Vieles spricht für den Einbau neuer Fenster: Lärm- und Einbruchschutz können verbessert werden, die Energieeffizienz des ganzen Hauses wird verbessert. Schließlich wollen Sie doch für sich selbst und nicht für die Umwelt heizen! Dass das Einbauen der Fenster ganz einfach geht und Sie nur ein wenig handwerkliches Geschick brauchen, zeigt der folgende Artikel.
Inhaltsverzeichnis: Das erwartet Sie in diesem Artikel
Fachbetriebe oder Eigenbau?
Auch wenn es auf den ersten Blick einfach erscheint, ein Neufenster einzubauen: Ein wenig handwerkliches Geschick brauchen Sie schon! Das und das nötige Werkzeug und schon kann das Projekt angegangen werden. Seien Sie aber bitte realistisch! Wenn Sie wissen, dass Sie keinen Nagel gerade in die Wand bekommen, sollten Sie besser Fachbetriebe fragen, ob diese nicht besser die Arbeiten übernehmen.
Sie können dann sicher sein, dass die Fenstermodelle wirklich passen und dass die Fugen richtig abgedichtet sind. Schon viele Heimwerker haben sich selbst im Fenstereinbau versucht und sind kläglich gescheitert. Dafür hatten sie dann eine Dauerlüftung im Haus – und der Fachmann musste doch noch zurate gezogen werden.
Wenn Sie sicher sind, dass Sie über das nötige Geschick und Talent verfügen, sollten Sie dennoch Angebote einholen. Je nach Umfang der Arbeiten ist es oft sogar günstiger, Fachbetriebe ans Werk zu lassen.
Ganz einfach aus dem Grund, weil diese wissen, was sie machen müssen und (hoffentlich) keine Nachbesserungen mehr nötig sind. Außerdem sind Fachleute natürlich schneller bei der Arbeit. Wenn Sie hingegen lange auf einen freien Termin beim gewünschten Unternehmen warten müssen, sind Sie natürlich besser dran, wenn Sie den Fensterbau selbst vornehmen.
Nutzen Sie dann die folgenden Anleitungen, denn damit kommen Sie blitzschnell zum neuen Fenster!
Ausmessen der Fenstergrößen
Die größten Fehler können geschehen, wenn Sie sich beim Fenstereinbau vermessen. Das gilt natürlich insbesondere dann, wenn Sie die „Augen des Hauses“ auf Maß fertigen lassen wollen und sich deren Maß am Ende von dem unterscheidet, welches in der Hauswand dafür vorgesehen wurde. Holzfenster können eventuell noch in der Größe angepasst werden, Kunststofffenster hingegen sind weniger flexibel.
Wichtig zu wissen: Die Fensteröffnungen in einem Altbau sind meist weniger genau und nicht so regelmäßig, daher müssen Sie verschiedene Maße berücksichtigen. Messen Sie daher besser mehrfach und sichern Sie Ihre Messungen immer wieder ab – in Höhe und Breite!
Messen Sie von einer Laibung zur anderen, das heißt, Sie messen von der sichtbaren Fensteröffnung bis zur nächsten. Dann ziehen Sie 20 mm ab und erhalten so den sogenannten Einbaumesswert.
Die Höhe wird vom Fenstersturz bis zur Fensterkante gemessen, wobei Sie auch hier an verschiedenen Punkten messen sollten. In der Höhe müssen Sie 10 mm abziehen und bekommen den Einbaumesswert.
In einem Neubau hingegen brauchen Sie nur die Maueröffnung auszumessen, dann ziehen Sie jeweils 20 mm vom Aufmaß ab. Fertig – Sie haben den Einbaumesswert schon ermittelt.
Da beim Ausmessen schnell Fehler entstehen können, ist es ratsam, diese Tätigkeit doch lieber der Fachfirma zu überlassen. Falsche Messwerte gehen dann auf ihre Kosten und ein fehlerhafter Einbau muss entsprechend nachgebessert werden.
Neue Holzfenster einbauen: Anleitung für den Heimwerker
Sie wollen den Einbau der neuen Fenster selbst vornehmen? Mit dieser Anleitung klappt es garantiert!
Gehen Sie wie folgt vor:
- Hängen Sie die alten Fensterflügel aus und entfernen Sie auch die Rahmendübel, sofern diese vorhanden sein sollten. Eventuell müssen die Fensterbänke innen und die Fensterbretter außen ebenfalls ausgetauscht werden, in dem Fall werden sie jetzt mit entfernt.
- Zersägen Sie den alten Fensterrahmen mithilfe eines Fuchsschwanzes. Dafür sägen Sie ihn an einigen Stellen an und brechen die einzelnen Teile vorsichtig heraus.
- Nun müssen Sie die Fensterrahmenlaschen entfernen. Außerdem kratzen Sie den Putz aus der Fensterlaibung und messen die Fensteröffnung genau aus. Zwischen Rahmen und Mauer muss eine Lücke von etwa 20 mm bleiben, damit Sie diese ausschäumen können und eine gewisse Dämmung erhalten. Für Schäden an der Laibung setzen Sie Reparaturmörtel ein, damit putzen Sie die schadhaften Stellen aus.
- Nun montieren Sie den Fenstergriff und streichen den Rahmen des Holzfensters.
- An die Außenseite des Fensterrahmens werden nun Dekompressionsdichtbänder geklebt, diese erhalten Sie im Baumarkt, werden aber auch mit neuen Fenstern mitgeliefert.
- Setzen Sie den Fensterrahmen ein und fixieren Sie diesen. Danach muss er ausgerichtet werden.
- Verschrauben Sie den Fensterrahmen mit der Wand – meist sind die Befestigungslöcher im Rahmen bereits enthalten. Wenn nicht, müssen diese vorsichtig gebohrt werden. Mit einem Metall- oder Steinbohrer ist das ganz einfach. Wenn Sie die Fensterflügel eingehängt haben, müssen Sie diese noch auf ihre Funktion hin überprüfen.
- Sind die Fensterflügel leichtgängig, können Sie sich ans Ausschäumen der Fugen machen. Außerdem muss noch die Fensterbank eingebaut werden, was mithilfe von Klebemörtel geschieht. Verputzen Sie die Fensterlaibungen neu. Jetzt brauchen Sie nur noch die Anschlussfugen abdichten, was mit Silikon oder Acryl hervorragend möglich ist. Fugenblätter, die mit Spülmittel benetzt sind, helfen beim Glattziehen.
- Ziehen Sie die Schutzfolie von den Fenstern ab – fertig.
Wie teuer sind Neufenster?
Als vorbildlicher Heimwerker haben Sie sich nach der besten Qualität zum günstigsten Preis umgesehen und diese Fenstermodelle verbaut. Wenn Sie nun aber auf Fachbetriebe setzen – welche Kosten kommen dann auf Sie zu? Natürlich können Sie sich zahlreiche Angebote erstellen lassen, doch Sie sollten schon wissen, wie sich diese zusammensetzen.
Dabei ist wichtig zu wissen, dass nicht nur Kosten für das Material entstehen, sondern dass natürlich auch die Arbeit bezahlt werden muss – ein Kostenfaktor, den Sie beim Selbsteinbau nicht berücksichtigen müssen. Interessant dabei ist, dass sich in einigen Ländern die Kosten für den Fenstereinbau absetzen lassen. Wenn damit energetische Verbesserungen und eine gute Dämmung erzielt werden, können zumindest die Arbeitskosten steuerlich angesetzt werden.
Die Angebote für den Fenstereinbau werden meist als Pauschalpreise angelegt und setzen sich zu einem Drittel aus den Arbeitsleistungen, zu zwei Dritteln aus dem Material zusammen. Eine hohe Qualität wird durch den Einbau nach RAL sichergestellt. In der Praxis wird der Einbau nach dem RAL Gütesiegel leider häufig noch als zusätzliche Leistung angeboten, damit fallen 13 Euro mehr pro laufendem Meter Fensterfuge an. Daher ist es wichtig, einen ausgiebigen Preisvergleich durchzuführen, denn nur mit einem solchen lassen sich unnötig hohe Kosten vermeiden. „Drum prüfe, wer sich ewig bindet!“ gilt nicht nur bei Hochzeiten, sondern auch beim Fenstereinbau.
Es handelt sich um Bauteile, die für zwanzig Jahre und länger verbaut werden, daher sollten diese selbst einem gewissen Qualitätsanspruch genügen, auch die erbrachte Arbeitsleistung muss hochwertig sein. Bei einer energetischen Untersuchung eines Gebäudes zeigen sich aber leider nicht selten Schwachstellen im Fensterbau – an allen Ecken und Enden kommt Wärme durch! Setzen Sie daher auf Unternehmen, die als Fachbetriebe bekannt sind und einen guten Namen in der Branche haben und nehmen Sie unter diesen einen Kostenvergleich vor.
Wichtig: Teilweise müssen Sie lokal mit höheren Preisen rechnen. So ist der Fensterbau in der Stadt oft teurer als auf dem Land. Rechnen Sie mit einem Stundensatz von 40 Euro im Durchschnitt, pro Fenster werden etwa vier Stunden für den Einbau angesetzt. Bei einem Hausneubau oder bei einem kompletten Tausch der Altfenster gegen neue Modelle können so leicht mehrere Tausend Euro zusammenkommen! Wer die Preise sieht, versteht, warum der Vergleich so wichtig ist. Schließlich gibt es bei einem Haus sicherlich andere Möglichkeiten, das Geld zu investieren.
Durch den Selbsteinbau können Sie die Kosten für Handwerkerleistungen sparen. Stellen Sie aber sicher, dass Sie wirklich in der Lage sind, die Neufenster korrekt einzubauen. Denn Energiesparfenster sind in der Anschaffung teurer – und sparen keine Energie, wenn sie nicht korrekt eingebaut werden. Wenn dann umfassende Nachbesserungen nötig werden, ist das nicht im Sinne des Erfinders und die Ersparnis wird wieder aufgefressen.
Selbst die Fensterpreise können im Einkauf deutlich teurer sein, als wenn Sie Neufenster über einen Fachbetrieb beziehen. Dieser bekommt als Unternehmen häufig schon aus dem Grund günstigere Einkaufspreise geboten, weil er ganz andere Mengen abnimmt, als dies eine Privatperson ermöglichen kann. Ein Mengenrabatt für Fenster? Dann müssten Sie schon mehrfacher Immobilienbesitzer sein und in allen Objekten den Fenstertausch vornehmen lassen. Ansonsten gelten für Sie als Privatkäufer die regulären Preise.
Weitere Links zum Thema:
https://www.rehau.com/de-de/fenstereinbau http://www.heimwerker.de/haus/baustoffe-und-bauelemente/holzfenster/fenstereinbau-anleitung-kosten.html
Bildnachweis: © Fotolia Titelbild: hati – #01 – #05:Ingo Bartussek
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Vielen Dank für den Artikel! Wir wollen unsere Fenster ebenfalls erneuern und suchen nach einem Experten für Fensterbau. Allerdings kennen wir uns in dem Thema leider kaum aus. Daher ist es gut zu wissen, dass Angebote für Fensterbau generell pauschal sind.
Wir haben Holzfenster. Schön zu erfahren, dass neue Fenster sehr teuer sein können. Daher werde ich mich um Fensterverkleidungen aus Aluminium bemühen.