Echte Alternativen zu Nachtspeicherheizungen

0

Nachtspeicherheizungen zeigen sich wenig wirtschaftlich, was ihrer Beliebtheit einen großen Abbruch tut. Mittlerweile gibt es eine Vielzahl wertvoller Alternativen, die die in die Jahre gekommene Technik des Nachtspeicherofens so langsam ablöst-

Wieso gelten Nachtspeicheröfen als veraltet?

Nachtspeicheröfen oder die elektrische Nachtspeicherheizung, wie sie auch genannt wird, funktioniert auf Basis von elektrischem Strom. Wie der Name schon sagt, spielt die Tages- bzw. Nachtzeit bei der Gewinnung von Wärme eine wesentliche Rolle. Der Nachtspeicherofen nutzt Niedertarifstrom – also Strom zu Tageszeiten, wo er weniger genutzt wird und deshalb günstiger ist – um den Ofen zu erhitzen.

Im Inneren des Nachtspeicherofens befinden sich zumeist Formsteine, die Temperaturen bis zu 650 °C erreichen und speichern können. Im Laufe des Tages wird die Wärme dann abgegeben. Wurden Nachtspeichergeräte in den 1960er-Jahren noch als Alternative zu Öl- und Kohleheizung gefeiert, da sie frei von Staub und Geruch sind, ist das heute anders. Die Nachtspeicheröfen gelten als unflexible Energiefresser.

Dies liegt vor allem an den hohen Betriebskosten, welche auf die Verwendung von Strom zurückzuführen sind. Energie wird immer teurer und hat in den vergangenen Jahren einen Höchstpreis erreicht. Da Nachtspeicheröfen auch sehr hohe Temperaturen erreichen können, sind Verletzungen durch Verbrennung nicht ausgeschlossen. Generell zeigen sich die Nachtspeichergeräte sehr unflexibel.

Während die Geräte in der Nacht aufheizen und am Tag nicht, kann es leicht passieren, dass es während des Tages kalt wird. Eine gute Isolierung ist also essenziell, wenn die Hitze vom Nachtspeicherofen bestmöglich genutzt werden soll. Ein weiterer Kritikpunkt ist das Material: In der Vergangenheit konnte in Nachtspeicheröfen immer wieder Asbest gefunden werden. All diese Kritikpunkte machen die Nachtspeicheröfen zu veralteten Heizmöglichkeiten.

Nachtspeicheröfen oder die elektrische Nachtspeicherheizung, wie sie auch genannt wird, funktioniert auf Basis von elektrischem Strom. Wie der Name schon sagt, spielt die Tages- bzw. Nachtzeit bei der Gewinnung von Wärme eine wesentliche Rolle. (#01)

Nachtspeicheröfen oder die elektrische Nachtspeicherheizung, wie sie auch genannt wird, funktioniert auf Basis von elektrischem Strom. Wie der Name schon sagt, spielt die Tages- bzw. Nachtzeit bei der Gewinnung von Wärme eine wesentliche Rolle. (#01)

 

Eine Gasheizung nutzen?

Im Zuge der Umweltagenda hat sich die Große Koalition in den Jahren 2005 bis 2009 für ein Verbot der Nachtspeicheröfen ausgesprochen. Dies lag maßgeblich an den genannten Nachteilen. Der Gesetzesentwurf, welcher vorsah, die Nachtspeicheröfen nach und nach zu erneuern, wurde im Mai 2013 wieder gekippt. Nachtspeicheröfen sind also nach wie vor eine Option zum Heizen.

Dennoch gibt es weitere Möglichkeiten, mit denen ein Nachtspeicherofen ersetzt werden kann. Ein sogenannter Gasbrennwertkessel kann ebenfalls wohlige Wärme in den heimischen vier Wänden verbreiten. Das Augenmerk liegt dabei auf dem Aspekt Brennwertkessel oder auch Vetter-Ofen, wie das System nach dem Erfinder Richard Vetter auch genannt wird. Durch einen Brennwertkessel können bis zu 50 Prozent der Emissionen vermieden werden.

Zwar ist die Investition in einen solchen Kessel deutlich höher, dennoch amortisiert sich dies aufgrund der sinkenden Energiekosten. Ein Gasbrennwertkessel läuft mittels Erdgas, es wird hier also auf die Nutzung von fossilen Brennstoffen zurückgegriffen, was von vielen Seiten als Nachteil kritisiert wird. Ebenfalls sind die Kosten für die Legung des Gasanschlusses sowie der Abfluss- und Abgasleitungen notwendig.

Dennoch sind mit einer solchen Heizung auch Vorteile verbunden. Der Gasbrennwertkessel wird teilweise staatlich gefördert und auch die Energiekosten zeigen sich deutlich sparsamer als andere fossile Brennstoffe, im Speziellen Erdgas. Auf Dauer kann die Preisentwicklung jedoch nicht vorausgesagt werden, was als Nachteil gewertet werden kann.

Video: Infrarotheizung Kosten – einfach kalkuliert

Eine Infrarotheizung installieren?

Die Infrarottechnik ist schon länger als Heizoption bekannt, dennoch wurde sie bisher stark im medizinischen Bereich für die Wärmetherapie eingesetzt. Das Prinzip hinter einer Infrarotheizung sieht so aus: Die Paneele können variabel in der Wohnung angebracht werden und an der Steckdose angeschlossen werden. Mittels elektrischem Strom wird die Infrarotplatte erhitzt – diese strahlt wohlige Wärme ab.

Die Vorteile einer Infrarotheizung sind vielfältig: Ein wesentlicher Punkt ist es, dass durch das warme Licht punktuell angenehme Wärme erzeugt werden kann, welche nicht von trockener Luft geprägt ist. Das Raumklima ist im Winter also deutlich angenehmer: Trockenen Schleimhäuten und im weiteren Sinne Erkältungen wird vorgebeugt. Da die Wärmeintensität relativ hoch ist, brauche es nur wenig Energie.

Und das ist auch einer der Nachteile der Infrarotheizung: Sie funktioniert mit elektrischem Strom, was gerade in Zeiten von steigenden Energiepreisen als Schwäche gewertet werden kann. Dennoch sollte bedacht werden, dass eine Infrarotheizung – in Abhängigkeit vom Gerät – einen vergleichsweise geringen Stromverbrauch bei einem hohen Heizvermögen hat.

Als grober Richtwert kann bei einem 500 Watt-Gerät ein Stromverbrauch von 2 bis 3 kWh festgelegt werden, was deutlich besser ist als ein Nachtspeicherofen. Ein weiterer Mehrwert der Infrarotheizung sollte ebenfalls nicht vernachlässigt werden. Die Geräte können flexibel positioniert werden – ein aufwendiges Verlegen von Heizrohren und Co. ist nicht notwendig.

Video: Nah- und Fernwärme, die schleichende Versuchung

Nah- und Fernwärme nutzen

Nah- und Fernwärme basieren zumeist auf dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung (KWK). Dies bedeutet, dass ein Kraftwerk, oftmals ein Blockheizkraftwerk (BHKW), neben elektrischem Strom auch Wärme produziert. Dabei wird oftmals die Abwärme des Kraftwerkes, was zur Stromgewinnung dient, genutzt, um Wasser zu erwärmen. Auf diese Weise können sehr hohe Nutzungsgrade entstehen, was ganz im Sinne der Nachhaltigkeit ist. Unterschieden wird dabei zwischen der sogenannten Nahwärme und der Fernwärme.

Während die Nahwärme im eigenen BHKW erzeugt werden kann, ist dies bei Fernwärme anders. In der Regel versorgt ein größeres Kraftwerk gleich mehrere Haushalte mit Wärme, die bei der Stromerzeugung zustande kommt. Ein klarer Vorteil ist bei beiden Möglichkeiten die umweltfreundliche Wärmegewinnung.

Umweltfreundlich bzw. nachhaltig ist sie vor allem in dem Sinne, dass die Wärme quasi ein ‚Abfallprodukt‘ der Stromerzeugung ist, die jedoch für die Wärmegewinnung genutzt wird. Die Nah- und Fernwärme hat aber auch Schwächen: Jeder Haushalt, der an dieses Netz angeschlossen wird bzw. ein eigenes BHKW einbauen möchte, muss zunächst einmal eine größere Investition tätigen, um die passende Infrastruktur zu schaffen.

Ferner ist ein BHKW ebenfalls nicht gerade leise und benötigt größeren Platz, der nicht immer ohne Weiteres zur Verfügung steht. In der Regel braucht es auch einen speziellen Heizkessel, der zur Deckung von Spitzenlasten genutzt werden kann. Es zeigt sich also, dass die Nutzung von Nah- und Fernwärme eine mögliche Alternative zum klassischen Nachtspeicherofen ist, aber ebenso Stärken und Schwächen aufweist. Jeder aktuelle Benutzer von Nachtspeicherheizungen sollte also die Vor- und Nachteile eines Wechsels gründlich abwägen.

Video: Vom Baum zu Brennholz: Heizen mit Holz | Wie geht das? | NDR Doku

Heizen mit Holz?

Wer sich dauerhaft vom Nachtspeicherofen trennen möchte oder gar erst einen Einbau vermeiden möchte, der sollte auch über eine Holzheizung nachdenken.

Dabei gibt es verschiedene Optionen und mehrere Varianten der Holzheizung:

  • Pelletheizung
  • Hackschnitzelheizung
  • Kachelofen mit integriertem Wärmekreis
  • Holzvergaser

Generell ist es so, dass eine Holzheizung mit einem natürlichen und nachwachsendem Rohstoff betrieben wird, was eine gute Energiebilanz aufweist. Auch die Emissionen in Sachen CO2 halten sich in Grenzen: Beim Verbrennen von Holz wird lediglich so viel CO2 freigesetzt, wie der Baum während seines Wachstums aufgenommen hat.

Ein Nachteil von Holzheizungen ist ganz klar der Feinstaub: Durch das Verbrennen von Holz wird Feinstaub freigesetzt. Erst jüngst hat der Gesetzgeber geregelt, welche Ofenanlagen weiterhin betrieben werden dürfen und welche Feinstaubgrenzen nun sukzessive durchgesetzt werden dürfen. Für einige Öfen besteht noch Bestandsschutz, der bis zum Jahr 2020 etwa auslaufen soll.

Neuere Geräte zeigen sich generell umweltfreundlicher und verfügen über bestimmte Filteranlagen, die den Feinstaub zurückhalten. Dennoch sollte nicht unterschätzt werden, dass ein Holzofen einen hohen Platzbedarf hat. Gleichzeitig ist Brennholz aber ein vergleichsweise günstiger Rohstoff, der sich wesentlich billiger zeigt als fossile Brennstoffe.

Wer neu baut, steht immer vor der Frage, welche Heizung die sinnvollste Variante ist. Wer jedoch bereits eine Heizung im Haus hat, der überlegt zweimal, ob ein Austausch, eine Sanierung oder eine Erneuerung sinnvoll ist. Gerade, wenn sich im Haus Nachtspeicheröfen befinden, sollte überlegt werden, ob es nicht eine bessere Alternative gibt, die sich günstiger und/oder nachhaltiger zeigt.. (#02)

Wer neu baut, steht immer vor der Frage, welche Heizung die sinnvollste Variante ist. Wer jedoch bereits eine Heizung im Haus hat, der überlegt zweimal, ob ein Austausch, eine Sanierung oder eine Erneuerung sinnvoll ist. Gerade, wenn sich im Haus Nachtspeicheröfen befinden, sollte überlegt werden, ob es nicht eine bessere Alternative gibt, die sich günstiger und/oder nachhaltiger zeigt.. (#02)

 

Wann ist der Austausch eines Nachtspeicherofens überhaupt sinnvoll?

Wer neu baut, steht immer vor der Frage, welche Heizung die sinnvollste Variante ist. Wer jedoch bereits eine Heizung im Haus hat, der überlegt zweimal, ob ein Austausch, eine Sanierung oder eine Erneuerung sinnvoll ist. Gerade, wenn sich im Haus Nachtspeicheröfen befinden, sollte überlegt werden, ob es nicht eine bessere Alternative gibt, die sich günstiger und/oder nachhaltiger zeigt. Sind die Nachtspeicheröfen noch relativ neu und haben ihre technische Lebensdauer noch nicht überschritten, dann ist es ratsam, mit der Umrüstung noch zu warten.

Steht ohnehin eine Erneuerung an, dann sollte in jedem Fall über eine andere Möglichkeit der Heizung nachgedacht werden. In jedem Fall ist es außerdem sinnvoll zu überlegen, wie die vorhandene Heizungsstruktur (Rohre, Heizkörper etc.) aussieht und ob diese mit der neuen Heizung kompatibel ist.

Lassen Sie nicht außer Acht, dass alle Heizungen, die mit einem Kessel verbunden sind, zusätzlichen Platz benötigen. Es ist also empfehlenswert, zunächst einmal die Möglichkeiten hinsichtlich des Raumes auszuloten. In jedem Fall sollte ein entsprechender Fachmann oder ein Heizungsbauer konsultiert werden, wenn es um die Frage der Erneuerung oder des Austausches der Heizung geht. Dieser kann auch abschätzen, ob welche Variante der Heizung für Ihr Haus am besten geeignet ist.

Mehrfamilienhäuser beispielsweise benötigen andere Lösungen als ein kleineres Einfamilienhaus. All diese Erwägungen sind ebenso wichtig wie der Blick auf die finanzielle Situation: Amortisieren sich die Investitionen hinsichtlich der Energiekosten? Wie lange soll die Heizung überhaupt laufen?

All diese Fragen sollten in einem ersten Schritt beantwortet werden, bevor es konkreter werden darf. Mit Hinblick auf die finanzielle Situation sollte ferner beachtet werden, dass es keine handfesten Prognosen für die Preisentwicklung der Rohstoffe gibt. (#03)

All diese Fragen sollten in einem ersten Schritt beantwortet werden, bevor es konkreter werden darf. Mit Hinblick auf die finanzielle Situation sollte ferner beachtet werden, dass es keine handfesten Prognosen für die Preisentwicklung der Rohstoffe gibt. (#03)

 

Alternativen zur Nachtspeicherheizung

Die Alternativen zu einem Nachtspeicherofen sind vielfältig und haben allesamt gewisse Stärken und Schwächen. Fakt ist, dass keine Heizung die beste ist und nur Vorteile hat.

Die Wahl der Alternative zum Nachtspeicherofen hängt zum einen von den eigenen Präferenzen ab:

  • Möchte ich eine umweltfreundliche Heizung?
  • Bin ich an der Einrichtung eines BHKWs interessiert?
  • Wie sieht die Infrastruktur aus, kann ich mich am Fernwärmenetz anschließen lassen?
  • Kann ich von staatlichen Förderungen profitieren?

All diese Fragen sollten in einem ersten Schritt beantwortet werden, bevor es konkreter werden darf. Mit Hinblick auf die finanzielle Situation sollte ferner beachtet werden, dass es keine handfesten Prognosen für die Preisentwicklung der Rohstoffe gibt.


Bildnachweis:©Fotolia-Titelbild: Jürgen Fälchle -#01:Jürgen Fälchle -#02:animaflora -#03:animaflora

Lassen Sie eine Antwort hier