Mit dem Betonprüfgerät Proceq Profometer werden Stahlbewehrungen in Betonbauwerken und Betonstrukturen lokalisiert und deren Grad der Korrosion gemessen. Möglich ist dies bis in eine Tiefe von ca. 10cm. Das Verfahren basiert auf einem sehr einfachen Prinzip.
Zwischen Bewehrung und Beton-Oberfläche kann eine Potenzialdifferenz gemessen werden. Diese ist durchaus um mehrere 100 mV unterschiedlich, je nachdem ob man Stellen mit Korrosion und Stellen ohne Korrosion misst. Das Profometer der Proceq Schweiz ist dabei mit seiner einfachen Funktionsweise bei der Auswertung sehr hilfreich.
Inhaltsverzeichnis: Das erwartet Sie in diesem Artikel
Bewehrung + Beton-Strukturen bedürfen der regelmäßigen Prüfung
Grund für derlei Untersuchungen sind die landesweiten Vorschriften. Bauwerksprüfungen werden in Deutschland nach der DIN 1076 gehandhabt. Auch in der Schweiz gibt es entsprechende Vorschriften. Betonbauwerke und Betonstrukturen müssen in Deutschland und der Schweiz regelmäßigen Prüfungen unterzogen werden.
In einfachen Prüfungen und Hauptprüfungen sowie Prüfungen aus besonderem Anlass wird vor allem untersucht, wie weit die Korrosion an der Stahl-Bewehrung der Beton-Struktur oder beispielsweise die Auskolkungen an Gründungen fortgeschritten sind.
Bauwerksprüfung nach DIN 1076
Die Bauwerksprüfung umfasst sowohl in Deutschland wie auch in der Schweiz eine ganze Reihe von Einzelprüfungen. Einige davon wollen wir hier beschreiben.
Klangprüfung „Raschelmethode“
Die Klangprüfung nach der sogenannten Raschelmethode dient dem Feststellen von losen Teilen und Hohlstellen. Zur Klangprüfung werden Betonoberflächen mit dem Hammer abgeklopft. Der Klang des Klopfgeräuschs wird dann analysiert. Die Auswertung der Klangfarbe gibt Auskunft über das Vorhandensein von Hohlstellen.
Dabei sind die akustischen Unterschiede so groß, dass Hohlstellen mit bloßem Ohr sehr treffsicher lokalisiert werden können. Die Klangprüfung wird bei jeder Untersuchung an sämtlichen Stahlbetonbauteile, also Stahlbewehrungen und Betonstrukturen durchgeführt.
Profometer: Messung und Prüfung der Betondeckung
An dieser Stelle kommen Betonprüfgeräte und hier vor allem magnetinduktive Messsysteme wie das Profometer von Proceq zum Einsatz. Die Magnetinduktiven Messgeräte wir das Profometer sind vor allem deswegen interessant, weil sie eine zerstörungsfreie Lokalisierung (Feststellung der Lage) von einzelnen Bewehrungsstäben ermöglichen.
Dabei kann die Lokalisierung mit einer vergleichsweise hohen Genauigkeit vorgenommen werden. Bewehrungen im Beton können mit dem Proceq Profometer (und natürlich auch mit anderen handelsüblichen Messsystemen) bis in eine Tiefe von ca. 10 cm erkannt werden.
Die Modelle Profometer 3, Profometer 4, Profometer 5, Profometer 5+ und Profometer 5s sind gesetzt.
Profometer Funktionsweise
Das Messgerät kann Bewehrungsstäbe bis zu einer Tiefe von 10cm lokalisieren. Die Funktionsweise des Proceq Profometer basiert auf einem sehr einfachen Prinzip. Es misst die Potenzialdifferenz zwischen Bewehrung und Beton-OberflächeDickenmessung) genutzt werden kann. Einzige Voraussetzung hierfür ist das Wissen um den Durchmesser der Bewehrungsstäbe. Diese Information jedoch kann (völlig ohne Betonprüfgeräte) aus Planungsunterlagen ersehen werden.
Betonprobe: Bestimmung von Druckfestigkeit und E-Modul
In einer weiteren Untersuchung wird eine Betonprobe entnommen, womit wir den Bereich der zerstörungsfreien Prüfung verlassen. Für die Prüfung und Untersuchung der Betoneigenschaften wird dann die entnommene Betonprobe herangezogen. Meist werden im Nassbohrverfahren Betonkerne entnommen.
Vor Entnahme der Betonprobe wird zumeist die Stahlbewehrung mit dem Proceq Profometer lokalisiert, um das Bauwerk oder die Betonstruktur so weit als möglich zu schonen und nicht zu schwächen. Nach der Entnahme werden die Bohrkerne in einer Presse weiteruntersucht. Indem man die Kerne abdrückt, ermittelt man die Betondruckfestigkeit.
Video: Die Sendung mit der Maus Beton Stahlbeton 720p
Rückprallhärterüfung mit dem Rückprallhammer nach Schmidt (Schmidt-Hammer-Auswertung)
Ein weiteres Instrument zur zerstörungsfreien Prüfung ist der Rückprallhammer oder Schmidt-Hammer. Mit ihm wird punktweise die Druckfestigkeit von Beton gemessen.
Die sogenannte Rückprallhärteprüfung kann so auch an Stellen am Bauwerk und der Betonstruktur eingesetzt werden, an denen statische oder bautechnische Gründe eine Entnahme von Kernproben (Betonprobe) für eine Laboranalyse unmöglich machen. Dies betrifft vor allem schwer zugängliche Stellen und Stellen, an denen aus Platzmangel das Gerät für das Nassbohrverfahren nicht zum Einsatz kommen kann.
Die Rückprallhärterüfung bzw. Schmidt-Hammer-Auswertung untersucht die Gleichmäßigkeit von Ortbeton. Darüber hinaus hilft sie, Stellen oder Flächen mit geringer Güte zu lokalisieren. Sie kann auch dazu dienen, in Betonstrukturen und Konstruktionen beschädigten Beton aufzuspüren.
Was die Festigkeit anbelangt, so kann gemäß der DIN EN 12504-2:2001 eine Schätzung der Festigkeit von Ortbeton über eine Korrelation herangezogen werden. Die Feststellung der Festigkeit darf nach dieser Vorschrift jedoch nicht auf der Schätzung beruhen. Somit ist die Untersuchung und Prüfung z.B. per Rückprallhärteprüfung nötig. Der Schmidt-Hammer-Test gibt hier Gewissheit.
Die zerstörungsfreie Bewehrungssuche
Mit dem Hilti Ferroscan PS 200 kann ohne ein Eingriff in die Bausubstanz eine Suche der Stahlbewehrung und eine Analyse derselben ermöglicht werden. Das Messsystem gibt Auskunft über Lage der Längsbewehrung und Querbewehrung, deren Dimensionen sowie über die Betonüberdeckung (Dickenmessung). Die Lokalisierung von Spanneisen und der statische Nachweis ganzer Objekte sind Einsatzgebiete.
Mehr Informationen hierzu und über weitere Prüfungen findet man beim Bayerischen Kommunalen Prüfungsverband.
„portable hardness testers“: Swissness für eine ganze Industrie
Die Proceq SA mit Sitz in der Ringstrasse 2 in 8603 Schwerzenbach (Schweiz) entwickelt und produziert hochwertige Mess- und Prüfinstrumente für eine zerstörungsfreie Prüfung von Materialien. Dabei fokussiert sie nicht nur auf Betonstrukturen, sondern adressiert sich mit den Produkten „portable hardness testers“ auch an die gesamte Metallindustrie, Betonindustrie und Papierindustrie.
Proceq Schweiz: nicht nur Beton + Bewehrung, aber auch
Der Firmenname „Proceq“ leitet sich aus den beiden Begriffen „Processes“ und „Equipment“ ab. Das Unternehmen wurde am 8. April 1954 in Zürich gegründet. Zum Einsatz kommen verschiedene Modelle des Profometer. Die Modelle Profometer 4, Profometer 5 und Profometer 5s sind bekannte Größen in der Industrie.
Bildnachweis: © unsplash.com – Charlie Foster