Ein Küchenplaner muss her! Mir schwirrt der Kopf schon vom letzten Anschauen. Da schlendert man zielstrebig irrend durch das Möbelhaus und schaut sich die neuesten Machwerke von Nobilia an – und ist völlig gefrustet. Die Jungs haben die Küchen von Nobilia wunderprimstens aufgebaut und mit todschicken Accessoires aufgehübscht. Sieht aus wie die Küche, die frisch vom Friseur kommt. Aber wie in aller Welt sieht das Ding bei uns zuhause aus? Bei Nolte Küchen waren wir auch unterwegs – nicht besser. Schicke Show und dann die gleichen quälenden Fragen. So, genug geflennt.
Inhaltsverzeichnis: Das erwartet Sie in diesem Artikel
Küchenplaner für Angefangene und noch nicht ganz so Fortgeschrittene
Was haben wir dann gemacht? Also wir haben den Küchenplaner gegeben und uns mal mit mehreren Küchen-Katalogen und „Schöner Wohnen“-Magazinen (die haben ja alle vielversprechende namen…) bewaffnet und zuhause hingesetzt. Bei ner Tasse Orange-Ingwer-Tee (Mike bestand auf seinem Kaffee mit nem Löffel Nutella drinne – Igittttt!) haben wir dann mal geblättert und beim über den Katalog-Schielen in unsere jetzige Küche geblickt. „Wie könnte das denn bei uns ausschauen?“ – „Ist der Tresen an der Kochinsel nicht zu overstyled?“ – „Werden die Mädels die Nase rümpfen und uns für verrückt erklären, wenn sie die neue Küche sehen?„. Naja, solche Fragen kennt man dann sicher selbst, oder?
Nolte Küchen, Nobilia, Möbel Hesse, Möbel Walter & Co.: ihr könnt mir alle erstmal gestohlen bleiben
Ja, die Liste geht noch weiter. Habe meine Freundinnen und Bekannten in der ganzen Republik mal so gefragt, wo sie ihre Küchen herhaben und was für Erfahrungen sie da so gemacht haben. „Möbel Finke ist gut im Service„, „Möbel Rauch kannste verbacken„, „Möbel Rück hat ne tolle Auswahl aber die Verkäufer kannste echt vergessen„. Es war die wahre Pracht, wie ihr euch sicher vorstellen könnt.
Selbst ist die Frau! … und der Mann auch.
Wir haben dann mal alle Seiten mit Wohnideen und Einrichtungsvorschlägen für die Küche, die uns gefallen haben, rausgerissen und auf nen Stapel gelegt. So, und da sind wir dann immer wieder dran und haben ein wenig rumverglichen und die Möglichkeiten durchgehechelt und bekakelt. Was dabei rauskam? Also erstmal: wir haben uns nicht verkracht. Das schon mal vorweg. Wir haben dann den Gedanken gefasst, euch mal hier unser Küchenplaner-„BestOf“ vorzustellen.
Langweilig? Nö. Mal grade gar nicht. Ich verrate euch auch, was uns daran jeweils so gefallen hat und was nich. Manchmal waren wir uns schnell einig. Aber manchmal ging die Diskussion bis zum Morgen. Und einmal bin ich darüber eingeschalfen. Mike hat mich dann ganz lieb geweckt und Brötchen gebracht. Auch noch meine Lieblingssorte: Sesam. Da soll mal einer sagen, die Typies wären zu nichts zu gebrauchen.
Also denn. Hier sind unsere Favorites der Einrichtungsideen für Küchen.
Unsere Einrichtungsidee ganz ohne Küchenplaner: weisse Hochglanzküche mit-Kieferblende und einem Kochfeld mit Tresen
Helle Hölzer und Hochglanz braucht die Küche: viel Licht, auch ohne Sonnenschein.
Ja, ich habs ja oben schon geschrieben. Die hellen Hölzer sind meins – und so manches andere auch noch. Was mich zuallererst begeistert hat, das sind die glänzenden Oberflächen. Petra hat ja gesagt, dass Hochglanz-Küchen schwer zu pflegen sind. Aber mal ganz ehrlich. Willst du was pflegeleichtes? Dann kannst du gleich Jaffa-Kisten auspacken. Ich will mit Mike eine Küche zum Wohlfühlen, in die ich auch gerne mal meine Freundinnen einlade, wo die sich wohlfühlen können, wenn wir mal zusammen kochen oder nur mal schnell nen Latte oder Tee trinken. Und da finde ich geben die Hochglanz-Oberflächen so eine herrliche Stimmung von Sonnenschein, auch wenn das Licht mal nicht von draußen reinscheint, sondern einfach nur aus der Lampe kommt. Okay, Alina muss ich recht geben. Leicht verkratzen können die. Aber da denke ich muss man halt aufpassen, oder?
Kochinsel: das Ceran-Feld mit ordentlich Stellfläche
Das Ceran-Feld auf der Kochinsel mit viel Stellfläche links und rechts daneben finde ich einfach nur praktisch. Wenn ich Koche, dann muss ich die ganzen Sächelchen mal eben abstellen können, ohne gleich die Hälfte umzuwerfen. Und wenn ich vom Einkaufen nach hause komme, muss da auf der Kochinsel auch ein Platz sein, wo ich die ganzen Tüten draufstellen kann. Das hab ich da, ihr könnt es ja sehen. Man muss kein Küchenplaner sein, um das gut zu finden. Praktischer geht es einfach nicht und die Essensvorbereitung macht dank dieser tollen Kochinsel endlich wieder Spaß.
Der Tresen in der Küche: trendy, na klar, aber auch total praktisch
Ja, meine Mutter sagte nur, dass man so’n Quatsch früher nicht gebraucht hat. Da gab’s den Küchentisch und Schluss. Das haben wir mal grade nicht ausdiskutiert. Ich finde, der Tresen ist mir 40cm Tiefe ganz schön breit. Da kann man schön was draufstellen. Wenn wir drüben frühstücken, können wir hier alles zusammentragen – vom Marmeladetöpfchen bis zu Teller und Tassen und Besteck. Anschließend kann man alles einfach nehmen und rübertragen. Wenn wir unsere Freunde einladen, dann hat man bequem Platz für Teller, Tasse, Eierbecher & Co., ein schönes Platzdeckchen (oh ja, ein wenig old school, aber in grasgrün voll cool!). Und wenn man sich mal die Marmelade geben lässt, kann man die vor sich abstellen, ohne gleich Platzangst zu kriegen.
Jetzt kommt natürlich voll der Küchenplaner durch: Da müssen sowas wie Barhocker ran. Normale Küchenstühle sind zu niedrig und passen auch vom Stil her nicht dran. Aber welche? Zuerst dachte ich, sowas mit gelb oder frischem grünem Bezugsstoff auf der Sitzfläche käme sicher gut. Wäre auch erfrischend gewesen und hätte gut zu dem Kitchen Aid Tool in apfelgrün gepasst. Aber diese drei hier mit ihren anthrazitfarbenen Rohrbeinen und metallenen Rückenlehnen wirken sehr rustikal. Mike meinte dazu, dass das den kühlen Hochglanzstil aufbricht und einen Tupfer Wärme und Gemütlichkeit in die Küche lässt. Hab ich da sanfte Kritik vernommen? Aber wo er recht hat, hat er recht. Ich finde auch die drei Barhocker machen sich an diesem Tresen an der Kochinsel sehr gut. Einzig die Sitzfläche aus ungepolstertem Holz könnte bei längerem Sitzen ein wenig hart wirken. Das wäre auszuprobieren. Mike meint, dass ich immer recht viel Sitzfleisch hätte und von Katrin und Petra meint er das auch. Ich glaub aber, das sieht er nur dann, wenn wir das Wohnzimmer belagern und er nicht in Ruhe Fußball gucken kann.
Licht in der Küche: ganz wichtig
Da hatten wir uns ja dann doch ein wenig in die Wolle gekriegt. Ober-Küchenplaner Mike fand die Leuchten im Industrie-Style total cool. Für mich waren die erst mal echt klobig. Ich wollte was haben, was die ganze Küche mit gleißendem Licht ausleuchtet. Hell! Hell muss es sein. Ich muss ja Zucker vom Pfeffer unterscheiden können. Wir hatten das dann mal vertagt und haben uns sowas im Laden angeschaut. Und da, kann ich euch sagen, sieht sowas ganz anders aus, als auf dem Foto. Die Oberfläche der Lampenschirme fühlte sich manchmal wie Gusseisen an. Hat was archaisches, ja Mike hat manchmal auch so bisschen sowas an sich. Daran hat’s mich erinnert und da war’s mir dann gleich viel sympathischer.
Wie hell macht so ein Ding? Ganz schön hell, kann ich euch sagen. Ich hätte es selber nicht gedacht, aber dunkel ist anders. Und trotzdem verbraucht das fast keinen Strom. Mike hat es mir vorgerechnet, aber das ging bei mir links rein und rechts wieder raus. Jedenfalls habe ich mit den beiden Lampen im factory-Style Freundschaft geschlossen.
Hochglanzküche: schön, wenn aufgeräumt
Na, wie oft räumt ihr eure Küche auf? Gell, das hab ich mir gleich gedacht. Aber besser aussehen tut das, wenn man#s macht. Auf dem Foto waren natürlich viel flinke Hände am Werk. Ich finde, so ein bisschen Krimskrams muss auf dem Unterschrank stehen. Sonst wirkt es tot. Die Gewürzdosen machen sich da sehr gut, aber die Schüsseln gehören irgendwie in einen Schrank. Teller und Gläser würde ich nur hinstellen, wenn Gäste kommen und man dezent auf das nahende kulinarische Ereignis hinweisen möchte. Die Kitchen Aid Artisan ist Kult, da geht nichts dran vorbei.
Das Unterschrank ist recht geräumig. Man sieht es nicht gleich, aber 65cm Tiefe geben ne Menge Stauraum. Im Moment wäre das mehr, als wir mit unserem krams brauchen. Aber ich habs gerne nicht ganz so eng. Und ihr wisst ja, wie schnell sich sowas füllt. Man findet ja immer überall praktische und schöne Sachen, die man mitnehmen muss.
Schubladendämpfer mit Selbsteinzug: einfach nur praktisch
Die Schubladen haben auch diesen praktischen Mechanismus, so dass sie nicht zuknallen, sondern langsam zugehen. Schubladendämpfer mit Selbsteinzug heißen die. Ich finde es praktisch, weil ich die Schubladen einfach zuknallen kann, ohne dass es knallt und alles durcheinanderfällt.
Kompakte Klappoberschränke
Die Klappoberschränke sind nicht ganz so tief. Aber unten im Unterschrank passt ja schon ne ganze Menge rein, da ist es voll okay, wenn oben weniger reingeht. Was ich aber gut finde: in unserer jetzigen Küche stoße ich mir an den Oberschränken, die viel weiter vorstehen, weil sie tiefer sind, manchmal den Kopf. Das kann hier nicht passieren, weil der Oberschrank ja nicht so weit in die Küche hineinragt. Die Hochglanzoberflächen weisen keine weiteren Zierelemente auf. Brauchen sie auch nicht, finde ich.
Küche Dekorieren? Die Küche nicht, aber Pflanzen auf der Fensterbank bitte
Ihr habt es wahrscheinlich schon bemerkt, ich mags gerne aufgeräumt. Da lasse ich die Küchenmöbel lieber frei. Aber wie auf dem Foto zu sehen, kann auf der Fensterbank ruhig was stehen. Die Grünpflanzen hier sind mir noch etwas klein. Sollten noch ein wenig weiter gewachsen sein. Die Kerzen in der anderen Ecke der Fensterbank – vor allem die in dem Windlicht – findde ich sehr schön. Wenn man die anzündet, wenns draußen duster wird, begrüßen sie Mike, wenn er nach Hause kommt. Unsere Küche ist nämlich zur Straße hin und da geht Mike jeden Tag dran vorbei wenn er geht und wenn er kommt.
Wandgestaltung in der Küche? Factory-Look mit nackten Backsteinen!
Ihr habt es ja auf dem Foto schon gesehen. Statt einer Wandtapete oder einem Poster ist hier eine blanke Backsteinmauer der Untergrund, auf dem der Klappoberschrank sitzt. Sehr rauh und kühl, aber iwie passt es total gut.
Soviel erstmal zu dieser Einrichtungsidee für unsere Küche. Ganz ohne Profi Küchenplaner durchgedacht und bequatscht. Wir haben aber noch ein paar andere, die wir euch auch noch vorstellen wollen.
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