Zollstock: Von Winkelmessen bis zu speziellen Anwendungen
Zollstock: Das Wichtigste im Überblick
Der Zollstock war bereits in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts bekannt und stellt somit keine moderne Errungenschaft dar. Doch im Gegensatz zu vielen anderen Entwicklungen hat er sich auch im Alltag durchgesetzt und ist selbst im Vergleich mit anderen Messgeräten, die mitunter deutlich genauer messen (Lasermessgerät), häufig die erste Wahl.
Ein Zollstock, auch Gliedermaßstab genannt, ist zwei Meter lang und zeigt je nach Modell neben der Skala in Zoll und Zentimeter auch eine Winkelanzeige. Mit ihrer Hilfe können Winkel grob geschätzt werden. Doch auch ohne die Winkeleinteilung ist es möglich, einen Winkel mithilfe des Gliedermaßstabs zu bestimmen, wenn auch nicht auf die Gradzahl genau.
- Aufklappen der ersten vier Glieder des Zollstocks
- Zuklappen der ersten zwei Glieder
- Aufeinanderlegen der Spitze des ersten Glieds auf die Messskala des dritten oder vierten Glieds
- Schenkel sind nun gleich lang, Winkel zwischen erstem und zweitem Glied kann über den Satz des Pythagoras bestimmt werden
- Ablesen der Werte auf der Spitze der Messskala
Noch mehr Tricks mit dem Zollstock
Drei- und Vierecke lassen sich spielend in verschiedener Größe mit dem Zollstock legen. Auch ein sechseckiger Stern kann leicht gefaltet werden. Diese Spielereien sind ein lustiger Zeitvertreib und können sogar mit Kindern ausprobiert werden.
Der große Vorteil dabei ist, dass durch die Übungen das logisch-abstrakte Vorstellungsvermögen der Kinderdeutlich verbessert wird. Außerdem lernen sie geometrische Formen kennen und merken sich deren Besonderheiten.
Video: DAS solltest du über MAßBAND, ZOLLSTOCK, MESSSCHIEBER & LINEAL wissen! | Jonas Winkler
Doch der Zollstock kann noch mehr! Er ist auf der Baustelle ein guter Partner zum Messen von Längen und Entfernungen, außerdem öffnet er nach Feierabend das Bier. Dafür wird der zusammengeklappte Zollstock an den Kronkorken angesetzt. Der Winkel zwischen Flasche und Meterstab darf höchstens 30° betragen. Nun wird mit der flachen Hand kurz und kräftig auf das Ende des Zollstocks geschlagen.
Die damit entstehende Kraft hebelt den Kronkorken von der Flasche und dem gemütlichen Beisammensein mit dem geöffneten Feierabendbier steht nichts mehr im Wege. Solche Anwendungen lassen sich übrigens mit dem konventionellen Zollstock aus Holz besser ausführen als mit einem modernen Modell aus Metall. Dieses ist häufig zu glatt und lässt sich damit schlecht am Kronkorken anlegen.