Im Verlauf des 20. Jahrhunderts wurde erkannt, dass das Parken im Zuge der schnellen Massenmotorisierung immer mehr Platz beansprucht. Erik Wegerhoff, ein renommierter Architekturhistoriker, beschäftigt sich mit der Poetik der Infrastruktur und der mathematischen Effizienz. Er zeigt auf, wie das Auto nicht nur die Infrastruktur, sondern auch die Architektur beeinflusst hat. Die Architektur musste sich den Anforderungen des fließenden und ruhenden Verkehrs anpassen. Das statische Parken wurde dabei zunehmend vernachlässigt.
Architektur und Parken: Wie das Auto die Gebäude veränderte
In den 1910er und 20er Jahren versuchte die Architektur, dem Vorbild des schnellen Autos zu folgen, indem sie Gebäude mit abgeschliffen wirkenden Fassaden oder Rampen gestaltete. Doch mit dem Aufkommen des Massenautos verlor das Fahrzeug seine Einzigartigkeit und der Platzbedarf für Parkplätze in den Städten war enorm. Schon in den 1960er Jahren wurde deutlich, dass eine adäquate Versorgung der Innenstädte mit Parkplätzen die gesamte Stadtfläche erfordern würde. Daher waren effizientere Parklösungen dringend erforderlich, um den Platzbedarf zu reduzieren.
Das Thema Parken wurde oft in den Hintergrund gedrängt, während die Architektur sich auf dynamische Verkehrslösungen konzentrierte. Parkplätze wurden als unscheinbare und wenig beachtete Architektur betrachtet, die in der intellektuellen Auseinandersetzung kaum eine Rolle spielte. Um dem Problem des Parkens gerecht zu werden, entstand eine Expertenliteratur, die sich hauptsächlich auf Tabellen und mathematische Berechnungen stützte.
Heutzutage sind Parkplätze in der Stadtplanung nicht mehr wegzudenken. Früher wurden sie jedoch als wild und chaotisch wahrgenommen. Handlungsanweisungen aus den 1950er und 60er Jahren vermittelten auf humorvolle Weise das richtige Fahren und Parken. Damals waren Stadtplätze oft verkehrsreiche Orte ohne klare Regeln. Ineffizientes Parken führte jedoch dazu, dass wertvoller Raum verschwendet wurde. Es entstanden Parkplätze, die die Flächen perfekt ausnutzten und auf vermeintlicher Wissenschaftlichkeit basierten.
Die Veränderungen in der Wahrnehmung des öffentlichen Raums haben auch Auswirkungen auf das Parken und die Architektur. Früher wurde der Raum oft als großer Parkplatz betrachtet, während heute das Parken strenger reglementiert ist. Effizientes Parken spielt eine entscheidende Rolle in der städtebaulichen Planung und beeinflusst die Architektur. Eine harmonische Verbindung von Architektur und Verkehr ist unverzichtbar, um den Platzbedarf in den Städten zu reduzieren und eine nachhaltige Stadtentwicklung zu fördern.
Effizientes Parken ist ein wichtiger Schritt in Richtung einer nachhaltigen Stadtentwicklung, da es dazu beiträgt, den Platzbedarf in den Städten zu reduzieren und den Bedürfnissen der Autofahrer gerecht zu werden. Die enge Verbindung zwischen Parken und Architektur wird durch die Auseinandersetzung mit der Poetik der Infrastruktur und der mathematischen Effizienz deutlich. Eine effiziente Nutzung des öffentlichen Raums erfordert eine sorgfältige Planung und Koordination zwischen Architektur und Verkehrssystemen, um eine optimale Lösung zu finden.