Ein Haus kaufen in Hamburg? Wie Corona den Markt verändert

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Nur wenige Städte in Deutschland sind bei Immobilienkäufern so beliebt wie Hamburg. Die attraktiven Viertel, die stabile Wirtschaftslage und die attraktiven Touristenziele locken. Doch ein Haus kaufen in Hamburg? Besser nicht!

Haus kaufen in Hamburg: Ist die Nachfrage noch ungebrochene?

Nur wenige Städte können mit Hamburg mithalten, wenn es um die Beliebtheit in Bezug auf käuflich zu erwerbende Immobilien oder auf Mietwohnungen geht. Die City Immobilienmakler GmbH in Hamburg weiß darüber zu berichten, dass die herrlichen Viertel wie Bergedorf, Rahlstedt oder Farmsen nach wie vor gefragt sind.

Wer in Immobilien investieren möchte und ein Haus kaufen will, findet in Hamburg das Plätzchen der Wahl. Doch Langenhorn, Bramfeld, Billstedt und Harburg haben noch weitere Dinge als nur diese Attraktivität auf Immobilienkäufer gemein. Sie unterliegen derzeit zwar noch einer ungebrochen hohen Nachfrage, doch dies wird sich schon bald ändern.

Corona legt Unsicherheiten bloß

Corona schlägt auch bei Immobilien zu, auch wenn ein Haus freilich nicht infiziert werden kann. Das größere Problem ist das Geld, das nun besser zusammengehalten werden will.

Dabei stellen sich gleich mehrere Fragen:

  • Wie werden sich die Preise entwickeln?
  • Was ist, wenn ich eine Immobilie vermiete: Werden die neuen Mieter auch weiterhin zahlen können?
  • Muss ich mein Haus unter Wert verkaufen?

Privatpersonen sind auf einen kompetenten Makler angewiesen, wenn sie ein Haus gewinnbringend verkaufen oder eine Immobilie zum günstigen Preis erwerben wollen. Die Inserate auf eBay und ähnlichen Plattformen mögen ansprechend sein, doch wer Immobilien nicht beurteilen kann, ist hier schlecht beraten.

Video: Corona Crash & Immobilienmarkt: Was du jetzt wissen musst

Alte Weisheit: Makler haben solvente Klienten im Portfolio

Auf eBay und Co. sind private Verkaufsanzeigen zu finden, die vielleicht guten Gewissens seitens des Verkäufers inseriert werden, die aber nicht zwingend den aktuellen Marktgegebenheiten entsprechen. Tipp: Setzen Sie auf einen Makler vor Ort, der in seinem Portfolio ausreichend solvente Käufer und Mieter hat, wenn Sie eine Immobilie verkaufen wollen.

Wer sich mit dem Gedanken an eine Vermietung trägt, sollte damit allerdings noch zurückhaltend sein. Aktuell gibt es dank Corona zwar den Schutz der Mieter vor Zahlungsforderungen, doch nach den Befindlichkeiten der Vermieter fragt niemand. Diese drohen in die Insolvenz zu gehen, denn sie haben ggf. immer noch laufende Fianzieurngskosten zu bestreiten -auch wenn die Einnahmequelle Vermietung wegbricht. Wie lange das so weitergehen mag, kann derzeit niemand sagen.

Baubranche bekommt Corona zu spüren

Nicht nur der aktuelle Immobilienmarkt bekommt die Auswirkungen von Corona zu spüren, auch die Baubranche wird in absehbarer Zeit leiden. Der Grund: Wer sich bisher mit dem Gedanken an einen Um- oder Ausbau seines Hauses getragen hat, wird diesen Gedanken nun erst einmal weit von sich schieben.

Niemand weiß genau, wie sich die wirtschaftliche Lage entwickeln wird, zumindest sind allerorten nur Spekulationen darüber zu hören. Ist es jedoch nicht sicher, dass auch morgen noch das gewohnte Einkommen fließt, werden sämtliche als unnötig oder aufschiebbar eingestufte Ausgaben zurückgefahren.

Wie wirkt sich die Kurzarbeit aus?

Baufirmen berichten schon jetzt, dass sie die Covid-19 Probleme zu spüren bekommen. Es werden aktuelle Projekte fortgeführt und beendet, die Nachfrage nach neuen Dienstleistungen bricht jedoch rasant ein. Denn: Kurzarbeit führt zu Zurückhaltung bei privaten Bauprojekten und genau die wird gerade durch die Unternehmen verstärkt angeregt.

Die Menschen mögen zwar Zeit haben, um beim Bau selbst Hand anzulegen, doch sie fürchten um ihre Ersparnisse bzw. um den fehlenden finanziellen Nachschub.

Wo droht der Baustopp wegen Corona?

Die Baubranche leidet überdies darunter, dass bereits viele Firmen Kurzarbeit angemeldet haben und dass es zu Lieferengpässen kommt. Die Speditionen sind ausgelastet, Zuliefererfirmen teilweise dicht oder zumindest stark zurückgefahren. Fehlt der Nachschub auf der Baustelle, können Projekte nicht weitergeführt werden.

Enorme Verzögerungen können die Folge sein, unter dem Strich fehlt das das Geld für das gesamte Wirtschaftsjahr. Dies gilt übrigens unabhängig davon, ob jemand ein Bauprojekt in Langenhorn oder Billstedt, in Farmsen oder Rahlstedt geplant hat.

Ganz Hamburg leidet unter Corona und ausnahmsweise sind damit nicht die Menschen persönlich, sondern die Firmen gemeint.

Infografik: Eine Mietwohnung in einem Haus in Hamburg, einer der 7 Top-Metropolen rangiert ganz vorne in der Preistabelle.

Infografik: Eine Mietwohnung in einem Haus in Hamburg, einer der 7 Top-Metropolen rangiert ganz vorne in der Preistabelle.

Haus in Hamburg? Teures Pflaster im Norden

Wer ein Haus in Hamburg kaufen möchte, kennt sicherlich zumindest grob den aktuellen Markt und die hier üblichen Preise. Immobilien in Bergedorf, Harburg oder Bramfeld sind gefragt, daran ändert auch Covid-19 bislang nichts. Doch es wird nicht mehr lange dauern, meinen Experten, bis die Auswirkungen spürbar werden.

Die Top-7-Metropolen

Aktuell jedoch gehört Hamburg noch zu den am stärksten nachgefragten Metropolen Deutschlands. Und gleichzeitig zu den teuersten, was schon allein die Mietpreise verraten. Mehr als 10 Prozent des Haushaltsnettoeinkommens werden hier wie in den Top-7-Metropolen üblich für die Bruttokaltmiete aufgewendet, das sind drei Prozent mehr als im gesamtdeutschen Durchschnitt. Es sind sogar vier Prozent mehr als in den ländlichen Kreisen. Wer ein Haus in Hamburg bewohnen möchte, muss somit tief in die Tasche greifen.

Infografik: Wieviele Jahresgehälter sind nötig, um eine 60m²-Wohnung zu erstehen? Hier liegt München ganz vorne auf Platz 6 der Top-Städte dieser Welt.

Infografik: Wieviele Jahresgehälter sind nötig, um eine 60m²-Wohnung zu erstehen? Hier liegt München ganz vorne auf Platz 6 der Top-Städte dieser Welt.

Wieviele Jahresgehälter darf eine Wohnung kosten?

Auch der Kauf einer Wohnung ist nicht gerade günstig: In Hamburg fallen dafür durchschnittlich acht Jahresgehälter an! Das ist zwar nicht so viel wie in Hongkong, wo rund 21 Jahresgehälter aufgebraucht werden müssen, um eine zentral gelegene Wohnung mit 60 m² Wohnfläche zu kaufen, doch München ist teurer als Zürich (sieben Jahresgehälter) und Chicago (drei Jahresgehälter). Und Hamburg ist auch nicht weit davon entfernt.

Dank Corona wieder beliebter: Immobilien in Randlagen

Hamburg beweist sich immer wieder als moderne Stadt, in der viele Menschen gern leben wollen. Doch jetzt sind die Wohnungsbesitzer mit und wegen Corona eingesperrt. Sie verfluchen nicht selten ihre schöne Wohnung in zentraler Lage und wünschen sich, sie hätten ein Haus gekauft. Mit Garten natürlich, um frische Luft zu schnappen.

Eine Immobilie in Randlage, wo nicht jeder auf jeden aufpasst und wo das Kontaktverbot deutlich leichter einzuhalten ist, weil der Abstand zum nächsten Nachbarn ohnehin durch die Grundstücksgrenzen bestimmt wird.

Hamburg beweist sich immer wieder als moderne Stadt, in der viele Menschen gern leben wollen.  ( Foto: Shutterstock- Monkey Business Images)

Hamburg beweist sich immer wieder als moderne Stadt, in der viele Menschen gern leben wollen. ( Foto: Shutterstock- Monkey Business Images)

Welchen Städten droht eine Immobilienblase?

In einigen Städten wird in Fachkreisen von einer drohenden Immobilienblase gesprochen. Der Markt wurde viel zu lange überbewertet und nun ist einfach das Ende der Fahnenstange erreicht.

Die Preise auf eBay und ähnlichen Portalen sind für das Haus in Hamburg immer noch äußerst hoch, doch Experten haben einige Städte bestimmt, in denen die Immobilienblase zu platzen droht:

  • Hamburg
  • Bremen
  • Düsseldorf
  • Essen
  • Köln
  • Frankfurt
  • Stuttgart
  • München

Das Problem: Die Nachfrage nach Immobilien in Hamburg stieg und stieg, gleichzeitig stieg das Einkommen der Einwohner jedoch nicht proportional mit an. Der Markt wurde überbewertet, eben weil eine derart große Nachfrage vorhanden war. Alles war kreditfinanziert bzw. ist es immer noch.

Doch was passiert, wenn aufgrund der aktuellen Gegebenheiten Kredite nicht mehr bedient werden können? Wenn Finanzierungen abgeändert oder gekündigt werden müssen? Es ist momentan nicht klar, ob es zum Platzen der Immobilienblase kommt oder ob die Luft nicht doch eher langsam entweichen wird, wie es vor Kurzem erst in den Niederlanden der Fall war.

Die Baubranche leidet überdies darunter, dass bereits viele Firmen Kurzarbeit angemeldet haben und dass es zu Lieferengpässen  kommt.  (Foto: Shutterstock- LaineN )

Die Baubranche leidet überdies darunter, dass bereits viele Firmen Kurzarbeit angemeldet haben und dass es zu Lieferengpässen kommt. (Foto: Shutterstock- LaineN )

Werden die Preise für Immobilien sinken?

Auch hier kann niemand weissagen. Wer ein Haus kaufen möchte und dafür auf eBay oder anderen Verkaufsportalen recherchiert, wird feststellen, dass sie derzeit noch längst nicht sinken.

Sie steigen aber auch nicht, es ist eher davon auszugehen, dass die Preise stagnieren oder nur sehr leicht ansteigen. Der Grund könnte die Zurückhaltung potenzieller Immobilienkäufer sein. Wenn sich diese nicht zu einer Finanzierung entschließen können bzw. ihre Investitionspläne auf Eis legen müssen, bleibt so manche Immobilie länger auf dem Markt.

Makler oder Verkäufer auf eBay werden die Preise reduzieren müssen, was eine Signalwirkung für den gesamten Markt haben dürfte. Doch momentan sind das angesichts der aktuellen Corona-Krise alles Spekulationen, die nicht in dieser Form eintreffen müssen. Das Haus in Hamburg könnte in zehn Jahren deutlich günstiger zu haben sein als jetzt.

Haus kaufen: Entwicklung der Baufinanzierung

Ob Baufinanzierung oder Finanzierung des bereits fertigen Eigenheims: Wer ein Haus kaufen möchte, muss dafür sehr viel Geld zur Seite legen. Aktuell haben die Menschen sicherlich genügend Zeit, um nach Immobilienschnäppchen zu suchen, doch genau das werden nur die wenigsten machen.

Bundesanleihen werden steigen, in der Regel folgen die Bauzinsen nach. Nicht sehr attraktiv für alle, die jetzt noch bauen wollen!  ( Foto: Shutterstock- OSORIOartist  )

Bundesanleihen werden steigen, in der Regel folgen die Bauzinsen nach. Nicht sehr attraktiv für alle, die jetzt noch bauen wollen! ( Foto: Shutterstock- OSORIOartist )

Wird Corona zum Wendepunkt in der Immobilienwirtschaft?

Die meisten Menschen kümmern sich um ihren Job, um das Home Office und um die Kinder, die derzeit nur selten in die Betreuung gegeben werden können. Kaufinteressen stehen da nur auf dem zweiten Blatt oder werden gänzlich auf Eis gelegt. Um ein Haus kaufen zu können, müssen bestimmte Sicherheiten vorhanden sein und zuallererst darf keine Zukunftsangst vorhanden sein.

Die aktuelle Krise könnte daher zu einem Wendepunkt in der Immobilienwirtschaft werden und auch Hamburgs Immobilienwelt stark beeinflussen. Die Verkäufer, die auf steigende Preise spekuliert haben, werden nun doch zu einem niedrigeren Preis verkaufen. Die Käufer, die einen niedrigen Preis haben wollten, schrecken vielleicht gänzlich vor dem Kauf zurück. Volkswirtschaftlich gesehen ist das nicht gerade hilfreich, dennoch wird sich dieser Trend nicht abändern lassen.

EZB: die Zinsen werden steigen

Auch die Zinsen werden steigen, zumindest wurde diese bereits von der Europäischen Zentralbank angekündigt. Bundesanleihen werden steigen, in der Regel folgen die Bauzinsen nach. Nicht sehr attraktiv für alle, die jetzt noch bauen wollen! Außerdem brauchen die Banken Gewinne, die ihnen das Überleben ermöglichen, was wiederum nur durch Kredite mit entsprechend hohen Zinsen möglich ist.

Für künftige Bauherren interessant: Steigen die Bauzinsen um 0,25 Prozent und beträgt das Darlehen 250.000 Euro mit einer Laufzeit von den üblichen 20 Jahren, werden hier Mehrkosten von rund 10.000 Euro fällig. Bei einem doppelt so hohen Kredit sind es dann auch gut 20.000 Euro, die als Mehrkosten möglich sind. All das muss erst einmal finanziert werden! Verständlich also, dass die Menschen beim Haus kaufen jetzt zurückhaltend sind.

Bleibt abzuwarten, wie sich die Immobilienwelt in Hamburg sowie in weiteren großen Städten Deutschlands entwickelt wird. Fakt ist aber eines: Corona wird die Welt verändern und das gilt für jeden Bereich des Lebens. Vor allem die Finanzwelt und alles, was beim Haus kaufen mit dieser verbunden ist, wird die Konsequenzen des wirtschaftlichen Shut-Downs zu spüren bekommen bzw. spürt sie bereits jetzt in den Anfängen, die zu ungeahnten Ausmaßen führen werden.

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