Kunterbunt oder dezent, mit kuscheligem Hochflor oder praktisch und strapazierfähig, im Großformat oder auf kleine Räume zugeschnitten – schöne Teppiche mit verschiedenen Oberflächen bereichern die Wohnung und sorgen für ein unverwechselbares Ambiente.
Schöne Teppiche mit charakteristischen Eigenschaften
Bei einigen Herstellern sind sogar auf Maß gearbeitete Teppiche erhältlich. Neben der Größe stehen jedoch die charakteristischen Eigenschaften des Teppichs im Vordergrund. Diese bekommen durch die spezielle Verarbeitung der Oberfläche eine besondere Betonung. Bei der Beschaffenheit der Oberfläche haben die Kunden die Wahl zwischen den folgenden Typen:
- Bei Schlingenware oder Bouclé wird die Teppichoberfläche von in sich geschlossenen Faserschlingen gebildet. Durch die nach oben ragenden Schlingen entsteht eine dichte und weiche Schicht. Bei Schnittflor oder Velours sind die Fasern geschnitten. Hier wird die Trittfläche durch die offenen Schnittflächen gebildet.
- Die Schnittschlinge, auch als Cut-Loop bekannt, vermischt die beiden anderen Formen. Wenn zusätzlich zu der Kombination aus Schnitt und Schlinge eine unterschiedliche Höhe erfolgt, spricht man von Reliefware.
- Zusätzlich zu diesen Grundarten gibt es noch Teppiche ohne Oberschicht, beispielsweise die beliebten Webteppiche.
Weitere Unterschiede bei schönen Teppichen
Die Verarbeitung der Teppiche sorgt für ein besonders edles Finish oder stabilisiert die Träger- und Nutzschicht. Bei einem genaueren Blick lässt sich feststellen, wie der Untergrund beschaffen ist und auf welche Art die Oberfläche damit verbunden wurde.
Für die obere Schicht verwendet man in der Fachsprache den Begriff Pol. Einige Teppiche sind ohne Pol hergestellt, bei anderen handelt es sich um Webteppiche oder das Tufting-Verfahren wurde angewandt. Bei diesem Tufting-Verfahren werden die Trägerschicht und der Pol durch Nähte oder durch Eindrücken fixiert. Hierbei kommen dicht neben einander stehende Nadeln zum Einsatz, die für die nötige Verankerung in der unteren Trägerschicht sorgen.
Ein Webteppich ist durch das Zusammenweben der Garne sehr widerstandsfähig. Hier bilden die verwebten Garne die Oberfläche, sodass es keine offenen Fasern oder Schlingen gibt. Teppiche in dieser Machart sind oft deutlich teurer als die Modelle mit Trägerschicht.
Zu den Ausführungen ohne Pol gehören Nadelfilz- und Nadelvlies-Teppiche. Hier ist nur eine Schicht vorhanden. Das macht diese Art von Teppich zwar sehr robust, aber auch wenig komfortabel. Daher werden solche Nadelfilzteppiche vorwiegend für Nutzräume oder für den Eingangsbereich verwendet.
Natürliche und künstliche Teppichfasern
Bei der Auswahl eines Teppichs lässt sich zwischen diversen Fasermaterialien sowie zwischen mehreren Faserhöhen wählen. Bei Naturfasern handelt es sich häufig um Schafwolle, Bast oder Kokosfasern. Als Kunstfasern stehen zumeist Polyamid, Polyester und Zellulose zur Verfügung.
Grundsätzlich sind die Teppiche mit ansteigendem Kunstfaseranteil robuster, zudem lassen sie sich leichter pflegen als Naturfaserteppiche. Ein weiterer Vorteil ist der günstigere Preis. Die Teppichhersteller setzen oft auf ein Verhältnis von 90 % Kunstfaser und 10 % Naturfaser. Mit dieser Qualität sind die Teppiche relativ druckfest und zeichnen sich durch weitere positive Eigenschaften aus.
Wer nach hochwertigen Bodenbelägen sucht, der erhält natürlich auch exklusive, handgearbeitete Teppiche aus hochklassigen Naturmaterialien. Auf guter Schurwolle und bester Seide kommen die schönen Designs besonders gut zur Geltung.
Geeignete Materialien für Teppiche
Die Materialien, die bei der Fertigung von Teppichen zum Einsatz kommen, eignen sich mit ihren unterschiedlichen Merkmalen für verschiedene Bereiche. Im Folgenden sollen die Teppichmaterialien kurz beschrieben werden, doch auch ein Blick auf die Beschichtung lohnt sich, um mehr über die schmutzabweisenden Eigenschaften zu erfahren.
- Viskose ist eine Kunstfaser, die auf Baumwolle basiert und eine seidige Beschaffenheit hat. Durch die weiche Viskose bekommt ein Teppich einen leichten Glanz. So werden Musterdetails etwas stärker betont.
- Polypropylen ist ein Kunststoff, der umweltschonend eingesetzt wird. Die mit Polypropylen hergestellten Teppiche sind bei Allergikern beliebt, denn das Material ist sehr pflegeleicht und verliert keine Fasern. PP kommt vor allem beim maschinellen Knüpfverfahren zum Einsatz, sodass diese Teppiche zu einem günstigen Preis zu haben sind.
- Baumwolle gilt als beständig und lässt sich problemlos waschen. Man verwendet die Textilfaser nicht nur für Stoffe, sondern auch für Teppiche. Hier ist Baumwolle robuster als Jute.
- Wolle vom Schaf oder von anderen Tieren sorgt für eine natürliche Optik. Sie wird häufig mit Kunststofffasern gemischt, um die Teppiche belastbarer zu machen.
- Bei maschinell geknüpften Teppichen wird oft Naturwolle verwendet, die einen Plastikkern hat. Diese Plastikfasern lassen sich besser verarbeiten und verschleißen nicht so schnell.
Details zur Trägerschicht der Teppiche
Die Trägerschicht eines Teppichs kann etwas höher sein oder eher niedrig ausfallen. Welche Variante die geeignete ist, hängt davon ab, wo der Teppich liegen soll. Vor der Couch darf es ruhig ein dicker Teppich sein, während an den Türen und in den Durchgängen meistens Niederflorteppiche ausgelegt werden. Über einer dünneren Trägerschicht lässt sich die Zimmertür problemlos öffnen, während ein Hochflorteppich stören würde.
Die Trägerschicht wirkt sich zudem auf die Wärmeisolierung aus. Wenn man sich einen kuscheligen Teppich fürs Schlafzimmer aussucht, so soll dieser auch die gewünschte Dämmung bieten. Ein sogenannter Schaumrücken hat nicht nur eine gute Wärmedämmung, sondern er verringert auch den Trittschall. Bei anderen Teppichen sorgen Textilschichten oder Vlies für die nötige Dämpfung.
Welcher Teppich für welchen Raum?
Vor allem auf Fliesen, Parkett und Laminat sehen die verschiedenen Teppichdesigns sehr schön aus. Sie sorgen nicht nur optisch für mehr Wärme. Die meisten Teppiche können bedenkenlos bei einer Fußbodenheizung verwendet werden: Hier ist der Gemütlichkeitsfaktor besonders hoch. In kleinen Zimmern sollte der Teppich nicht zu viel Platz einnehmen: Hier kann er zum Beispiel vor dem Sofa liegen. Ein großer, bunt gemusterter Teppich braucht genügend Fläche, damit er nicht alles andere überlagert: Er passt unter den Esstisch oder formt eine Art Basis für die Sitzecke.
In einem großen Wohnbereich kann man mit mehreren Teppichen experimentieren. Läufer dienen hier als eine Art Übergang, während die mittelgroßen Teppiche im rechteckigen, ovalen oder runden Format die verschiedenen Zonen kennzeichnen. Das Design muss bei mehreren Teppichen in einem Raum nicht immer das gleiche sein: Man kann auch verschiedene Muster und Farben kombinieren. Allerdings sollte man auf einen harmonischen Stil achten.
Die Gestaltung der Teppichoberfläche
Beim Design der Teppiche stehen einem viele Möglichkeiten offen. Hier geht es nicht nur um die Farben und Muster, sondern auch um die Art der Gestaltung. Die Oberfläche kann im Anschluss an das Tufting-Verfahren von Walzen bedruckt werden, oder sie erhält eine einheitliche Färbung, indem die Teppiche durch ein Färbebad laufen. Bei Teppichen aus Space-dyed-Garn kommt die Farbe der Oberfläche von den schon vorher eingefärbten Garnen.
Die Favoriten der Design-Teppiche orientieren sich an klassischen Mustern. Sie zeichnen sich durch eine beständige Qualität aus und werden oft von traditionellen Orient-Designs gekennzeichnet. Sie gelten als zeitlos, vor allem, wenn sie auf den natürlichen Farbtönen basieren.
Im Vergleich zu den teuren, manuell gefertigten Luxusteppichen gibt es auch bei den maschinell produzierten und entsprechend günstigeren Teppichen schöne Varianten. Sie schaffen ebenfalls eine wohnliche Stimmung und machen sich sehr schön auf Parkett oder Fliesen. Die modernen Teppiche im jungen Stil können manuell oder maschinell hergestellt sein. Bei den Handwebteppichen erhält man Unikate, während die industriell gefertigten Teppiche sozusagen „von der Stange“ kommen.
Die Auswahl der passenden Teppiche
Ein handgewebtes Einzelstück mit faszinierendem Muster ist etwas Besonderes. So ein Teppich zieht die Blicke auf sich, nicht nur durch seine luxuriöse Ausstrahlung, sondern auch durch ein schönes Farbenspiel. Er kommt am besten zur Geltung, wenn man ihn passend zur Einrichtung auswählt und mit nicht zu vielen anderen Teppichen kombiniert. So ein Unikat eignet sich beispielsweise für die Couchecke oder für den Platz vor dem Kamin.
Einfarbige und dezent gemusterte Teppiche in mittlerer Qualität eignen sich für fast jeden Bereich. Abhängig von den eingesetzten Materialien bewähren sich Läufer vor allem im Flur, während rechteckige Teppiche für das Schlafzimmer oder fürs Kinderzimmer infrage kommen. Moderne Farbkompositionen frischen einen Raum auf und sorgen für eine lebendige Atmosphäre. Zu schlichten, glänzenden Möbeln in Schwarz und Weiß passt ein Teppich in Rot oder Sonnengelb. Für eine eher klassische Einrichtung sind hingegen die dezent gestalteten Teppiche besser geeignet.
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