Günstig bauen: Spartipps für Häuslebauer

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Der Traum von Eigenheim kann Summen kosten, die sich in erschreckender Höhe bewegen. Wer günstig bauen will, sollte daher die folgenden Spartipps berücksichtigen.

Günstig bauen: Die Baukosten überschaubar halten

Dass der Hausbau Geld kostet, dürfte jedem klar sein. Doch oft zeigt sich schon bei der ersten Planung, dass die Baukosten deutlich unterschätzt wurden. Der Fertighausexperte weiß zwar, dass ein Fertighaus in der Regel günstiger ist als ein komplett individuell geplantes Eigenheim. Das wird aber vielfach nicht ausreichend berücksichtigt.

Wer seinen Traum vom eigenen Haus verwirklichen möchte und dabei die Kosten im Rahmen halten will, muss auf der einen Seite günstig bauen. Auf der anderen Seite muss aber die Qualität des Baus gewahrt bleiben, denn eine mindere Qualität sorgt nur dafür, dass sich die Kosten auf längere Sicht erhöhen. Nachbesserungen oder spätere Sanierungen werden nötig.

Die besten Spartipps, um günstig zu bauen

Wer nun wirklich günstig bauen möchte, muss bei der Planung nicht nur Keller, Raumaufteilung und Dach bedenken, sondern auch das Grundstück. Und wie ist das mit den Eigenleistungen: Helfen diese nicht auch dabei, günstig bauen zu können? ;

Die folgenden Tipps sollen dafür sorgen, die Kosten für den Hausbau von Anfang an überschaubar zu halten bzw. so zu planen, dass der Bau nicht zu einem Albtraum wird:

  1. Kompakt bauen

    Wer sparen will, sollte das Haus nicht überdimensioniert planen. Das heißt, dass nur so viel Wohnfläche wie nötig eingerechnet werden darf. Ist ein Gästezimmer wirklich wichtig, wenn es nur zweimal im Jahr zum Besuch der Schwiegereltern gebraucht wird? Experte sind der Meinung, dass Wohngebäude in Deutschland generell zu groß gebaut werden. Dabei kostet jeder Quadratmeter inzwischen rund 2.500 Euro! Wer günstig bauen will, wählt daher eine kompakte Bauweise und beschränkt sich auf das Nötigste. Optimal ist dabei die eingeschossige Bauweise wie bei einem Bungalow.

    Wer sparen will, sollte das Haus nicht überdimensioniert planen. ( Foto: Adobe Stock - DanBu.Berlin )

    Wer sparen will, sollte das Haus nicht überdimensioniert planen. ( Foto: Adobe Stock – DanBu.Berlin )

  2. Verzicht auf Schnörkel und Extras

    Jeder Architekt weiß, dass die Baukosten explodieren, wenn zu viele Extras eingeplant werden. Natürlich wird das Haus individueller, wenn es zusätzliche Anbauten, Zwerchgiebel und Balkone erhält. So mancher Bauherr träumt auch von einem Luxusanwesen, das darüber erreicht werden kann. Doch ein schmaler Geldbeutel und luxuriöse Ansprüche passen nicht zusammen. Wer sparen muss oder möchte, sollte daher auf Schnörkel und Extras verzichten.

  3. Auf den Keller verzichten

    Viele Bauherren wünschen sich einen Keller. Dort kann der Partyraum sein, das Vorratslager für Lebensmittel oder der Keller wird als Stauraum genutzt. Als solcher ist er aber sehr teuer, denn beim Hausbau müssen hier bis zu 30.000 Euro mehr eingeplant werden. Es sollte gut überlegt werden, ob ein Keller wirklich nötig ist. Das gilt vor allem dort, wo der Baugrund nicht so teuer ist, denn der Bau eines Schuppens auf dem Grundstück ist oftmals deutlich günstiger als der eines Kellers.

  4. Standard-Ausstattungen wählen

    Wer günstiger bauen möchte, sollte auf die Standard-Ausstattung setzen, was Küche, Bad und Haustechnik angeht. Wie auch bei der Planung von Extras in der Architektur des Gebäudes kosten Sonderausstattungen viel zusätzliches Geld.

    Gerade Badezimmer und Küche werden aufgrund der Einrichtung zu den teuersten Räumen gezählt, allein die Küchenmöbel können leicht zwischen 15.000 und 25.000 Euro kosten. Edle Oberflächen, technische Spielereien und Markenhersteller gehen rasch ins Geld. Auch bei der Haustechnik muss nicht alles auf „smart“ eingestellt werden, vieles kann nachgerüstet werden. Wichtig ist nur, dass die grundlegenden Voraussetzungen für eine spätere Erweiterung vorhanden sind.

  5. Vorsicht mit Eigenleistungen

    So mancher Bauherr möchte durch Eigenleistungen sparen, doch bei vielen gelingt das nicht. Der Grund: Sie können zwar anpacken, bringen aber nicht die nötigen Kenntnisse mit. Nicht selten passieren Fehler oder die Gewerke werden in ihrer weiteren Arbeit behindert. Das bringt Verzögerungen mit sich, die wiederum Geld kosten können.

    Um günstig bauen zu können, ist es aber wichtig, dass der Bau zügig voranschreitet und dass keine Fehler auszumerzen sind, die der Bauherr durch seine Eigenleistungen verursacht hat. Bei ausreichender Fachkenntnis können Eigenleistungen aber sehr wohl dabei helfen, die Baukosten zu reduzieren. Gerade beim Innenausbau lässt sich viel Geld sparen.

    So mancher Bauherr möchte durch Eigenleistungen sparen, doch bei vielen gelingt das nicht. ( Foto: Adobe Stock - RioPatuca Images )

    So mancher Bauherr möchte durch Eigenleistungen sparen, doch bei vielen gelingt das nicht. ( Foto: Adobe Stock – RioPatuca Images )

  6. Ein kleines Grundstück wählen

    Vor allem in Gegenden mit sehr hohen Grundstückspreisen ist es wichtig, bei der Wahl des Grundstücks auf den tatsächlichen Bedarf zu setzen. Sind 800 m² genügend oder müssen es wirklich 1500 m² sein? In ländlichen Gebieten sind Grundstücke mit mehr als 3.000 m² keine Seltenheit und im Vergleich zu den Immobilien in der Stadt immer noch günstiger. Wichtig ist bei der Wahl des Grundstücks aber nicht nur der Preis, sondern auch die geplante Bebauung. Wer Nebengebäude und Garagen errichten möchte, sollte unbedingt auf eine ausreichende Größe achten.

  7. Einfache Dachform wählen

    Das Dach ist beim Hausbau von entscheidender Bedeutung. Am günstigsten sind das Sattel- und das Pultdach. Alle anderen Dachformen sind deutlich teurer. Wichtig: Ein Dach, das beispielsweise durch Dachgauben aufgebrochen ist, verteuert den Bau wieder. Statt einer Dachgaube kann ein Dachfenster zur Beleuchtung des Obergeschosses genutzt werden, allerdings ist damit kein Raumgewinn möglich.

    Generell gilt hier: Flexibilität hilft sparen und wer günstig bauen möchte, sollte unbedingt verschiedene Kostenplanungen berücksichtigen, wenn es um den Dachbau geht.

  8. Keinen Schornstein errichten

    Eine moderne Gas- oder Ölheizung mit Brennwerttechnik oder eine Wärmepumpe benötigt keinen Schornstein. Bei Verzicht auf diesen lassen sich zwischen 3.000 und 5.000 Euro sparen. Das gilt auch, wenn die Heizungsanlage unter Dach installiert wird. Ein Kachelofen oder eine Pelletheizung kommt ohne Schornstein allerdings nicht in Betracht.

    Eine moderne Gas- oder Ölheizung mit Brennwerttechnik oder eine Wärmepumpe benötigt keinen Schornstein. ( Foto: Adobe Stock -  PANORAMO )_

    Eine moderne Gas- oder Ölheizung mit Brennwerttechnik oder eine Wärmepumpe benötigt keinen Schornstein. ( Foto: Adobe Stock – PANORAMO )_

  9. Günstig bauen mit Förderungen

    Bauherren, die so viel wie möglich sparen möchten, sollten sich unbedingt über mögliche Zuschüsse vom Staat informieren. Die KfW vergibt zinsgünstige Kredite, von denen bestimmte Beträge unter Umständen nicht zurückgezahlt werden müssen. Diese sind als Zuschüsse ausgewiesen, konkrete Aussagen dazu kann die Hausbank treffen. Förderungen sind aber auch für eine besondere Energieeffizienz oder für den Einbau einer nachhaltigen Heiztechnik möglich.

Günstig bauen kann sich rächen

Nicht in jedem Fall ist es angebracht, auf jede nur erdenkliche Art und Weise zu sparen. Bei einigen Punkten sollte konsequent auf Qualität gesetzt werden, hierzu zählen zum Beispiel Heizung und Wärmedämmung. Kompromisse sind dabei fehl am Platze, sie werden sich früher oder später rächen. Auch die überschätzte Eigenleistung kann zum Problem werden: Besser auf einen Profi setzen, als nur unzureichende Qualität am Bau zu erreichen.

Hierbei bitte nicht sparen

Bei den folgenden Aspekten sollten Bauherren auf keinen Fall sparen:

  • Baumaterial

    Dieses darf günstig, aber nicht billig sein. Das heißt, dass es teilweise auch B-Ware tut, wenn diese deutlich günstiger ist. Eine billige Alternative aus minderwertigen Materialien hingegen ist nicht sinnvoll.

    Architekten bringen die nötige Erfahrung mit und wissen genau, worauf es beim Bau ankommt. Das schützt vor teuren Fehlern. ( Foto: Adobe Stock - Halfpoint )

    Architekten bringen die nötige Erfahrung mit und wissen genau, worauf es beim Bau ankommt. Das schützt vor teuren Fehlern. ( Foto: Adobe Stock – Halfpoint )

  • Handwerker

    Das Angebot ist überraschend günstig und alle anderen Anbieter liegen deutlich darüber? In der Regel hat dies Gründe und mangelnde Erfahrung oder Qualität in der Ausführung des Auftrags stehen dahinter. Pfusch am Bau kann aber teuer werden!

  • Architekt

    Theoretisch kann beim Bau eines Fertighauses – und nur dann! – auf einen Architekten verzichtet werden. Doch selbst bei Fertighäusern können die Profis wertvolle Dienste leisten und ermöglichen die Anpassung der vorgegebenen Varianten an die individuellen Wünsche des Bauherren. Der Grund ist leicht erklärt: Architekten bringen die nötige Erfahrung mit und wissen genau, worauf es beim Bau ankommt. Das schützt vor teuren Fehlern.

Vor der Entscheidung, ob aus Kostengründen auf etwas verzichtet wird, sollte immer die Überlegung stehen: Brauche ich das oder ist es verzichtbar? Wenn ein konkreter Wunsch besteht, sollte auch dessen spätere Umsetzung geprüft werden. Wer sich beispielsweise eine ganz bestimmte Küchenausstattung wünscht, wird diese nicht später einbauen und erst einmal auf eine Alternative setzen. In solchen Fällen lohnt sich die Mehrausgabe, da nur selten später ein Austausch beispielsweise der genannten Küchenausstattung stattfindet.

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