Eigentumswohnung finden – so gelingt die Immobiliensuche

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Der Kauf einer Immobilie gilt seit Langem als sichere und wertstabile Investition. Eigentümer profitieren nicht nur von einer potenziell lohnenden Rendite, sondern schaffen sich mit dem Kauf auch zusätzliche Sicherheit und möglicherweise ein neues Zuhause. In jüngerer Zeit sind die Preise auf dem Wohnungsmarkt jedoch besonders im städtischen Raum deutlich gestiegen und es finden sich zahlreiche Interessenten. Für Suchende gilt hier: Wer eine Eigentumswohnung erstehen möchte, sollte im Vorhinein genau prüfen, ob das Objekt auch wirklich die richtige Wahl darstellt – ob nun zur weiteren Vermietung oder zur Eigennutzung.

Budgetplanung beim Wohnungskauf

Bevor Sie sich auf die Suche nach einer passenden Wohnung begeben, kalkulieren Sie das verfügbare Budget – idealerweise möglichst genau. Bei einem Wohnungskauf greifen viele Menschen auf eine Finanzierung zurück. Auch für diese werden Sie einen guten Überblick über Ihre finanzielle Situation benötigen.

Orientieren können Sie sich dabei unter anderem an folgenden Fragen:

  • Wie viel Eigenkapital steht Ihnen zur Verfügung?
  • Welche laufenden Kosten entstehen Ihnen derzeit?
  • Wie viel Miete zahlen Sie derzeit und würden Sie entsprechend zukünftig sparen?
  • Sind zusätzliche Neuanschaffungen wie Haushaltsgeräte oder Möbel geplant?
  • Welche Kosten wären mit dem Umzug verbunden?
  • Stehen berufliche oder familiäre Veränderungen bevor?

Vor allem das verfügbare Eigenkapital hat in der Regel deutliche Auswirkungen auf die Finanzierung. Wer hier präzise kalkuliert, kann sich günstige Konditionen sichern, ohne später finanzielle Engpässe zu fürchten. Zudem gibt es ein paar Unterschiede bei der Wohnungsfinanzierung – vergleichen Sie also die verfügbaren Optionen und finden Sie die ideale Lösung für das eigene Vorhaben.

Zudem hat die Budgetplanung auch Vorteile bei der Suche: Wer lediglich innerhalb des eigenen Budgets sucht, spart viel Zeit bei der Sondierung der Angebote und vermeidet, mehr Geld in die Hand zu nehmen als ursprünglich geplant war. Um das zu verhindern, sollten Sie außerdem beachten, dass der Kaufpreis der gewünschten Eigentumswohnung nicht Ihrem maximalen Budget entspricht.

Schließlich kommen noch diverse Nebenkosten hinzu, die den Gesamtpreis weiter erhöhen. Dazu zählen unter anderem:

  • Grunderwerbsteuer
  • Notarkosten
  • Maklercourtage

Haben Sie Ihr Budget festgelegt, sämtliche Kosten eingepreist und potenzielle Finanzierungen gecheckt, kann die Suche nach der Eigentumswohnung beginnen.

Sowohl für das spätere Wohlbefinden als auch den Wert der Eigentumswohnung ist die Lage von zentraler Bedeutung. ( Foto: Adobe Stock - altitudevisual )

Sowohl für das spätere Wohlbefinden als auch den Wert der Eigentumswohnung ist die Lage von zentraler Bedeutung. ( Foto: Adobe Stock – altitudevisual )

 

Die Lage der Eigentumswohnung

Sowohl für das spätere Wohlbefinden als auch den Wert der Eigentumswohnung ist die Lage von zentraler Bedeutung. Die Beliebtheit eines Viertels spiegelt sich oftmals in den aufgerufenen Kaufpreisen wider, was im Umkehrschluss jedoch nicht bedeutet, dass teure Regionen auch all Ihre Bedürfnisse abdecken. Hier lohnt es sich, genauer hinzuschauen und individuell zu überprüfen, welche Standortfaktoren in unmittelbarer Nähe abgedeckt werden – beziehungsweise was möglicherweise gegen den Erwerb der Wohnung spricht.

Die folgenden Aspekte sollten Sie vor dem Kauf unbedingt berücksichtigen:

  • Einkaufsmöglichkeiten

    Nahegelegene Möglichkeiten für alltägliche Besorgungen machen das Leben leichter. Je diverser die Optionen, desto besser. Besonders wichtig sind dabei Supermärkte und Lebensmittelgeschäfte, doch auch Apotheken, Bekleidungsgeschäfte und Drogeriemärkte stellen ein großes Plus dar.

  • Verkehrsanbindung

    Ob Arbeitsweg oder abendlicher Kinobesuch: Eine gute Verkehrsanbindung ist für viele Menschen von entscheidender Bedeutung. Achten Sie bei der Erkundung der Umgebung nicht nur auf vorhandene Haltestellen, sondern machen Sie sich auch mit den dort haltenden Linien und den Abfahrtszeiten vertraut. Überprüfen Sie ebenso, wie es um Parkmöglichkeiten oder Ladesäulen für Elektroautos bestellt ist.

  • Schulen, Kitas und Ärzte

    Betreuungsmöglichkeiten und Schulen in der Nähe zu haben, macht die Eigentumswohnung oftmals deutlich attraktiver. Angesichts einer langen Schulzeit und dem fast täglich anfallenden Schulweg, ergibt es Sinn, sich bei der Lage der Wohnung auch an der Nähe zu Bildungseinrichtungen zu orientieren. Idealerweise sollten auch Ärzte in der Umgebung vertreten sein, sodass sich Untersuchungen rasch und unkompliziert erledigen lassen.

    Betreuungsmöglichkeiten und Schulen in der Nähe zu haben, macht die Eigentumswohnung oftmals deutlich attraktiver. ( Foto: Adobe Stock - Fizkes )

    Betreuungsmöglichkeiten und Schulen in der Nähe zu haben, macht die Eigentumswohnung oftmals deutlich attraktiver. ( Foto: Adobe Stock – Fizkes )

  • Geräuschpegel und Ruf des Viertels

    Mancher schätzt das lebhafte Treiben der Szeneviertel, anderer eher die Ruhe der Vorstadt. In jedem Fall sollten Sie darauf achten, dass Sie bei Ihrer neuen Wohnung auch an der „richtigen Adresse“ sind und Ihre individuellen Bedürfnisse erfüllt werden. Sind Sie nicht ortskundig, lohnt es sich, ein wenig Zeit zu investieren und einmal mit Anwohnern zu sprechen oder einfach auf eigene Faust die Umgebung zu erkunden. Den grundsätzlichen Geräuschpegel bekommt man so leicht mit. Darüber hinaus sollten Sie sich zusätzlich über mögliche bevorstehende Bauprojekte oder das Nachtleben informieren.

  • Freizeitangebote, Sportanlagen, Naherholung

    Achten Sie bei der Lage auch auf Kultur- und Freizeitmöglichkeiten. Gibt es beispielsweise Spielplätze, Fitnessstudios oder öffentliche Parks in der Nähe? Wie steht es um Restaurants, Bars oder Theater? Auch wer selbst vielleicht keine der Möglichkeiten benötigt, sollte sich darüber bewusst sein, dass diese einen Einfluss auf den Kaufpreis und den späteren Wert der Eigentumswohnung haben können.

Tipp: Denke Sie bei der Suche nach Ihrer Wohnung nicht allzu streng in „Viertelgrenzen“. Vielleicht finden sich in benachbarten Umgebung Immobilien zu besseren Preisen und Sie können als Eigentümer dennoch die Vorzüge Ihrer Wunschgegend genießen.

Haben Sie ein passendes Inserat für eine Besichtigung gefunden, nehmen Sie es gründlich und in Ruhe unter die Lupe.  ( Foto: Adobe Stock -  moodboard )

Haben Sie ein passendes Inserat für eine Besichtigung gefunden, nehmen Sie es gründlich und in Ruhe unter die Lupe. ( Foto: Adobe Stock – moodboard )

 

Zustand der Wohnung

Haben Sie ein passendes Inserat für eine Besichtigung gefunden, nehmen Sie es gründlich und in Ruhe unter die Lupe. Beim Wohnungskauf geht es nicht nur um viel Geld, sondern möglicherweise auch um Ihr zukünftiges Zuhause. Da lohnt es sich, Bausubstanz und Technik genau zu inspizieren.

Ob sich die Wohnung direkt zum Bezug eignet, entscheidet sich unter anderem an den folgenden Faktoren:

  • Decken, Wände und Böden

    Bei der Inspizierung der Decken und Wände geht es weniger um deren Aussehen als vielmehr um die Beschaffenheit der Bausubstanz. Sind beispielsweise Stockflecken oder Anzeichen von Schimmel und Feuchtigkeit auszumachen? Lässt sich an manchen Stellen vielleicht auch erkennen, wie es um das Mauerwerk bestellt ist, oder wurden möglicherweise Durchgänge verschlossen, die Sie wieder öffnen könnten? Auch Bodenbeläge machen einen erheblichen Unterschied, insbesondere Parkett steht oftmals hoch im Kurs. Doch auch die Beschaffenheit des Untergrunds sollte eruiert werden. Darunter fällt beispielsweise der Zustand des Estrichs und ob eine Trittschalldämmung vorhanden ist.

  • Fenster

    Die Fenster sollten offenkundig dicht sein und sich leicht öffnen und schließen lassen. Gerade in Altbauten sollten Sie einen gründlichen Blick auf die Verglasung werfen, da diese einen großen Einfluss auf die Energieeffizienz der Wohnung Achten Sie außerdem darauf, ob Sie an umliegenden Wänden Anzeichen von Schimmel erkennen.

  • Badezimmer und Küche

    In Räumen mit fließendem Wasser sollten Sie besonders gründlich auf den Zustand achten. Spezielle Aufmerksamkeit sollten Sie dabei den Armaturen, Rohren und Dichtungen widmen. Wirken die Rohre an Stellen porös oder sind Dichtungen brüchig? Dann könnte es in der Vergangenheit bereits Wasserschäden gegeben haben, vor allem können Sie aber mit Reparaturen rechnen.

  • Balkon und Terrasse

    Beim Balkon gilt der erste Blick natürlich Geländer oder Balustrade: Sind diese stabil bzw. fest verankert? Die weitere Überprüfung nimmt den Boden ins Visier, auch bei Terrassen: Wie sieht es mit den Belägen aus? Gibt es Hinweise auf stauende Nässe oder beschädigte Versiegelungen? Dann kann Feuchtigkeit ins Mauerwerk ziehen und Schäden an der Bausubstanz verursachen.

  • Keller, Dachboden, Lagerräume

    Viele Wohnungen verfügen über einen zusätzlichen Kellerraum oder sehen die Nutzung des Dachbodens vor. Da Sie hier potenziell viele Habseligkeiten auf kleinem Raum unterbringen, prüfen Sie genau, inwiefern der Raum tatsächlich nutzbar ist. Gibt es beispielsweise Anzeichen von Feuchtigkeit oder Spuren von Tieren? Ist er gut gesichert und lässt sich abschließen?

Tipp: Einen ersten Eindruck können sich in vielen Fällen auch Laien verschaffen, eine handfeste Überprüfung potenzieller Mängel ist in der Regel Aufgabe eines Fachmannes. Sollten Sie echtes Interesse am Wohnungskauf haben, bringen Sie zu einem zweiten Termin einen Gutachter mit, der sich die Immobilie ansieht.

Sind Sie vom Preis, der Lage, dem Schnitt und dem allgemeinen Zustand von Wohnung und Haus überzeugt, spricht schon vieles für den Kauf der Eigentumswohnung.  ( Foto: Adobe Stock - Kzenon )

Sind Sie vom Preis, der Lage, dem Schnitt und dem allgemeinen Zustand von Wohnung und Haus überzeugt, spricht schon vieles für den Kauf der Eigentumswohnung. ( Foto: Adobe Stock – Kzenon )

 

Hintergrundinformationen der Eigentumswohnung prüfen

Sind Sie vom Preis, der Lage, dem Schnitt und dem allgemeinen Zustand von Wohnung und Haus überzeugt, spricht schon vieles für den Kauf der Eigentumswohnung. Dennoch sollten Sie nichts überstürzen und noch einmal weitere Informationen einholen. Dazu zählt beispielsweise die Kopie des Grundbuchauszugs, welche Sie vom Makler oder Verkäufer erhalten können.

Hierin erfahren Sie, wer der tatsächliche Eigentümer ist und ob es spezielle Einschränkungen beim Wohn- oder Wegerecht gibt. Auch etwaige Sondernutzungsrechte, beispielsweise des Innenhofes oder Gartens, können hier hinterlegt sein und den Wert der Immobilie stark beeinflussen.

Ebenso lohnt es sich, einen Blick in die Protokolle der Eigentümerversammlung zu werfen. Hier können Sie einiges über die allgemeine Stimmung im Haus und in der Nachbarschaft erfahren, zudem werden anstehende Sanierungen oder Anschaffungen oftmals mit viel Vorlauf diskutiert. So wissen Sie bereits vor dem Einzug in die neue Wohnung, welche Arbeiten geplant sein könnten und welche Kosten damit auf Sie als Eigentümer potenziell zukämen.

Erfragen Sie außerdem über welche Instandhaltungsrücklagen die Gemeinschaft verfügt und welchen Beitrag Sie zukünftig dazu leisten, denn: Eine gesetzliche Vorschrift gibt es hier nicht. Jede Eigentümergemeinschaft legt selbst fest, wie hoch der Betrag ist. Ausschlaggebend sollte hierfür vor allem das Alter der Immobilie sein.

Als Faustregel können Sie mit den folgenden Werten bei entsprechendem Gebäudealter kalkulieren:

  • Bis 21 Jahre: 7,10 €/m²
  • 22 bis 31 Jahre: 9,00 €/m²
  • Ab 32 Jahre: 11,50/m²

Hinweis: Gibt es einen Aufzug, erhöhen sich die Beträge in der Regel um rund einen Euro.

Fazit: Die Suche nach einer Eigentumswohnung braucht Geduld

Mancher mag die Traumwohnung auf Anhieb finden, oftmals ist die Suche nach einer eigenen Immobilie jedoch ein etwas längerer Prozess. Da ist es umso wichtiger, sich die bedeutsamsten Kriterien immer wieder vor Augen zu führen und Objekte gründlich zu prüfen. So können Sie am Ende sicher sein, dass Sie mit der Unterschrift auch tatsächlich eine Wohnung zu guten Konditionen gefunden haben.

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