Tiny House bauen: So finden Minimalisten ihr passendes Grundstück

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Das Tiny House gilt mittlerweile als wirklich Alternative zum Einfamilienhaus, zumal es auch in größerer Bauart zu bekommen ist. Doch worauf steht das Minihaus? Wo finden sich passende Grundstücke?

Das ideale Grundstück für das Tiny House finden

Die Nachfrage boomt und ein Tiny House ist längst mehr als eine Mini-Wohngelegenheit, die eher Not- als Dauerlösung ist. Tiny Houses erlauben das nachhaltige Wohnen und sind sogar für Familien geeignet. Mittlerweile gibt es Ausführungen, die bis zu 100 m² Wohnfläche bieten. Damit sind Tiny Houses ernst zu nehmende Alternativen zu den bisher üblichen Einfamilienhäusern. Für alle, die modern und nachhaltig, mobil und minimalistisch leben wollen, sind Tiny Houses also ideal. Die Frage ist nur: Wo soll das Minihaus stehen? Um größtmöglichen Luxus auf kleinstmöglichem Raum zu genießen, wird ein Grundstück gebraucht, auf dem das Häuschen stehen kann.


Die Herausforderung: Ein Grundstück für das Tiny House

Wer ein Tiny House mit Grundstück kaufen möchte, bekommt dafür entsprechende Angebote. Teilweise gibt es sogar schon ganze Tiny-Dörfer! Es ist aber auch möglich, auf eigene Faust ein Grundstück zu suchen und dort das Minihaus aufzustellen.

Mitunter kann sich das schwierig gestalten, denn immer noch stellen sich viele Kommunen quer. Auch wenn ein Grundstück als Bauland ausgewiesen ist, soll sich das dort zu errichtende Gebäude doch in das „allgemeine Ortsbild“ einpassen.

Das bedeutet, dass ein Tiny House keine Chance hat, denn es sieht naturgemäß völlig anders aus als ein normales Ein- oder Zweifamilienhaus. Schon allein die Größe macht den Unterschied!

Inzwischen gibt es in Deutschland einige Initiativen, die die neue Wohnform in Tiny Houses etablieren wollen. Dabei soll es sogar möglich sein, das Tiny House als Erstwohnsitz anzumelden, was je nach Kommune unterschiedlich ist. Manche akzeptieren das Aufstellen eines solchen Wohnraumes nämlich nur als Zweitwohnsitz oder Ferienhaus.

Teilweise gibt es hierzulande kleine Dörfer wie das Tiny House Village in Mehlmeisel, doch diese sind noch selten. Ansonsten gelten für Grundstücke, auf denen die kleinen Häuser errichtet oder aufgestellt werden sollen, folgende Vorgaben:

Bei gemieteten Grundstücken

Hier dürfen sich die Personen lediglich aufhalten, das Haus darf nicht fest gebaut werden. Vergleichbar sind solche Grundstücke mit Stellplätzen auf einem Campingplatz.

Bei gepachteten Grundstücken

Solche Grundstücke sind meist als Bauland ausgewiesen und werden vom Eigentümer, der sie nicht selbst nutzt, verpachtet. Der Pächter erhält das Aufenthaltsrecht und kann auf diesem fremden Grund und Boden ein Gebäude errichten.

Das ist meist über einen Erbbauvertrag geregelt. Mit der Nutzung des Grundstücks darf auch ein Gewinn erzielt werden, wenn beispielsweise das Haus vermietet wird.

Bei Grundstücken zum Kaufen

Ist das nötige Kleingeld vorhanden, kann das Grundstück für das Tiny House auch gekauft werden. Für den Eigentümer entstehen damit zwar höhere Kosten, dafür steht das Grundstück danach aber auch zur freien Verfügung.

Tipp: Wer örtlich nicht gebunden ist, sollte sich genügend Zeit für die Grundstückssuche nehmen und abwägen, wie später mit diesem verfahren werden soll. Sind Kinder vorhanden, die das Grundstück später nutzen können und wollen? Oder geht es nur darum, für sich selbst ein Häuschen zu errichten, das für wenige Jahre genutzt werden soll? Der eigene Lebensweg sollte zumindest im Groben klar sein, ehe eine Entscheidung über den Kauf oder über eine Pacht des Grundstücks getroffen wird.

Die Nachfrage boomt und ein Tiny House ist längst mehr als eine Mini-Wohngelegenheit, die eher Not- als Dauerlösung ist. ( Foto: Adobe Stock- losmostachos )

Die Nachfrage boomt und ein Tiny House ist längst mehr als eine Mini-Wohngelegenheit, die eher Not- als Dauerlösung ist. ( Foto: Adobe Stock- losmostachos )

 

Das Wichtigste rund um das Tiny House

Auch wenn es eine enorme Nachfrage nach Tiny Houses gibt, stehen vor dem Kauf doch einige Grundüberlegungen.

Vor allem betreffen diese den Kaufpreis, denn anders, als viele Menschen annehmen, sind Tiny Houses nicht unbedingt besonders günstig. Sie können durchaus die Hälfte eines Einfamilienhauses kosten, auch wenn sie nicht halb so groß sind!

Das sind jedoch eher Ausnahmen, denn die meisten Tiny Houses sind doch deutlich günstiger. Wichtig ist auch, ob ein mobiles Häuschen erworben werden soll oder ob ein festes Bauwerk zu errichten ist, das an Ort und Stelle verbleiben muss.


Tiny House kaufen: Kosten und Anlaufstellen

Die Gesamtkosten für ein Tiny House liegen meist zwischen 60.000 und 70.000 Euro, wobei auch Varianten mit 100.000 Euro keine Seltenheit mehr sind. Maßgeblich für die Kosten ist nicht nur die Wohnfläche, sondern auch der gebotene Komfort spielt eine erhebliche Rolle. Ein Tiny House ist damit ideal als Zweitwohnsitz, wenn jemand beispielsweise auswärts arbeitet und nicht täglich nach Hause kommen möchte, dabei aber nicht mit einer Mietwohnung vorliebnehmen will. Auch Singles oder Familien, die den Minimalismus leben wollen, sind mit einem Tiny House in entsprechender Größe gut beraten.

Wichtig: Wer sich für den Kauf eines Tiny Houses entscheidet, sollte auf etablierte Anbieter setzen, die die nötige Qualität garantieren. Angesichts der wachsenden Nachfrage gibt es auch immer mehr Anbieter, die aber längst nicht alle ein Haus in petto haben, das sich wirklich als solches bezeichnen lässt. Wer eine bessere Hütte kaufen möchte, muss dazu nicht so tief in die Tasche greifen. Ein Vergleich der Anbieter und ihrer Produkte ist damit unbedingt empfehlenswert.

Vielen Menschen war lange Zeit gar nicht bewusst, dass sie den Wunsch nach Minimalismus hegen. ( Foto: Adobe Stock- Nathan Hutchcraft)

Vielen Menschen war lange Zeit gar nicht bewusst, dass sie den Wunsch nach Minimalismus hegen. ( Foto: Adobe Stock- Nathan Hutchcraft)

 

Das Tiny House und seine Vorteile

Tiny Houses haben einen großen Vorteil: Sie können auch selbst gebaut werden! Wichtig ist dazu nur ein wenig handwerkliches Geschick, außerdem ein passender Bausatz. Wer sich aber nicht mit allen Details auskennt, sollte zumindest für diese fachkundige Hilfe in Anspruch nehmen.

Wichtig sind hierbei vor allem die Elektroinstallation, der Einbau von Heizung und sanitären Anlagen sowie die Dämmung. Spätestens nach dem ersten Winter zeigt sich, ob die Installationen halten, was sie versprochen haben. Doch wer es soweit nicht kommen lassen möchte, sollte unbedingt auf Experten beim Bau des Tiny Houses setzen.

Dann kann es all seine Vorteile entfalten, zu denen unter anderem diese gehören:

  • Ungebundenheit
    Vor allem die Hausbesitzer, die ein mobiles Tiny House erworben haben, können die Ungebundenheit genießen. Sie fahren einfach mit ihrem Haus von A nach B und bleiben dort, wo es ihnen am besten gefällt. Das Zuhause auf Rädern nehmen sie einfach immer mit und fühlen sich damit rasch überall heimisch.
  • Minimalismus
    Vielen Menschen war lange Zeit gar nicht bewusst, dass sie den Wunsch nach Minimalismus hegen. Sie wollen nicht in Saus und Braus leben, sondern sehnen sich nach einem nachhaltigen, ökologischen und vor allem deutlich einfacheren Lebensstil. Tiny Houses sind dafür die ideale Lösung und können in Städten sogar Baulücken schließen. Die Kritik, dass unverhältnismäßig viel Bauland für Tiny Houses aufgewendet werden müsse, sei Experten zufolge nicht haltbar.
  • Als Zweithaus geeignet
    Ein Zweithaus muss nicht so groß sein wie der Hauptwohnsitz und oftmals reicht ein Tiny House dafür aus. Sie können als Ferienhäuser auf einem bereits vorhandenen Grundstück entstehen oder an einem völlig anderen Ort. Sie sind auch für Senioren geeignet, wenn das Haupthaus zu groß geworden ist oder an die nächste Generation weitergegeben wurde. Wichtig ist dann aber, das Tiny House barrierefrei zu bauen.

Gibt es auch Nachteile?

Wer bereits Tiny Houses ausprobieren konnte und nun vielleicht das passende Grundstück dafür gefunden hat, wird kaum noch Nachteile feststellen können. Die meisten Menschen sind schlichtweg begeistert von der Idee, künftig in dem kleinen Häuschen zu leben und dennoch alles zu haben, was sie brauchen.

Manche Kritiker weisen darauf hin, dass die Energiebilanz der Minihäuser eher mäßig sei. Außerdem ist es nicht immer ganz einfach, einen Stellplatz zu finden, doch dies hängt vor allem am eigenen Organisationstalent. Vor allem diejenigen, die lieber mobil bleiben wollen, finden schnell einen Stellplatz, weil Tiny Houses auch auf vielen Campingplätzen erlaubt sind.

Welche Vor- und Nachteile relevant sind, muss nach individueller Betrachtungsweise entschieden werden.

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