Lagerung: Brennmittel – 9 Tipps für beste Sicherheit

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Ethanolkamine lieben wir alle, doch ein großes Risiko schwebt bei der Lagerung der Brennmittel über unserem von Behaglichkeit eingefangenen Haupt und bedroht unsere Lieben. Ethanolkamine sind ebenso romantisch-behaglich wie sie auch gefährlich sind. Doch mit unseren 9 Tipps kriegen Sie das Problem rasch in den Griff!

Wichtig für die Lagerung: Brennmittel sichern!

Wer denkt schon an die sichere Lagerung der Brennmittel, wenn man im Bus sitzt und auf dem Nachhauseweg eines langen Arbeitstages von gemütlicher Behaglichkeit träumt? Eine Tasse duftenden Tee fest in beide Hände eingeschlossen, den kuschligen Pulli am Ohr spürend und die Augen in die züngelnde Flamme des Ethanolkamins gerichtet. So oder so ähnlich stellt man es sich sicher vor. Die Werbung der Hersteller von Ethanolkaminen wird dem sicher nicht widersprechen, denn diese Hoffnung treibt uns zum Kauf.

Natürlich werden Tee, Strickpulli und auch die kalte Jahreszeit ihre Wirkung tun. Doch was der Ethanolkamin ganz sicher nicht kann, das ist die Sache mit der wohligen Wärme. Der Traum vom knisternden Kaminfeuer und dem wärmenden Feuerschein kann man so nur mit einem holzgefeuerten Kamin haben. Doch der Ethanolkamin hat durchaus seinen Reiz. Unser Augenmerk richten wir an dieser Stelle mal nicht auf die angenehmen Seiten, sondern auf die Gefahren, die für unsere Lieben von dem Segensspender ausgehen können.

Das liebe Brennmittel: Verpuffungen und Brände drohen

Sie kennen es sicher aus der Zeitung oder den News im Netz: immer wieder liest man von Bränden und Verpuffungen, die von Ethanolkaminen ausgehen. Damit Sie nicht eines Tages ebenfalls mit dem gleichen Thema in den Schlagzeilen stehen, haben wir hier einige wichtige Tipps zu Lagerung und Eigenarten des Brennmittels zusammengestellt.

Diese 9 Tipps finden Sie hier:

  1. Das sollten Sie über den Brennstoff Ethanol wissen!
  2. Unbedingt die Bedienungsanleitung lesen
  3. Beachten Sie die Kennzeichnung DIN EN 16647:2016-04
  4. Lagerung des Brennmittels und Umgang
  5. Noch wichtiger als die Lagerung: der Nachfüllvorgang
  6. Nur Ethanol ist das richtige Brennmittel
  7. Standsicherheit, so wichtig wie die Lagerung der Brennmittel
  8. Hat der Kamin eine Löschvorrichtung für die Flamme?
  9. Sorgen Sie für eine gute Belüftung des Raumes

Tipp #1: Das sollten Sie über den Brennstoff Ethanol wissen!

Anders als herkömmliche Kamine verwenden Ethanolkamine werder Holz noch Kohle als Brennmittel. Der Betrieb erfolgt mit Ethanol oder Bio-Ethanol. Der Brennstoff Ethanol ist dem Alkohol in unseren „Lebensmitteln“ sehr ähnlich. Wäre das Ethanol nicht vergällt und damit für uns Menschen ungenießbar, könnte er glatt zum Rausch des Lebens beitragen. Ethanol unterliegt nicht der Branntweinsteuer und ist ausschließlich als Brennmittel gedacht.

Ethanol bietet gegenüber den klassischen Brennmitteln wie etwa Holz den großen Vorteil, dass es nahezu rückstandsfrei verbrennt. Wird Ethanol im Ofen verbrannt, muss auch kein Anschluss an einen Kamin erfolgen. Dies hat die angenehme Konsequenz, dass keine Reinigung des Schornsteins erfolgen muss und dass die Brennstätte auch nicht vom Schornsteinfeger abgenommen werden muss.

Holz ist als Brennmittel einfacher und sicherer zu lagern. Allerdings ermöglicht Ethanol den Betrieb des Kamins ohne Anschluss an den Schornstein. (#2)

Holz ist als Brennmittel einfacher und sicherer zu lagern. Allerdings ermöglicht Ethanol den Betrieb des Kamins ohne Anschluss an den Schornstein. (#2)

Diesen Vorteil erkauft man sich allerdings mit einer sehr geringen Heizleistung. Da bleibt der Brennstoff weit hinter Holz und Kohle zurück. Wer also die Heizung durch einen Ethanolkamin ersetzen will, den müssen wir enttäuschen.

Tipp #2: Bedienungsanleitung lesen

Bitte schmunzeln Sie jetzt nicht. Die Bedienung der verschiedenen Ethanolkamine kann sich stark unterscheiden. Es ist wichtig, dass Sie mit den Eigenarten des Ethanolkamins vertraut sind, bevor Sie ihn nutzen. Schwere Verbrennungsunfälle kommen immer wieder vor und sind nicht selten auf unsachgemäße Handhabung und Bedienung zurückzuführen. Lesen Sie daher die dem Gerät beigefügte Bedienungsanleitung aufmerksam durch und prägen Sie sich die Anweisungen sorgsam ein. Auf die Lagerung der Brennmittel gehen wir später nochmal gesondert ein.

Tipp #3: Beachten Sie die Kennzeichnung DIN EN 16647:2016-04

Erste wichtige Informationen entnehmen Sie dem Typenschild Ihres Ethanolkamins. Neben den technischen Parametern ersehen Sie dort Heizleistung, Anforderungen an die Luftzufuhr und auch den Hersteller, den Sie bei Fragen konsultieren können und sollten.

Der Ethanolkamin zählt zu den dekorativen Feuerstätten. Daher gilt für ihn die DIN EN 16647:2016-04. In dieser Vorschrift werden Anforderungen zur Sicherheit aufgeführt. Wie sehr der Hersteller Ihres Ethanolkamins auf das Thema Sicherheit geachtet hat, erkennen Sie beim Lesen der Gebrauchsanweisung. Findet sich dort kein Hinweis auf die Einhaltung der DIN EN 16647:2016-04, sollte dies nachdenklich stimmen. Ein GS-Zeichen wird wegen der offenen Flamme des Kamins nicht aufgeführt werden.

Tipp #4: Lagerung des Brennmittels und Umgang

neben der Lagerung der Brennmittel in gute belüfteten Räumen sollten Sie ebenfalls darauf achten, dass sich sowohl Kinder als auch Haustiere nie unbeaufsichtigt in der Nähe des Ethanolkamins und der Brennmittel aufhalten. (#1)

neben der Lagerung der Brennmittel in gute belüfteten Räumen sollten Sie ebenfalls darauf achten, dass sich sowohl Kinder als auch Haustiere nie unbeaufsichtigt in der Nähe des Ethanolkamins und der Brennmittel aufhalten. (#1)

Mit zur Lagerung sollte man auch den Vorgang des Befüllens und das im Kamin befindliche Ethanol zählen. Wird beim Befüllen Ethanol verschüttet – das kann völlig unbeabsichtigt geschehen, dann sollte der Kamin über eine eigene Auffangwanne verfügen. Andernfalls kann sich das Ethanol in der unmittelbaren Umgebung festsetzen und in andere Stoffe wie etwa den Teppich oder Polstermöbel eindringen, wodurch diese leicht brennbar werden.

Die Auffangwanne sollte zudem mit einem Material gefüllt sein, welches nicht brennbar ist und Ethanol binden kann. Diese Vorsichtsmaßnahme trägt massiv dazu bei, Wohnungsbrände zu verhindern.

Der Abstand zu brennbaren Gegenständen sollte möglichst groß sein. Wie eben schon angedeutet, sind Teppich und Polstermöbel erste Kandidaten als Flammenfänger. Gardinen und andere brennbare Gegenstände zählen natürlich auch dazu. Die Lagerung des Nachfüllbehälters des Brennmittels Ethanol muss fernab von dem Kamin erfolgen. Während für Gegenstände wiie Möbel und Gardinen ein Mindestabstand von einem Meter, besser mehr gilt, sollten Sie die Lagerung des Brennmittel Ethanol in einem anderen Raum vornehmen. Dies gilt auch für angebrochene Ethanolbehälter, aus denen der flüchtige Stoff stets nahezu unsichtbar austreten kann.

Ein weiteres Risiko sind Luftwirbel, welche von Kindern und Tieren ausgehen können, die sich in der Nähe des Ethanolkamins bewegen. Jeder Luftwirbel bewegt auch die Flamme des Kamins. Needless to say: Kinder und Haustiere wissen nicht um die Gefahren des Brennmittels Ethanol. Lassen Sie Kinder und Haustiere daher nie unbeaufsichtigt in der Nähe des Brennmittels oder Kamins.

Lagern Sie das Ethanol daher stets außerhalb der Bewegungsreichweite von Kindern. Lagern Sie das Ethanol zudem in einem gut belüfteten Raum. Jegliche Nähe zu Hitzequellen ist zu vermeiden, insbesondere gehört das Ethanol nicht neben den Kamin selbst.

Tipp #5: Noch wichtiger als die Lagerung: der Nachfüllvorgang

Was glauben Sie, passiert beim Nachfüllen des Kamins mit dem Brennmittel Ethanol, wenn der Kamin noch vom bisherigen Betrieb erhitzt ist? Richtig: das Brennmittel kann sich beim Kontakt entzünden – just in dem Moment, in welchem sich der Behälter nicht im sicheren Lager sondern in Ihrer Hand und in Gesichtsnähe befindet. All Ihre Umsicht bei der Lagerung ist umsonst, wenn Sie den Kamin vor dem Nachfüllen nicht abkühlen lassen. Stellen Sie sich die Stichflamme vor, die bei einer Verpuffung entsteht, wenn das Brennmittel Ethanol auf den noch heißen Kamin trifft!

Tipp #6: Nur Ethanol ist das richtige Brennmittel

Ihr Ethanolkamin trägt seinen Namen aus gutem Grund. Nur Ethanol kommt als Brennmittel für Ihren Kamin in Frage. Andere Brennmittel sind nicht nur ungeeignet, sie sind bei der Verwendung auch teilweise lebensgefährlich.

Hochbrennbares und explosives Benzin oder Diesel als Brennmittel wurde schon oft als Ursache bei Unfällen mit Ethanolkaminen festgestellt. Methanol ist ebenfalls ungeeignet, nicht zuletzt wegen seiner nahezu unsichtbaren Flamme und vor allem wegen der giftigen Wirkung bei Hautkontakt.

Tipp #7: Standsicherheit, so wichtig wie die Lagerung der Brennmittel

Die Lagerung der Brennmittel in einem eigenen Raum sichert diese vor ungewollter Entzündung. Die Standsicherheit des Ethanolkamins selbst sichert gegen ein ungewolltes Verschütten von Ethanol, einer der Hauptursachen von Unfällen. Achten Sie auch bei preiswerten Modellen auf den sicheren Stand und eine erstklassige Befestigung.

Zur Standsicherheit trägt vor allem die Befestigung des Kamins bei. Die Verankerung am Boden ist hier eine sichere Lösung. Wird der Ethanolkamin in der Wand befestigt, kann die dorthin weitergeleitete Hitze ein Lösen der Verankerung bewirken. Stürzt der Kamin zu Boden, ist ein Verschütten des Brennmittels wahrscheinlich, was zu einer Ausbreitung des Feuers in der direkten Umgebung des Kamins führt.

Tipp #8: Hat der Kamin eine Löschvorrichtung für die Flamme?

Diese Frage ist nicht weniger wichtig als die Frage, ob das Design des Kamins sich mit dem Interieur des Wohnraums verträgt. Warum ist das so? Nun, wenn Sie die Flamme nicht mechanisch verlöschen können, müssen Sie den Kamin unter Umständen über mehrere Stunden unter Beobachtung halten, bis das Ethanol vollständig verbrannt ist. Die Vorrichtung zum Löschen der Flamme sollte schon beim Kauf geprüft werden. Ist sie leicht zugänglich? Ist sie leicht zu bedienen?

Was die wenigsten bedenken: gibt es Kammern oder Hohlräume, in denen sich während der Ruhezeiten des Kamins brennbare Gase sammeln können, besteht das Risiko einer Stichflamme oder einer Verpuffung beim nächsten Entzünden!

Tipp #9: Sorgen Sie für eine gute Belüftung des Raumes

Ihr Ethanolkamin hat eines mit dem herkömmlichen Kamin gemeinsam: sein Sauerstoffhunger. Jede Flamme verzehrt Sauerstoff – und produziert Kohlendioxid. Während der mit Holz gefeuerte Kamin sein Kohlendioxid in den Schornstein entweichen lässt, deponiert der Ethanolkamin das seinige ohne die Möglichkeit eines Abzugs direkt im Raum!

Kopfschmerzen und Übelkeit sind nur die kleineren möglichen Beschwerden, die Sie sich so einfangen können. Nur eine gute Luftzirkulation kann dies verhindern. Sorgen Sie auch für eine Zufuhr von Frischluft von außen, lassen Sie die Abgase nach außen entweichen. Geöffnete Türen und Fenster sollten Sie gegen ein selbständiges Wiederverschließen sichern, auch wenn dies die Heizwirkung des Ethanolkamins schmälert.

Insbesondere Personen mit Atembeschwerden sollten sich daher auch nicht in Räumen bewegen, welche mit einem Ethanolkamin befeuert werden.

Ein Wort zum Abschluss

Ich hoffe, ich konnte Ihnen nicht die Freude an Ihrem Ethanolkamin nehmen. Er ist eine feine Sache und wird Ihnen Behaglichkeit schenken. Woruf es mit ankommt, ist Ihre persönliche Sicherheit – und die Ihrer Lieben. Mit unseren 9 Tipps sind Sie aber gut gewappnet.

Ich wünsche Ihnen einen kuschligen Abend vor dem Kamin…


Bildnachweis: © shutterstock – Titelbild Stock image, #1 Biserka Stojanovic, #2 Marina Zezelina

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