Schimmel am Fenster dauerhaft entfernen

0

Schimmel am Fenster zeigt sich meist durch feuchte Bereiche und schwarze Sporen, die sich am Fensterrahmen, dem Fensterbrett und der Wand rund um die Fenster absetzen. Eine hohe Feuchtigkeit und eine falsche Lüftung sind der Auslöser. Bildet sich Schimmel am Fenster, sollte dieser möglichst schnell entfernt werden, um Schäden für die Gesundheit zu vermeiden.

Wie entsteht Schimmel am Fenster?

Sporen der Schimmelpilze sind in der Luft und immer auf der Suche nach einem Bereich, wo sie sich vermehren können. Sie benötigen feuchte Untergründe, um sich anzusiedeln. Diese finden sie häufig an den Fenstern. Dabei sind nicht nur die Fensterrahmen betroffen. Auch Fugen und Gummidichtungen sind anfällig für Schimmel. Um nachvollziehen zu können, wie sich der Schimmel verbreitet, hilft eine Übersicht über die Bedingungen zu haben, die für den Schimmel optimal sind:

  • Hohe Luftfeuchtigkeit: Liegt die Luftfeuchtigkeit dauerhaft über 65 %, kann sich der Schimmel sehr gut ausbreiten.
  • Grundlage: Schimmel lässt sich an Silikonfugen, Tapeten und an Gummidichtungen gerne nieder. Auch Lebensmittel bieten eine optimale Grundlage für die Entwicklung.
  • Temperaturen: Abhängig von der Art der Schimmelpilzsporen, die in der Wohnung zu finden sind, brauchen diese einen bestimmten Temperaturbereich. Dieser liegt meist unter 15°C.

Ein großes Problem bei der Schimmelbildung am Fenster ist das Kondenswasser. Die Bildung von Kondenswasser ist normal. Im Zimmer befindet sich warme Luft. Diese speichert die Feuchtigkeit. Findet die Feuchtigkeit kalte Oberflächen, setzt sie sich daran ab. Die kalten Oberflächen sind meist Fenstergläser. Gerade in der Winterzeit entsteht Kondenswasser schnell, da hohe Temperaturunterschiede in den Innenräumen und im Außenbereich herrschen. Das Kondenswasser läuft in die Fugen und Dichtungen. Die Grundlage für die Schimmelbildung ist geschaffen.

Hinweis: Neubauten sind von der Kondenswasserbildung deutlich mehr betroffen als Altbauten. Grund ist die hervorragende Dämmung, die hier eingesetzt wird. Daher haben sie häufiger Schimmel am Fenster.

Wie kann man Schimmelpilz frühzeitig erkennen?

Das frühzeitige Erkennen von Schimmelpilz ist wichtig, um die gesundheitsschädigende Wirkung der Schimmelpilze gar nicht erst einsetzen zu lassen. Wer schon mal Schimmelbefall hatte oder beim Nachbarn solchen gesehen hat, sollte vorsorglich seine Räume regelmäßig prüfen. Eine einfache Methode ist der Einsatz von Geräten wie dem Schimmelfinder Messgerät (man findet dort auch ein Erklärvideo und eine einfache Anleitung „In vier Schritten“) des deutschen Messgeräteherstellers Testo. Die Geräte sind für den Einsatz im Handwerk entwickelt.

Und hat man den Schimmelbefall festgestellt, steht die Bestimmung der Schimmelart an. Für einen solchen Schimmeltest hält der Handel Teststreifen bereit. Eine alternative Methode ist es, eine Schimmelprobe zu entnehmen und diese auf einem sogenannten Nährboden zu prüfen.

Zur Entfernung von Schimmel kommen wir im nächsten Absatz.

Sofort handeln, wenn sich erster Schimmel am Fenster oder sonstwo in Innenräumen zeigt. (#1)

Sofort handeln, wenn sich erster Schimmel am Fenster oder sonstwo in Innenräumen zeigt. (#1)

 

Materialien zur Entfernung von Schimmel am Fenster

Um Schimmel am Fenster zu entfernen, sollte mit den richtigen Materialien gearbeitet werden. Lange Zeit galt die Empfehlung, auf Chlorreiniger zurückzugreifen. Diese sorgen tatsächlich für eine sehr gute Schimmelbeseitigung. Allerdings hinterlassen sie einen unangenehmen Geruch in der Luft und können zudem die Fenster schädigen. Besser ist es, auf eine der Alternativen als Schimmelentferner zurückzugreifen:

  1. Alkohol Der effektivste Entferner bei Schimmelbefall ist Alkohol. 80-prozentiger Spiritus kann beispielsweise in der Apotheke gekauft werden. Bei der Reinigung bilden sich jedoch Dämpfe. Daher sollte möglichst gründlich gelüftet werden. Im Idealfall wird der Schimmel bei geöffnetem Fenster entfernt, wenn die betroffenen Stellen so noch erreicht werden können. Sowohl Kunststoff- als auch Holzfenster können mit Alkohol von Schimmel befreit werden.Wichtig: Beim Einsatz von Alkohol entsteht ein erhöhtes Risiko für Brände. Daher ist der Einsatz von Kerzen, Zigaretten oder anderen Feuerquellen in dem Zimmer unbedingt zu vermeiden.
  2. Schimmelreiniger Im Handel werden spezielle Schimmelreiniger angeboten. Hierbei handelt es sich um chemische Mischungen. Wer diese Entferner einsetzen möchte der sollte darauf achten, ob sie für die Untergründe geeignet sind. Gerade Holzfenster reagieren sehr empfindlich auf Chemikalien. Hier ist ein spezieller Reiniger notwendig.
  3. EssigEssig wirkt ebenfalls gut gegen den Schimmelpilz, setzt allerdings auch Dämpfe frei, die für eine Reizung der Atemwege sorgen können. Falls dieses Mittel als Entferner zum Einsatz kommt, sollte gut gelüftet werden.
  4. Reiniger mit Säure Besonders gängig ist der Einsatz von Zitronenreiniger gegen den Schimmelbefall. Allerdings ist zu beachten, dass dieser nur verwendet werden sollte, wenn es sich nicht um mineralische Untergründe handelt. Oberflächlicher Schimmel auf dem Fenster kann mit Zitronenreiniger entfernt werden.

Ist der Schimmelbefall am Fenster noch in der Anfangsphase, so kann auch mit Wasser gearbeitet werden. Oberflächen, wie beispielsweise Kunststoff, lassen sich so von den Sporen befreien. Allerdings sollte Wasser nicht eingesetzt werden, wenn es sich beim Untergrund um Holz handelt. Die erhöhte Feuchtigkeit auf dem Holz sorgt für ein verstärktes Risiko für die Bildung von Schimmel.

Tipp: Im Handel gibt es Schimmelspray. Das lässt sich besonders gut verteilen. Immer wieder wird auch empfohlen, den Alkohol in eine Sprühflasche zu geben und so auf den betroffenen Stellen zu verteilen. Dies ist jedoch nicht empfehlenswert, da er so schneller verdampft und sich die Brandgefahr noch mehr erhöht.

Eine Schimmelentfernung und Renovierung der betroffenen Räume kann ein aufwendiges Projekt sein. (#2)

Eine Schimmelentfernung und die Renovierung der betroffenen Räume kann ein aufwendiges Projekt sein. (#2)

 

Schritt für Schritt den Schimmel am Fenster entfernen: Die Vorbereitung

Bevor es an die Entfernung geht, sollte einiges an Vorarbeit durchgeführt werden. Schimmel am Fenster findet sich meist in den Ecken. Zudem ist es schwierig, ihn bei geöffnetem Fenster zu entfernen, da man dann die betroffenen Stellen nicht erreicht. Eine Möglichkeit ist es, für Durchzug zu sorgen. Dafür werden die Haustüren geöffnet. Durch Stoßlüften in einem anderen Zimmer entsteht so Zug in der Wohnung. Dadurch verteilen sich die Dämpfe nicht in den anderen Räumen. Weitere Schritte für die Vorbereitung sind:

  • Zimmertür schließen und so vermeiden, dass Dämpfe in die anderen Räume gelangen.
  • Wenn möglich Fenster öffnen.
  • Rahmen mit Wasser säubern, wenn es sich um Kunststoff handelt.
  • Schutzkleidung tragen! Im Baumarkt gibt es Overalls, die für die Einmalnutzung geeignet sind. Auch Handschuhe und Mundschutz sind sinnvoll.
  • In der Nähe stehende Möbel werden abgedeckt.
  • Die Schimmelentfernung sollte nicht unter Zeitdruck durchgeführt werden. Wenn man sich Zeit lässt, werden weniger Sporen aufgewirbelt.
  • Gegenstände in der Nähe der Fenster entfernen.
  • Mehrere Tücher bereitlegen, die anschließend entfernt werden können.
  • Kinder sollten nicht im Raum sein.
  • Nach der Entfernung des Schimmels sollte geduscht oder gebadet werden, um eine Übertragung der Sporen zu vermeiden.

Relativ einfach ist die Entfernung, wenn nur glatte Oberflächen betroffen sind. Hat sich der Schimmel jedoch in den Fugen und Dichtungen abgesetzt, müssen diese ausgetauscht werden. Im Optimalfall wird dies durch einen Experten vorgenommen. Da dies hohe Kosten nach sich zieht, führen die meisten Betroffenen den Austausch selbst durch.

Silikonfugen und Fensterdichtungen bei Schimmel am Fenster erneuern

Wer selbst aktiv werden möchte, der kann die Silikonfugen auch austauschen. Dafür wird ein Cuttermesser benötigt, mit dem das alte Silikon abgelöst wird. Das Messer sollte anschließend desinfiziert werden, um die Übertragung von Schimmelsporen zu vermeiden. Anschließend wird eine neue Silikonfuge eingesetzt. So lange das Silikon noch feucht ist, wird es dann mit einem Abzieher glatt gezogen. Der Abzieher sollte aus Kunststoff bestehen. Vor dem Einziehen neuer Fugen ist es empfehlenswert, mit Alkohol den Bereich zu reinigen. Dadurch werden die Sporen abgetötet.

Sind die Fensterdichtungen betroffen, können diese ersetzt werden. Bei Schimmel am Fenster ist dies sogar unbedingt anzuraten, damit sich die Sporen nicht weiter ausbreiten und auf die Wände übergehen. Die Dichtungen müssen passgenau gekauft werden. Dafür wird am besten mit einem Stück der alten Dichtung in den Baumarkt gegangen. Hier kann eine Beratung für den Kauf von neuen Dichtungen in Anspruch genommen werden. Damit das Fenster nach dem Wechsel dauerhaft abgedichtet ist, sollten die neuen Dichtungen etwas stärker sein als die alten Dichtungen. Grund dafür ist, dass die alten Dichtungen im Laufe der Zeit schrumpfen.

Der Schimmel ist weg und der Blick in den Garten macht endlich wieder Freude. (#3)

Der Schimmel ist weg und der Blick in den Garten macht endlich wieder Freude. (#3)

 

Tapete betroffen: Das ist zu tun

Schimmel am Fenster kann nicht nur das Fenster an sich betreffen. Teilweise geht er auch weiter bis an die Tapete. Wenn die Tapete betroffen ist, dann sollte diese ausgetauscht werden. Hier gehen die Sporen schnell in die Tiefe. Auch wenn der Schimmel am Fenster oberflächlich von der Tapete entfernt wird, so kann er nach kurzer Zeit wiederkommen. Besser ist es, die Tapete zu lösen, die Wand zu reinigen und eine Farbe gegen Schimmel aufzutragen, bevor neu tapeziert wird. Natürlich können Betroffene sich auch erst einmal eine Beratung durch einen Sachverständigen holen. Angeboten wird diese beispielsweise durch Sachverständige in der Nähe, die im Verzeichnis der IHK zu finden sind:

Bundesweites Sachverständigenverzeichnis der IHK
Deutscher Industrie- und Handelskammertag e.V.

Breite Straße 29
10178 Berlin
Tel: +49 30 20308 0
Mail: sw@dihk.de
Web: https://svv.ihk.de/content/home/home.ihk

Schimmel am Fenster testen mit dem Schimmeltest

Es gibt verschiedene Arten von Schimmel, die sich in Wohnräumen bilden können. Besonders gesundheitsschädlich ist der Schwarze Schimmel. Nicht immer liegt dieser jedoch vor, auch wenn sich dunkle Sporen am Fenster zeigen. Um zu erfahren, um welchen Schimmel es sich in den eigenen Wohnräumen handelt, kann ein Schimmeltest durchgeführt werden. Hier gibt es inzwischen zwar Sets für die Durchführung zu Hause. Besser ist es aber, eine Schimmelpilzanalyse durchführen zu lassen. Es gibt verschiedene Anlaufstellen, bei denen eine Anfrage gestellt werden kann. Dazu gehören:

Schimmelpilz-Fachzentrum
Reblu GmbH
Raiffeisenstr. 32
70794 Filderstadt
Tel: +49 711 219 536 90
Mail: info@reblu.de
Web: https://www.schimmelpilz-fachzentrum.de/

Zentrum für Mykologie Köln GmbH
Classen-Kappelman-Str. 24
50931 Köln
Tel: +49 221 940 505 505
Mail: zfmk@wisplinghoff.de
Web: http://www.mykologie-koeln.de/

Die genannten Anlaufstellen bieten eine Probeentnahme sowie eine Analyse und Auswertung der Sporen. Dadurch wird ein Gutachten erstellt. Gerade dann, wenn Betroffene beispielsweise mit dem Vermieter in Kontakt stehen in Bezug auf den Schimmel am Fenster, kann ein Gutachten für den weiteren Verlauf und die Bekämpfung besonders interessant sein. Zudem wird eine Unterstützung durch die Anbieter zur Beseitigung des Schimmels geboten.

Schimmel am Fenster vermeiden: Diese Punkte können hilfreich sein

Um die Bildung von Schimmel am Fenster zu vermeiden ist es wichtig, Kondenswasser zu entfernen. Zeigen sich Tropfen am Fenster oder am Fensterrahmen, sollten diese mit einem trockenen Lappen aufgenommen werden. Bei stark schwitzenden Fenstern ist es sinnvoll, ein Handtuch an den Fensterrahmen zu legen und dieses täglich zu wechseln. Ebenfalls hilfreich ist es, auf angekippte Fenster zu verzichten. Für eine effektive Lüftung der Wohnräume sollte mehrmals täglich das Stoßlüften aufgegriffen werden. Wie das richtige Lüften funktioniert, wird beispielsweise durch das Umweltbundesamt gezeigt:

https://www.umweltbundesamt.de/…/richtig-lueften-schimmelbildung-vermeiden

Auch mit weiteren Fragen rund um das Thema „Schimmel“ können sich Betroffene an das Umweltbundesamt wenden:

Umweltbundesamt Hauptsitz
Wörlitzer Platz 1
06844 Dessau-Roßlau
Tel: +49 340 2103 2416
Mail: buergerservice@uba.de

Für eine hohe Luftfeuchtigkeit in den Räumen wird zudem gesorgt, wenn die Wäsche im Zimmer getrocknet wird. Besteht die Möglichkeit, sollte die Wäsche immer im Außenbereich getrocknet werden, beispielsweise auf dem Balkon oder im Garten.


Bildnachweis: ©shutterstock-Titelbild: Ishtvan Rishko -#1: L Julia -#2: L Julia -#3: Breadmaker

Lassen Sie eine Antwort hier