KfW Effizienzhaus 55: Der deutsche Standard für Energieeffizienz

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Die KfW fördert ein Effizienzhaus mit zinsgünstigen Krediten, wobei sowohl Privatpersonen als auch Unternehmen die Förderung in Anspruch nehmen können. Gewährt wird sie zum Beispiel für das KfW Effizienzhaus 55.

Was ist die KfW Bank?

Viele Zahlen schwirren im Netz herum: 40 oder 55? 85 oder 100? Gemeint ist dabei der Standard, den ein Effizienzhaus hat. Die größte deutsche Förderbank, die Kreditanstalt für Wiederaufbau (kurz KfW) fördert entsprechende Bauvorhaben für Privatpersonen, Unternehmen, gemeinnützige Organisation und andere mehr:

  • Privatkunden
    Wenn Privatkunden Effizienzhäuser nach Definition der KfW errichten wollen, benötigen sie einen Energieberater. Dieser stellt weniger die Ästhetik in den Fokus der Gebäude Planung, sondern vielmehr die Technik und die Dämmung, die für das Gebäude nötig sind. Nur dann, wenn alle Voraussetzungen erfüllt sind, kann das Effizienzhaus eine der oben genannten Nummern erfüllen und gilt beispielsweise als „Energieeffizienzhaus 55“.

    Die KfW finanziert für Privatkunden aber nicht nur Bauvorhaben, sondern fördert auch die Ausbildung mit den Studien- und Bildungskrediten, die als zinsgünstige Darlehen oder mit Zuschüssen vergeben werden. Beim Hausbau schließt die KfW Finanzierungslücken und vergibt zinsgünstige Kredite unter staatlicher Förderung. Auch Einzelmaßnahmen werden gefördert, wofür es verschiedene Förderprogramme gibt. Diese werden weiter unten im Text detailliert vorgestellt.

  • Unternehmen
    Egal, ob ein Unternehmen gerade gegründet wurde oder ob es bereits länger besteht: Es braucht immer wieder Kredite, die langfristig und sehr sicher, dabei aber zinsgünstig sind. An dieser Stelle kommt die Kreditanstalt für Wiederaufbau ins Spiel, die als einer der größten Finanzierer des Mittelstands in Deutschland gilt.

    Auch hier werden vor allem Gebäude bei deren energetischer Sanierung oder zur Verbesserung der Energieeffizienz gefördert, sodass Unternehmen ebenfalls den Standard 55 für ihre Firmengebäude erreichen können. Die Kosten, die für den Kredit anfallen, können durch die Unternehmen als Betriebskosten abgesetzt werden. Förderkredite sind vor allem zur Refinanzierung von Unternehmen geeignet.

  • Öffentliche Einrichtungen
    Auch bei Städten und Gemeinden geht es ums Energiesparen und es sind teilweise erhebliche Investitionen nötig, um Bauvorhaben zu realisieren. Die Kreditanstalt für Wiederaufbau offeriert langfristige und zinsgünstige Kredite, die im Übrigen auch von gemeinnützigen und sozialen Einrichtungen beantragt werden können.

    Die KfW Förderbank bietet zudem Unterstützungsmöglichkeiten bei der Verbesserung der Infrastruktur im ländlichen Raum, beim Ausbau der Gewerbegebiete und der Kanalnetze.

    Die Kreditanstalt für Wiederaufbau fördert mit Mitteln von Bund und Ländern und unterstützt je nach Programm verschiedene Zielsetzungen mit unterschiedlichen Förderprogrammen. Sie trägt dazu bei, dass die meist knappen Kassen der Kommunen geschont bzw. aufgebessert werden.

Video: Was ist ein Effizienshaus?

Was ist ein Energieeffizienzhaus?

Egal, ob das Energieeffizienzhaus den Standard 55 oder 100 erfüllt: Grundlegend muss geklärt werden, was ein Effizienzhaus überhaupt ist. Als Faustregel gilt hier: Je höher die Zahl ist, desto höher ist auch der Energiebedarf und desto weniger leicht fällt das Energiesparen. Das KfW Effizienzhaus 55 wird hierbei als wichtiger Bestandteil der angestrebten Energiewende gesehen und folglich besonders gefördert.

Der Standard für ein derartig energiesparendes Haus lässt sich mit zwei Kriterien beschreiben, die beide erfüllt sein müssen. Zum einen geht es um den Gesamtenergiebedarf des Objekts, zum anderen um die Wärmedämmung. Die Werte „Primärenergiebedarf“ und „Transmissionswärmeverlust“ geben Auskunft darüber. Das Effizienzhaus 100 gilt immer als Maßstab. Bei einem KfW Effizienzhaus 55 wird demnach nur 55 Prozent der Primärenergie benötigt.

Der Transmissionswärmeverlust liegt bei 70 Prozent. Der Wärmeschutz, der durch bauliche Maßnahmen erreicht werden kann, ist beim KfW Effizienzhaus 55um 30 Prozent besser als beim Effizienzhaus 100. Bei Baumaßnahmen gilt daher immer die Zielsetzung, dass der zu erreichende Standard so hoch wie möglich sein sollte. Je höher der Standard, desto höher die Förderung. Anfangs muss freilich erst einmal investiert werden, damit es sich später davon profitieren lässt.

Aufhängen ohne zu bohren: KfW-Effizienzhäuser zeichnet die Vakuumdämmung in den Außenwänden aus. Bohrt man hinein, ist das Vakuum futsch; dann werden auch die Wärmeemissionswerte nicht mehr eingehalten. Verhindern Sie solche Patzer, indem Sie Ihre Zimmerdekorationen und Regale ohne Schrauben, Dübel und Nägel aufhängen. Wir haben Ihnen da mal was vorbereitet:

Der Klebehaken eignet sich nicht nur an der Decke für Lampen, sondern auch an Wänden. Sollte Ihnen der mitgelieferte Haken optisch nicht zusagen, empfehlen wir Ihnen gerne auch den äußerst vielseitigen „Bad Kleber“, welcher auch beim Klebehaken mitgeliefert wird. Die Einsatzmöglichkeiten des Bad Klebers sind so vielseitig, dass man damit sogar High Heels reparieren kann.

Wichtige Werte und Standards

Die folgenden Standards gibt es bei Effizienzhäusern, sie sind bei der Gebäude Planung zu berücksichtigen. Diese Standards können auch für Bestandsimmobilien erreicht werden und gelten demnach nicht nur für Neubauprojekte:

  • KfW Effizienzhaus 55
    Primärenergiebedarf: 55 Prozent
    Transmissionswärmeverlust: 70 Prozent
    Kreditdaten: bis zu 120.000 Euro mit 40prozentigem Tilgungszuschuss oder bis zu 48.000 Euro Investitionszuschuss möglich
  • Effizienzhaus 70
    Primärenergiebedarf: 70 Prozent
    Transmissionswärmeverlust: 85 Prozent
    Kreditdaten: bis zu 120.000 Euro mit 35prozentigem Tilgungszuschuss oder bis zu 42.000 Euro Investitionszuschuss möglich
  • Effizienzhaus 85
    Primärenergiebedarf: 85 Prozent
    Transmissionswärmeverlust: 100 Prozent
    Kreditdaten: bis zu 120.000 Euro mit 30prozentigem Tilgungszuschuss oder bis zu 36.000 Euro Investitionszuschuss möglich
  • Effizienzhaus 100
    Primärenergiebedarf: 100 Prozent
    Transmissionswärmeverlust: 115 Prozent
    Kreditdaten: bis zu 120.000 Euro mit 27,5prozentigem Tilgungszuschuss oder bis zu 33.000 Euro Investitionszuschuss möglich
  • Effizienzhaus 115
    Primärenergiebedarf: 115 Prozent
    Transmissionswärmeverlust: 130 Prozent
    Kreditdaten: bis zu 120.000 Euro mit 25prozentigem Tilgungszuschuss oder bis zu 30.000 Euro Investitionszuschuss möglich
Egal, ob ein <strong>Unternehmen gerade gegründet</strong> wurde oder ob es <strong>bereits länger besteht</strong>: Es braucht immer wieder Kredite, die langfristig und sehr sicher, dabei aber zinsgünstig sind.  ( Foto: Shutterstock- Sukhov Iurii  )

Egal, ob ein Unternehmen gerade gegründet wurde oder ob es bereits länger besteht: Es braucht immer wieder Kredite, die langfristig und sehr sicher, dabei aber zinsgünstig sind. ( Foto: Shutterstock- Sukhov Iurii )

 

Aus einem Haus ein Effizienzhaus werden lassen

Verschiedene bauliche und technische Maßnahmen lassen aus einem normalen Haus ein Gebäude nach dem Standard 55 werden. Dafür muss zuerst einmal der Ist-Zustand aufgenommen werden, darauf bauen energetische Sanierungsmaßnahmen auf. Gegenüber dem nicht sanierten Zustand lassen sich durch entsprechende Maßnahmen Energieeinsparungen von mehr als 60 Prozent erreichen. Damit kann sogar die Ästhetik des Hauses effektiv verändert werden.

Wichtig: Jedes Haus ist anders und so müssen die energetischen Maßnahmen auf das jeweilige Gebäude angepasst werden. Es braucht ein Gesamtkonzept und einen Experten für Energieeffizienz, damit das Vorhaben Erfolg hat und damit die KfW-Förderung in Anspruch genommen werden kann. Der Energieberater ist zwingend Voraussetzung dafür, dass die Fördermittel überhaupt vergeben werden können. Damit er den Bau begleitet, vergibt die KfW Förderbank aber noch einmal bis zu 4000 Euro extra.

So können Hausbauer sparen

Verschiedene Förderprogramme kommen für einen Hausbauer infrage:

  • Programm 151 – Energieeffizient sanieren
    Dieser Kredit ist für die komplette Sanierung eines Gebäudes oder für einzelne Maßnahmen zu beanspruchen. Er wird bis zu einer Höhe von 120.000 Euro, wenn es sich um ein Effizienzhaus handelt. Einzelmaßnahmen werden mit Krediten bis 50.000 Euro gefördert. Der Tilgungszuschuss beträgt bis zu 48.000 Euro.
  • Programm 430 – Energieeffizient sanieren
    Hierbei handelt es sich um einen Investitionszuschuss für eine komplette Sanierung oder auch für einzelne Maßnahmen. Der Zuschuss beträgt bis zu 48.000 Euro für ein ganzes Gebäude oder bis zu 10.000 Euro für Einzelmaßnahmen. Der Zuschuss kann auch für den Kauf von saniertem Wohnraum in Anspruch genommen werden.
  • Programm 431 – Energieeffizient bauen und sanieren
    Dieser Zuschuss ist für den Energieberater gedacht und beträgt bis 4000 Euro. Bis zu 50 Prozent der Kosten für den Experten werden durch die Förderbank übernommen.

Video: Baustellengeschichten – KfW 55 Energieeffizienzhaus

Wie schwer ist es, ein KfW Effizienzhaus 55 zu erreichen?

Die Standards, die zur Erreichung des Status „KfW Effizienzhaus 55“ einzuhalten sind, orientieren sich an der Energiesparverordnung. Sie legt fest, wie hoch der Primärenergiebedarf und der Transmissionswärmeverlust sein dürfen. Letztere ist die Energie, die das Gebäude nach außen abgibt, die Primärenergie braucht das Gebäude, um seinen gesamten Energiebedarf zu decken. Als Referenzwert wird die 100 angenommen.

Ein solches Haus mit der Bezeichnung 100 erfüllt alle Vorgaben der Energiesparverordnung. Das KfW Effizienzhaus 55 ist um einiges besser und spart 45 Prozent der Energie. Durch den geringeren Verbrauch sinken die Kosten für die Energie, außerdem wird die Umwelt geschont.

Dabei muss der Standard 55 folgende Technik aufweisen:

  • Heizungsanlage setzt auf erneuerbare Energien (Wärmepumpe, Holzpellets, Biomasse o. ä.)
  • Kopplung der Heizung mit Solarthermieanlage zur Erwärmung des Wassers
  • Fassadendämmung mind. 18 cm dick
  • Dachdämmung mind. 24 cm dick
  • Dreifachverglasung der Fenster, zusätzlich Spezialrahmen gegen Wärmeverluste

Die Voraussetzungen für die Förderung wurden oben bereits erläutert, müssen aber in jedem Fall eingehalten werden. Bei einem Neubau ist es vergleichsweise einfach, den 55er Standard zu erreichen, weil die gesamte Gebäude Planung darauf ausgerichtet werden kann.

Die Ästhetik kann ebenfalls berücksichtigt werden, sodass auch die Wünsche des Bauherren rundum zu berücksichtigen sind. Beim Sanieren der Bestandsbauten sind ästhetische Aspekte nicht immer ganz einfach umsetzbar.

Grundsätzlich ist das 55er Haus ein Passivhaus, was auf einer sehr guten Dämmung basiert. Damit wird der Wärmeverlust nach außen minimiert. Die Beheizung des Hauses erfolgt bestenfalls über die Sonneneinstrahlung sowie durch die Nutzung der Wärme, die die Hausbewohner sowie technische Geräte abgeben. Die passive Wärmerzeugung steht im Fokus. Dennoch kann ein KfW Effizienzhaus 55 die oben genannten Heizsysteme aufweisen und nutzen.

KfW Foerderung 55: Dämmung</strong> Dach: ab 120 Euro pro Quadratmeter Fassade: ab 210 Euro pro Quadratmeter. (Foto: Shutterstock- _Dagmara_K )

KfW Foerderung 55: Dämmung Dach: ab 120 Euro pro Quadratmeter Fassade: ab 210 Euro pro Quadratmeter. (Foto: Shutterstock- _Dagmara_K )

Um ein Haus mit dem Standard 55 zu erreichen, können die folgenden Maßnahmen nötig sein und diese Kosten verursachen:

  • Dämmung
    Dach: ab 120 Euro pro Quadratmeter
    Fassade: ab 210 Euro pro Quadratmeter
  • Dreifachverglasung und Spezialrahmen der Fenster
    Ca. 1000 Euro pro Fenster
  • Installation Belüftungsanlage
    5000 bis 6000 Euro
  • Heizung
    Wärmepumpe: ab 15.000 Euro
    Holzpellets: ab 12.000 Euro
    Warmwasser über Solar: 10.000 Euro

Welche Maßnahmen im Einzelnen anzuwenden sind, wird der Bauherr in Zusammenarbeit mit dem Architekten und dem Energieexperten entschieden. Letzten Endes ist auch die Art des Gebäudes relevant, denn während ein Gebäude den Standard 55 erreichen kann, ist es für ein anderes Haus gar nicht möglich.

Immobilien im Bestand können zu Effizienzhäusern werden, wenn sie eine entsprechende Sanierung erfahren. Das heißt, dass sie dementsprechend umgerüstet werden müssen, damit sie den höchstmöglichen Standard 55 erreichen. Die Förderung der KfW ist hier besonders hoch, wie oben stehender Übersicht zu entnehmen ist. Auch hier ist wieder wichtig, dass ein Experte die Bauarbeiten begleiten muss.

Er berät zum Energiesparen und zu möglichen technischen Anpassungen, damit der Standard 55 erreicht werden kann. Die KfW Förderbank unterstützt zudem Einzelmaßnahmen wie die Modernisierung der Heizungsanlage oder die Installation einer neuen Lüftung.

1 Kommentar

  1. Hallo

    Die ganzen KfW Förderung mit den ganzen unterschiedlichen Zahlen eine verwirrende Angelegenheit.
    Um zu wissen welche Förderung in Frage kommt muss man sich wohl oder übel damit befassen.

    Hilfe bekommt man von den Baufirmen die da alle fit sind und helfen können. Ohne entsprechende Dokumente die von Seiten der Experten des kommen müssen, geht kein KfW Antrag durch. Wer glaubt einfach mal so eine Förderung und ein zinsgünstiges Darlehn zu bekommen der täuscht sich.

    Es geht dabei nicht nur ums Geld sondern um die Zukunft unserer Kinder und das sollte Priorität haben.

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