Einst gab es im Gebiet des heutigen Dubai nur die karge Wüste, heute gehört die Stadt zu den Metropolen der Welt, die man einmal im Leben erlebt haben sollte. Der Grund: Nur vom Erzählen oder von Bildern her ist es fast nicht zu glauben, welche architektonischen Meisterwerke hier zu finden sind. Diese muss jeder selbst erlebt haben – so auch Burj Khalifa, das höchste Hochhaus der Welt.
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Burj Khalifa: Gebäude der Superlative
Burj Khalifa misst 828 Meter in der Höhe und ist damit das höchste Hochhaus der Erde. Hier findet sich eine künstliche Insel, die wie eine Palme aussieht. Es gibt den Miracle Garden, in dem über 45 Millionen Pflanzen wachsen. Verschiedene Einkaufsparadiese warten auf Shoppingfreunde – über 1200 verschiedene Läden sind hier zu finden. Dazu kommt eine Skihalle, in der Schlittschuhlaufen und Skifahren auch bei 50 °C Hitze außerhalb des Gebäudes möglich sind. Außerdem befindet sich hier ein Hotel mit sieben Sternen.
Doch Dubai wäre nicht die Stadt, die es heute ist, wenn nicht neue Bauvorhaben in Planung stünden. So geht es derzeit um einen Turm, der noch höher als Burj Khalifa sein soll. Bescheidenheit, Zurückhaltung, Schüchternheit? In Dubai sind das Fremdwörter und absolut fehl am Platze! Der Burj Khalifa ist nicht nur das höchste Gebäude, er ist auch das Wahrzeichen der Stadt und hat einst etwa 1,5 Milliarden verschlungen – damit dürfte es auch die teuerste Immobilie sein, die je errichtet wurde.
Hier finden sich – um wieder zu den Superlativen zu kommen – 57 Fahrstühle, die die schnellsten der Welt sind. Im 124. Stockwerk befindet sich eine Aussichtsplattform, von der aus zu sehen ist, wie überall weitergebaut wird. Bisher sind in Dubai 950 Hochhäuser zu finden, deren Zahl wird angesichts des aktuellen Bautempos wohl bald nach oben korrigiert werden müssen.
Ist das Wetter klar, ist der Burj Khalifa sogar aus rund fünfzig Kilometer Entfernung zu sehen – Burj Khalifa hat das Burj al Arab – Hotel und einstiges Wahrzeichen der Stadt – wirklich in jeder Beziehung abgelöst.
Geld regiert die Welt
Wohl an kaum einem anderen Ort der Welt ist das Sprichwort aus der Überschrift derartig passend wie hier in Dubai – in der Welt der Scheichs und Milliardäre. Seit der Turm in Betrieb genommen wurde, hat sich das Stadtzentrum Dubais in südlicher Richtung verlagert. Davon abgesehen, dass die Shoppingmalls nicht unbedingt Schnäppchen verkaufen, sind auch immer wieder Frauen mit Golfcarts zu sehen.
Alles ist so großzügig bemessen, dass niemand mehr laufen mag. Heute fährt man zum Shopping bzw. lässt sich fahren!
Dubai Mall und Khalifa sind unter der Erde miteinander verbunden, doch wer den Turm besichtigen möchte, sollte sich rechtzeitig dazu anmelden. Der Ansturm ist riesig – Tickets müssen immer noch vorab über das Internet bestellt werden und kosten umgerechnet etwa 19 Euro.
Wer hingegen seiner Spontanität freien Lauf lassen und kurz entschlossen in den 124. Stock fahren will, muss mit 75 Euro pro Person rechnen. Wenn denn überhaupt noch ein freier Platz zu bekommen ist! Immer wieder findet auch der Vergleich mit den Twin Towers in New York statt. Die Terrasse des Burj Khalifa befindet sich in 442 Meter Höhe – die der Towers lag bei 415 Metern. Außerdem ist beim Khalifa in dieser Höhe noch kein Ende in Sicht, denn auch wenn der Besucherfahrstuhl nur bis zum 124. Stockwerk geht, hat der Turm doch über 200 Etagen. Gern wird daher auch von der „vertikalen Stadt“ gesprochen, die sich hier inmitten Dubais erhebt.
Übrigens hält es auf der Terrasse niemand lange aus, auch wenn die Zeit nicht begrenzt wird. Denn es ist hier so heiß, dass sich jeder nur die Zeit für ein Erinnerungsfoto nimmt und ansonsten lieber wieder in die klimatisierte Luft des Turms zurückkehrt. Doch all das Geld, das hier in den Bau geflossen ist, bringt derzeit noch nicht wirklich etwas zurück. Denn der Turm steht zu großen Teilen leer.
Groß und unbewohnt
Leider ist der Burj Khalifa nicht nur teuer errichtet worden, sondern wird auch nur teuer vermietet. Wie sonst ist es zu erklären, dass Ende letzten Jahres von 900 Wohnungen noch 825 leer waren? Dabei sieht es aber nicht nur bei den Appartments so aus, auch die Büros sind noch zum großen Teil unbesetzt. Vom einstigen Höhenflug des gesamten Emirats ist längst nichts mehr zu spüren, wobei der 4. Januar 2010 als Datum der Wende gilt. Damals wurde der Burj Khalifa eingeweiht und gleich umbenannt. Einst sollte er Burj Dubai heißen, dann jedoch kamen die Schulden. Scheich Khalifa zu Ehren bekam der Turm mit dem sonderbaren Design diesen Namen – nur dass Scheich Khalifa aus dem Abu Dhabi stammt, dem Nachbaremirat.
Dieser nun kam zu seiner Ehre, weil er beim Bau des Turms einige Milliarden beigesteuert hatte, ansonsten wäre das Bauvorhaben wohl gescheitert oder zumindest auf unbekannte Zeit nicht vollendet worden. Dabei muss gesagt werden, dass es einst üblich war, noch nicht fertiggestellte Immobilien am Golf weiterzuverkaufen – doch das einst als „Übermorgenland“ bekannte Dubai ist heute nur noch ein „Gegenwartsland“. Attraktiv ist Dubai immer noch, jedes Hotel der Umgebung ist in der Regel ausgebucht. Die Wirtschaftsreichen haben sich längst auf den Tourismus eingestellt und ihr Angebot entsprechend angepasst. Nun stehen Handel und Tourismus ganz oben auf der Liste der wichtigsten Einnahmenquallen des Landes.
Angesichts der Tatsache, dass kaum ein Büro oder eine Wohnung im Burj Khalifa besetzt ist, verwundern die Pläne zum neuen 1200-Meter-Turm doch ein wenig. Bis zum Jahr 2020 soll der Bau abgeschlossen sein, dass soll ein noch höherer Turm das Bild der Stadt zieren. Dieser soll in Dubai Creek Harbour stehen, das Design wurde bereits von Emaar Properties bekannt gegeben. Nur zehn Minuten vom Flughafen entfernt soll er liegen und als Tribut an das Positive in Dubai gesehen werden. Eine Milliarde wird als Baukosten veranschlagt – enthalten sein soll der Pinnacle Room mit 360-Grad-Aussicht auf das Umland in atemberaubender Höhe.
Fazit zum Burj Khalifa
Ein Büro im höchsten Gebäude der Welt zu haben, mag toll sein. Ebenso, wie eine Wohnung hier sein eigen nennen zu können. Doch angesichts der Preise verwundert es nicht, dass die eigene Immobilie im Burj Khalifa nur den Superreichen vorbehalten bleiben wird. Angeboten wird beispielsweise eine Wohnung mit 102 Quadratmetern Wohnfläche für 880.000 Euro. Auch das Appartement mit 214 Quadratmetern zu 2,15 Millionen Euro ist erhältlich – die übrigen Angebote gestalten sich ähnlich hoch. Wer in Dubai Urlaub macht und sich eine Zweitwohnung aussuchen will oder vielleicht sogar umsiedeln möchte, muss also tief in die Tasche greifen bzw. gut betucht sein.
Der Burj Khalifa mag in Bezug auf Höhe und Architektur einmalig sein, leider ist er es aber auch bezüglich der Preise für den Kauf.
Neben dem Burj Khalifa wird immer wieder das Burj Al Arab genannt, wenn es um Dubai geht. Dieses bereits erwähnte Hotel mit sieben Sternen bietet 202 Zimmer an, die zwischen 169 und 780 Quadratmeter groß sind. Auch hier zeigen sich die hohen Preise und die Tatsache, dass dies keine Urlaubsregion für Otto Normalverbraucher ist: Die günstigste Suite kostet im Burj Al Arab rund 2000 Dollar pro Übernachtung. Dafür bekommt der Gast auch einiges geboten – Blattgold als Verzierungen, ein Unterwasser-Restaurant, eine simulierte Fahrt mit dem U-Boot zum Restaurant, Cappuccino mit Goldstaub. Darüber hinaus verfügt das Hotel über einen Hubschrauberlandeplatz und eine Flotte von Luxuslimousinen.
Natürlich findet sich auch das höchste Riesenrad der Welt in Dubai, der IMG World Erlebnispark und viele andere Dinge mehr, die die Stadt zu etwas Besonderem werden lassen. Allerdings sorgen all diese Attraktionen dafür, dass sich an den Miet- und Kaufpreisen auch in Zukunft nichts ändern wird und so bleibt die Stadt mit dem Burj Khalifa eine der teuersten Städte der Erde, wenngleich sie auch nicht zu den teuersten zehn gehört. Wer jedoch hier Wohneigentum erwerben will, muss sehr tief in die Tasche greifen – daher bleiben eigene Immobilien den Superreichen vorbehalten. Ob die Preise für ein Büro oder ein Appartement im Burj Khalifa noch nach unten korrigiert werden, bleibt abzuwarten. Derzeit muss auf jeden Fall viel Geld eingeplant werden, wenn ein Umzug in die Vereinigten Arabischen Emirate ansteht.
Der Immobilienkauf in Dubai und den Vereinigten Arabischen Emiraten
Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist beim Immobilienkauf in den VAE durchaus gut, dennoch richten sich die Angebote nur an diejenigen, die ein paar Millionen Euro übrig haben. Doch nicht nur die Kaufpreise sind hoch, auch die Unterhaltungskosten können sich sehen lassen. Die Mietpreise sind in Relation gesetzt noch höher, daher steht der Erwerb von Wohneigentum in Dubai und den anliegenden Emiraten außer Konkurrenz. Mieten ist hier einfach keine Alternative!
Für Ausländer gilt, dass sie jederzeit in Büro, Wohnung oder Grundstück investieren können. Egal, ob zur privaten oder zur gewerblichen Nutzung. Allerdings kann der Standort nicht frei gewählt werden, der Kauf ist nur innerhalb bestimmter Zonen möglich.
Nach dem Kauf kann der Jung-Immobilienbesitzer eine Aufenthaltsgenehmigung beantragen, die immer wieder verlängert werden kann. Sie gilt solange, wie das rechtliche Eigentum an der Immobilie besteht. Zur Aufnahme einer Arbeit berechtigt diese Aufenthaltsgenehmigung allerdings nicht.
Was spricht für den Kauf einer Immobilie in Dubai?
- Wohnsitz ist direkt am Meer zu bekommen.
- Die VAE gehören zu den sichersten Ländern der Erde.
- Die Infrastruktur ist sehr modern.
- Der Lebensstandard ist sehr hoch.
- Es gibt ein Doppelbesteuerungsabkommen mit verschiedenen Ländern.
- Der Geld- und Gewinntransfer ist frei möglich.
- Es werden keine Steuern erhoben, der Steuersatz liegt bei 0 Prozent. Auch Einkünfte aus dem Verkauf von Immobilien oder aus einer Vermietung müssen nicht versteuert werden.
Es gibt in den Vereinigten Arabischen Emiraten kein allgemeingültiges Gesetz, welches den Verkauf von Immobilien an Ausländer erlaubt. Die Emirate haben diese für sich festgelegt und können selbst bestimmen, ob sie bestimmte Zonen für den Verkauf freigeben oder für sich selbst vorhalten. Die erworbenen Immobilien werden ins Grundbuch eingetragen, wo jeder Besitzer eine Eigentumsurkunde bekommt.
Diese wird als „Title Deed“ bezeichnet.
Wichtig: Nicht nur der Kaufpreis ist recht hoch, auch die Unterhalts- und Nebenkosten dürfen bei der Kalkulation nicht vergessen werden. Außerdem sind Betrüger natürlich überall – auch Dubai ist da keine Ausnahme. Daher sollten Kaufvorhaben nur mit Maklern durchgeführt werden, die beim Immobilienamt gemeldet sind. Dieses trägt den Namen Real Estate Regulatory Authority, das an jeden Makler bzw. jedes Maklerhaus eine eigene Nummer vergibt. Die Registrierungsnummer wird in dem ebenfalls vom Immobilienamt vergebenen Ausweis vermerkt, beides sollte der Makler also vorweisen können.
Wohl in kaum einem anderen Teil der Welt gibt es so viele Makler wie in Dubai – allerdings bieten diese zu 90 Prozent die gleichen Immobilien an. Es kann daher lohnend sein, sich ein Angebot von verschiedenen Maklern unterbreiten zu lassen. Denn auch wenn der Kaufpreis der Gebäude oder Wohnungen immer gleich sein dürfte, so sind doch die Provisionen für den Makler unterschiedlich hoch.
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1 Kommentar
sehr interessanter Artikel, vielen Dank! Ich war mit meinem Sohn vor 6 Jahren in Dubai und glechzeitig auf dem Burj oben. Wobei der „fast entrance“ damals rund 90 Euro p.P. gekostet hat. Ist aber einmalig und sollte man schon gesehen haben! Außerdem kann ich den Wild Wadi Water Park empfehlen, der macht richtig Spaß 😉
LG,
Jenny