Ein Steingarten wirkt optisch sehr reizvoll und ist außerdem pflegeleicht. Hier erfahren Sie, wie Sie beim Anlegen vorgehen sollten und was dabei zu beachten ist.
Der Steingarten: Eine Naturlandschaft nach dem Vorbild der Alpen anlegen
Immer mehr Gartenbesitzer suchen nach Alternativen zur klassischen Gartengestaltung. Die Gründe dafür sind sehr vielfältig. Zum einen möchten sie sich häufig von der gewöhnlichen Gestaltungsweise absetzen und mit frischen und kreativen Ideen neue Reizpunkte setzen. Zum anderen haben viele Menschen nur noch wenig Zeit, um sich um den Garten zu kümmern. Die beruflichen und familiären Pflichten lassen hierfür kaum noch Raum. Deshalb suchen Sie nach Möglichkeiten, die zwar attraktiv und ansprechend erscheinen, die aber dennoch keinen großen Aufwand mit sich bringen.
Indem Sie einen Steingarten anlegen, verbinden Sie diese beiden Ziele miteinander. Er stellt die natürliche Landschaft der Alpen nach, die von Felsen, großen Steinen und von Geröll geprägt ist. Das macht einen ganz anderen optischen Eindruck als Gärten im klassischen Stil und zieht daher viel Aufmerksamkeit auf sich. Außerdem macht er nur sehr wenig Arbeit, wenn er einmal richtig angelegt ist. So sind pro Woche nur wenige Minuten notwendig, um eine gepflegte Gartenanlage zu genießen.
Einen Steingarten selbst anzulegen, stellt keine schwierige Aufgabe dar. Selbstverständlich benötigen Sie etwas Muskelkraft, um den Boden vorzubereiten und um die Steine an die richtige Stelle zu setzen. Doch können Sie diese Aufgabe in der Regel an einem Wochenende erledigen. Damit Sie später viel Freude an Ihrem Steingarten haben, ist es jedoch wichtig, bei der Planung und der Gestaltung einige wichtige Grundregeln zu beachten. Hier erfahren Sie, wie Sie dabei vorgehen.
Hanglage: Ideal für den Steingarten
Wenn Sie einen Steingarten anlegen, ist es ideal, wenn dieser eine Hanglage hat. Ein wichtiger Grund hierfür besteht darin, dass die unregelmäßige Geländeform für einen besonders ansprechenden optischen Eindruck sorgt. Diese Art der Gartengestaltung orientiert sich an der Naturlandschaft der Alpenregion. Ebene Flächen kommen hier nur selten vor. Anstatt dessen herrschen unregelmäßige Formen vor. Daher sorgt die Hanglage dafür, dass das Erscheinungsbild des Steingartens dem natürlichen Vorbild deutlich näher kommt.
Ein weiterer Aspekt besteht darin, dass die Hanglage optimale Bedingungen für die Gewächse, die Sie hier anpflanzen möchten, mit sich bringt. Die Pflanzenarten, die sich für die Gestaltung des Steingartens anbieten, benötigen in der Regel sehr wenig Wasser und sind sehr empfindlich gegenüber Staunässe. Wenn Sie ein Gefälle anbringen, läuft das Wasser gut ab und sorgt für ein gutes Gedeihen. Darüber hinaus mögen diese Gewächse eine intensive Sonneneinstrahlung. Wenn Sie den Hang gen Süden ausrichten, erzeugen Sie einen besonders sonnigen Winkel, in dem sie sich sehr wohlfühlen.
Besonders gut für die Einrichtung eines Steingartens eignen sich daher Grundstücke mit einer natürlichen Hanglage – insbesondere wenn dieser nach Süden ausgerichtet ist. Sollte das nicht der Fall sein, ist es ratsam, zu überprüfen, ob Sie einen kleinen künstlichen Hang erschaffen können. Bei der Erstellung des Steingartens ist es ohnehin notwendig, eine gewisse Menge an Erdreich zu bewegen. Wenn Sie dabei einen Hang mit einer Steigung von rund 10 Prozent erstellen, schaffen Sie optimale Bedingungen.
Passende Steine finden
Damit dieser Gartenbereich voll zur Geltung kommt, müssen Sie ihn mit passenden Steinen ausstatten. Diese stellen das prägende Merkmal dar und haben einen wichtigen Einfluss auf die optische Wirkung. Daher ist es wichtig, sich zu überlegen, welche Gesteinsarten Sie hierfür verwenden möchten und wie groß die einzelnen Stücke sein sollen. Manche Steingartenbesitzer lassen hierfür extra riesige Findlinge anfahren, die ein Gewicht von mehreren Tonnen aufweisen. Das macht sicherlich einen sehr interessanten optischen Eindruck. Allerdings ist der Aufwand dafür enorm, was selbstverständlich auch zu hohen Kosten führt. Daher ist es ratsam, nur so große Steine auszuwählen, dass Sie sie noch von Hand bewegen können.
Passende Angebote hierfür erhalten Sie bei Baustoffhändlern in Ihrer Umgebung. Diese lassen in der Regel Gestein aus vielen verschiedenen Gegenden Deutschlands und teilweise auch aus dem Ausland anliefern. Dabei lohnt es sich, mehrere Händler aufzusuchen, da das Angebot durchaus unterschiedlich sein kann. Wenn sich ein Steinbruch in Ihrer Nähe befindet, sollten Sie auch dort einmal vorbeischauen. Hier profitieren Sie häufig von besonders günstigen Preisen und außerdem können Sie den Transport selbst übernehmen, um weitere Kosten zu sparen.
Bei der Auswahl der Gesteinsart sind Sie vollkommen frei und können sich daher anhand optischer Gesichtspunkte entscheiden. Für den Steingarten kommen häufig folgende Arten zum Einsatz:
- Basal
- Gneis
- Granit
- Jurakalkstein
- Sandstein
- Alpendolomit
Sie können dabei für die gesamte Anlage eine einzige Gesteinsart verwenden. Insbesondere bei kleineren Steingärten ist das zu empfehlen, da diese sonst recht unruhig wirken. Es ist jedoch auch möglich, verschiedene Arten miteinander zu kombinieren. Ihren gestalterischen Freiheiten sind dabei kaum Grenzen gesetzt. In der Natur sind die einzelnen Gesteinsbrocken ganz unterschiedlich beschaffen – sie sind rau oder glatt, rund oder kantig, groß oder klein. Daher sollte auch in Ihrem Steingarten jeder Stein ein unterschiedliches Erscheinungsbild aufweisen.
Eine gute Planung ist wichtig
Damit der Steingarten voll zur Geltung kommt, ist eine genaue Planung sehr wichtig. Es ist empfehlenswert, eine maßstabgetreue Skizze anzufertigen. Zeichnen Sie den Raum, der für die Anlage zur Verfügung steht, auf ein Blatt Papier und kennzeichnen Sie dabei Bereiche, die während großer Teile des Tags von Bäumen oder Gebäuden in der Umgebung abgeschattet werden. Da die meisten Steingarten-Pflanzen viel Sonne benötigen, ist es wichtig, darauf zu achten, dass in diesen Bereichen das Gestein und nicht die Pflanzen im Vordergrund stehen. Bei größeren Steinen ist es wichtig, den Standort bereits in diesem Plan genau zu vermerken. Auch die Gewächse, die Sie hier anpflanzen möchten, sollten bereits zu diesem Zeitpunkt einen festen Platz erhalten.
Den Steingarten anlegen: So gehen Sie dabei vor
Nachdem die Vorarbeiten abgeschlossen sind, können Sie sich an die praktische Umsetzung machen. Mit folgender Schritt-für-Schritt-Anleitung wird das Anlegen des Steingartens zu einem vollen Erfolg:
- Zunächst ist es notwendig, den Boden auf der gesamten Steingartenfläche etwa 30 cm tief auszuheben. Dabei können Sie auch gleich eine Hanglage erzeugen, wenn sich Ihr Grundstück hierfür anbietet. Wenn kein Gefälle möglich ist, sollten Sie das Erdreich noch etwas tiefer abtragen, da in diesem Fall eine Drainage erforderlich ist. Hierfür sollte die Tiefe rund 50 cm betragen.
- Entfernen Sie sorgfältig alle Wurzeln, die Sie beim Ausheben des Erdreichs freigelegt haben. Auch Unkraut sollte in diesem Bereich nicht mehr vorhanden sein.
- Legen Sie nun einen Wühlmausdraht über die gesamte Steingartenfläche aus. Das schützt den Bereich vor den lästigen Störenfrieden.
- Falls Sie keine Hanglage erzeugen konnten, sollten Sie nun eine Drainageschicht anbringen. Schütten Sie den ausgehobenen Bereich mit einer etwa 15 cm starken Schicht aus Bauschutt, Sand oder Kies auf.
- Als nächstes ist ein Unkrautvlies an der Reihe. Dieses reduziert den Befall mit Unkraut deutlich. Es ist wichtig, darauf zu achten, dass sich die Ränder der verschiedenen Bahnen um etwa zehn Zentimeter überlappen.
- Nun müssen Sie den Bereich mit einem passenden Bodensubstrat auffüllen. Dafür bietet sich eine Mischung aus Sand, Kies und Mutterboden an. Eine weitere Alternative besteht darin, im Fachhandel eine passende Pflanzerde zu kaufen.
- Nun müssen Sie die Oberfläche gestalten. Dabei ist es sinnvoll, mit den größten Gesteinsbrocken zu beginnen. Bringen Sie diese entsprechend der zuvor erstellten Skizze an der richtigen Stelle an. Dabei sollte die größte Fläche auf dem Boden aufliegen. Außerdem ist es empfehlenswert, sie etwas tiefer ins Erdreich einzuarbeiten. Das sorgt für einen sicheren Stand. Danach bringen Sie mittelgroße und kleinere Stücke an und schließlich schütten Sie die freien Stellen mit Kies auf.
Passende Pflanzen für den Steingarten
Beim Anlegen des Steingartens steht selbstverständlich das Gestein im Mittelpunkt. Doch ist es auch wichtig, einige Pflanzen zu integrieren, damit der Garten einen lebendigen Eindruck macht. Doch ist es wichtig, beim Anlegen auf die Auswahl der richtigen Gewächse zu achten. Grundsätzlich ist es sinnvoll, eine passende Mischung aus Blühpflanzen, Gräsern und kleinen Sträuchern zu wählen. Das sorgt für ein abwechslungsreiches Erscheinungsbild. Darüber hinaus ist es sehr wichtig, Gewächse auszuwählen, die in diesem speziellen Lebensraum gut gedeihen.
Folgende Pflanzenarten eignen sich hierfür sehr gut:
- Blauschwinge
- Alpen-Leinkraut
- Enzian
- Grasnelken
- Narzissen
- Kirschlorbeer
- Lavendel
- Glockenblumen
- Reiher-Federgras
- Kriechwacholder
- Lampenputzergras
- Alpenaster
- Thymian
- Zittergras
- Zwergkiefer
- Junkerlilien
- Alpenbalsam
- Schmetterlingsstrauch
Darüber hinaus stehen bei Ihrem Fachhändler noch weitere Blumen und Sträucher zur Auswahl, die sich für den Steingarten eignen. Es ist lediglich sehr wichtig, beim Anlegen darauf zu achten, dass die Gewächse nur einen geringen Flüssigkeitsbedarf haben, da der Standort sehr trocken ist.
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