PVC-Boden: Vinyl-Rollenware neu erleben

Die Suche nach einem neuen Bodenbelag im Internet gestaltet sich nicht immer einfach, insbesondere deshalb, weil die einzelnen Händler nicht immer konsistent in ihrer Terminologie verfahren. Vinylboden-Meterware, PVC-Boden, CV-Belag, Vinyl-Rollenware – die verschiedenen Begriffe können verwirren. Grundsätzlich sollte man sich merken, dass es sich bei Vinyl und PVC um das gleiche Material handelt: Polyvinylchlorid. Das ist ein thermoplastischer Kunststoff, der durch die Zugabe von Additiven elastisch gemacht wird und dadurch seinen typisch praktischen Eigenschaften erhält wie eine hohe Beständigkeit gegen Kratzer, Wasserresistenz, ein schmeichelndes Laufgefühl und eine angenehme Akustik.

Nach und nach büßten die in den 60er und 70er Jahren für ihren kleinen Preis und praktischen Eigenschaften geschätzten PVC-Bodenbeläge von ihrem guten Ruf ein als man schädliche Weichmacher in ihnen fand. Renommierte Hersteller setzten fortan natürlich auf PVC- und Vinylbodenbeläge, die gesundheitlich völlig unbedenklich sind.

Als die Hersteller aber zunehmend auf Vinylböden im Dielen- und Fliesenformat setzten, hatte die PVC-Boden Meterware leider schon zu sehr an Popularität verloren.

Während sich Vinylböden in Art und Eigenschaft oft stark unterscheiden, sind PVC-Böden in der Regel sehr ähnliche aufgebaut. Unterschieden wird zwischen homogenen und heterogenen PVC-Bodenbelägen, die sich durch einen mehrschichtigen Aufbau auszeichnen.

Ein homogener PVC-Boden besteht fast durchgehend aus Vinyl. Meist werden die heterogenen PVC-Bodenbeläge mit einer zusätzlichen Stabilisierungsschicht versehen, enthalten oft mehr Füllstoffe, eine Nutzschicht aus Vinyl und eine Trägerschicht.

Da hier weniger hochwertiges PVC zum Einsatz kommt, sind diese Böden oft sehr preisgünstig und sehrgutgeeignet für den Wohnbereich.

Eine spezielle Art des PVC-Bodens ist der CV-Belag. Dieser „geschäumte PVC-Boden“ (Cushioned Vinyl) wird vor allem aufgrund seines Komforts gefeiert. Durch die besonders weiche Beschaffenheit bietet der CV-Bodenbelag sehr gute akustische Eigenschaften und ein schmeichelndes Laufgefühl. Außerdem ist der CV-Belag fußwarm und feuchtigkeitsbeständig.

Die Hersteller bieten gerade bei den heterogenen Verbundbelägen verschiedene Rückenkonstruktionen beziehungsweise Trägerschichten, die sich auf Komfort, Verlegemethode und Robustheit auswirken können. Neben den komfortablen Schaumrücken, natürlichen Jute- oder Korkrücken bieten einige Hersteller wie Gerflor auch PVC-Boden mit Textilrücken. Diesen kann man oft sogar bis zu einer Raumgröße von etwa 20 bis 30 m² lose verlegen und zum Teil sogar auf Fliesen verlegen, da der textile Rücken leichte Unebenheiten überbrücken kann.

Die PVC-Boden Meterware wird wie der Vinylboden den Nutzungsklassen 21 bis 43 zugeordnet. Die Nutzungsklassen verweisen auf die Stärke der Nutzschicht und damit auf die jeweilige Beanspruchbarkeit. PVC-Bodenbeläge der Klassen 21 bis 23 eignen sich für den Wohnbereich, die Klassen 31 bis 34 verweisen auf die Tauglichkeit im Objekt- und Gewerbebereich. Für industrielle Zwecke sollte ein PVC-Boden der Klassen 41 bis 43 gewählt werden.

Je höher die Nutzungsklasse, desto höherer Beanspruchung hält der Boden stand. Während ein PVC-Belag der Klasse 21 nur für die geringfügige Nutzung im Wohnbereich geeignet ist, kann Vinyl-Rollenware der Klasse 23 auch in stark genutzten Räumen wie Küche, Flur und Arbeitszimmer eingesetzt werden. Eine Nutzung im Badezimmer ist oft kein Problem für einen PVC-Boden. In diesem Fall sollte der Boden auf jeden Fall fachmännisch verlegt werden, sodass kein Wasser unter die Vinylboden-Meterware gelangen kann.

Grundsätzlich bietet ein PVC-Boden ähnliche Eigenschaften wie der Vinylboden, ist jedoch in der Regel für einen kleineren Preis zu haben. Das macht die Vinyl-Meterware zu einer attraktiven Wahl sowohl für den gewerblichen als auch privaten Bereich. Gerade in Wohnräumen kann die Rollenware durch Komfort überzeugen. So bestechen CV-Belag und Co zum Beispiel durch ein besonders schmeichelndes Laufgefühl und sind meist nochmal fußwärmer als die Vinyl-Dielen und -Fliesen. Gerade im Badezimmer ist ein PVC-Boden in Fliesenoptik eine tolle Alternative zum kalten Fliesenboden, ein PVC-Boden in Holzoptik hingegen eine preisgünstige und pflegeleichte Alternative zum Parkett im Wohnzimmer.

Darüber hinaus ist ein PVC-Bodenbelag in der Regel sehr pflegeleicht und kratzbeständig. Aufgrund der guten Pflegeeigenschaften wird der PVC-Boden gerne auch in Küche oder Flur eingesetzt. Insbesondere der PVC-Boden mit Textilrücken erfreut sich in Räumen großer Beliebtheit, die schnell und einfach mit geringem Budget neu gestaltet werden sollen. Eine Verlegung ohne Klebstoff ist in der Regel möglich in Räumen bis zu einer Größe von ca. 30 m². Durch die weiche Beschaffenheit dämmt die PVC-Boden Meterware außerdem den Trittschall und sorgt auch im Raum für eine angenehme Akustik.

Neben den technischen Eigenschaften überzeugt der PVC-Boden durch eine reiche Dekorauswahl. Verschiedenste Designs finden sich auf der Vinylboden-Meterware und begeistern heute durch Authentizität. Als besonders beliebt erweist sich neben Holzoptiken der PVC-Boden in Retro-Fliesenoptik. Gerade in Küche und Bad ist dieser PVC-Belag ein echter Hingucker.

Sahen PVC-Böden in den 70er Jahren noch preiswert aus, bieten Hersteller wie Gerflor jetzt hochwertige Böden in sehr naturrealistischen Optiken. Dabei wird meist nicht nur das Aussehen echten Steins und Holzes auf täuschendechte Weise imitiert, sondern auch die Haptik. Gerade bei kleinem Budget macht dieser Aspekt den PVC-Bodenbelag zu einer attraktiven Alternative zu echten Fliesen und Parkettböden.