Berühmte Architekten können ganze Städte prägen. Was wäre Paris ohne den Eiffelturm? Aber auch heute noch lassen sich faszinierende Beispiele finden, wie renommierte Baumeister die Metropolen der Welt gestalten.
Inhaltsverzeichnis: Das erwartet Sie in diesem Artikel
Berühmte Architekten: So profitieren Städte von weltbekannten Gebäuden
Vorgestellt werden berühmte Architekten und ihre Bauten. Spannend ist aber auch die Frage, wie diese einzelnen Bauten ganze Millionenstädte verändert haben.
- Berühmte Architekten aus der Neuzeit
- Metropolen, die durch Bauwerke berühmter Architekten geprägt sind
- Architektur im 21. Jahrhundert und ihre Baumeister
- Selber Architekt werden? Wichtige Adressen in der Übersicht
Berühmte Architekten: Aus welchen Gründen sind sie auf der ganzen Welt bekannt?
Das ist keine reine Aufzählung von Persönlichkeiten. Vielmehr beschäftigt die Frage, wie sie es geschafft haben, in den Olymp der Architekten zu gelangen.
Mies van der Rohe: Ein bedeutender Vertreter der Moderne und des Minimalismus. Seine Gebäude sind geprägt von Funktionalität und Klarheit. Glas und Stahl waren seine bevorzugten Baumaterialien.
„Weniger ist mehr“ gehört deshalb auch zu seinen Weisheiten beim Bauen. Ein damals revolutionärer Ansatz. Der Deutsche Pavillon, errichtet auf der Weltausstellung 1929, gehört völlig zu Recht zu seinen architektonischen Highlights.
Der Deutsche Pavillon von 1929 in Barcelona
Frank Lloyd Wright: Er gilt als berühmtester Architekt der USA. Warum eigentlich? Weil er als Erfinder der organischen Architektur gilt. Diese zeichnet sich durch perfekte Harmonie und Einheit von Gebäude und der umgebenden Landschaft aus.
Über 800 Bauten, davon 269Einfamilienhäuser, die Wright baute, zeugen von dieser Bauphilosophie. Zum Beispiel das Präriehaus, von der Weite bestimmt und sich ideal in die Landschaft einfügend.
In aller Welt bekannt wurde er mit dem Hotel Imperial in Tokio, welches 1922 fertiggestellt wurde und ein Jahr später das katastrophale 1923er-Erdbeben ohne Schäden überstand. Seinem genialen Konstruktionsprinzip, die Geschosshöhe nicht auf Aussenwände zu lagern, sondern auskragende, armierte Betonstützen zu verwenden, ist dieses zu verdanken.
(Frank Lloyd Wright erbaute das 2. Imperial Hotel im Jahre 1922)
Le Corbusier: Einer der wichtigsten Theoretiker des modernen Städtebaus. Seine Themen: Das Werk des französisch-schweizerischen Architekten prägt die moderne Architektur, ist aber auch umstritten. So ist er auch verantwortlich für die Entwicklung zum Brutalismus.
Bei diesem Stil wird vor allem mit Beton gearbeitet, was nicht jedermanns Geschmack ist. Le Corbusier mit seinen gehört aber, vorher nominiert, inzwischen zum Weltkulturerbe.
Seine jetzt zum Erbe der gesamten Menschheit gehörenden Bauwerke stehen für den absoluten radikalen Bruch mit vorher verwendeten Stilformen, Designs, Methoden sowie Technologien wie Techniken beim Bau. Er ist deshalb zweifellos wert, hier bei „Berühmte Architekten“ Erwähnung zu finden.
Villa Savoy, erbaut von Le Corbusier 1928 bis 1931
Walter Gropius: Auch einer der Großen. Schon in den 20er Jahren verband er Kunst und Architektur in einer nie gekannten Weise. Er begründete das weltbekannte Bauhaus und gilt als einer der wichtigsten Pioniere für modernes Bauen.
Sein Handwerk erlernte er beim legendären Industriearchitekten Peter Behrens, in dessen Büro auch Le Corbusier und Mies van der Rohe gearbeitet haben. Das Fagus-Werk in Alfeld (1911), das die moderne Architektur in Deutschland einleitete, stammt von ihm.
Heute gehört es zum Welterbe der Menschheit. Die Bedeutung: Stahl und Glas verarbeitet er in einer sehr einfachen und puristischen Form. Mit diesem berühmt gewordenen „Bauhaus-Stil“ inspiriert er auch zahlreiche Architekten seiner Zeit.
Weiterführende Informationen zum Bauhaus
Philip Johnson: War ein amerikanischer Architekt und explizierter Architekturkritiker. Er gilt als Erfinder des „internationalen Stils“. Ein Oberbegriff für sehr minimalistische Entwicklungen innerhalb der modernen Architektur der 20er und 30er Jahre.
International bedeutet, dass diese Architektur unabhängig von bestimmten Regionen oder Ländern einen ganz eigenen Stil bildet. Johnson und seine Mitstreiter konzentrierten sich auf das Äußere der Gebäude und lassen sich weniger von Inneneinrichtungen beeinflussen.
Moderne Gebäude im internationalen Stil sollten leicht aussehen, die Außenwände sollten aus großen glatten Flächen bestehen und eine reguläre Textur bilden.
Norman Foster: Einzig noch lebender Architekt in der Aufzählung. Nominiert und ausgezeichnet unter anderem mit dem Pritzker-Preis, einer weltweit renommierten Auszeichnung für Architektur.
Norman Foster schuf unter anderem die Kuppel des Berliner Reichstags sowie das Commerzbank-Gebäude in Frankfurt oder die „Gurke“ mit ihren ganz eigenen Formen in London. Aber auch kleinere Gebäude, ein Apartment im schweizerischen Nobelort St. Moritz zählen zu seinen Bauwerken.
Bekannt wurde der 1935 geborene Foster durch den sogenannten „High-Tech-Stil“, der sich durch modernes Design mit viel Glas und Stahl auszeichnet.
Dabei orientiert er sich häufig an der Chicagoer Schule, der sich auch Mies van der Rohe verpflichtet gefühlt hat. Auch heute noch zählt Forster zu den am meist beschäftigten Architekten. Auch Brücken wie den bis zu 342 Meter hohen Viadukt von Millau gestaltete er mit. Ein Profi für alle Richtungen der Architektur.
6 berühmte Architekten und was wir von ihnen lernen können
Alle vorgestellten Persönlichkeiten sind 6 berühmte Architekten. Was wir von ihnen lernen können, ist ein Nachdenken über Architektur. Jeder von ihnen machte sich Gedanken, wie seine Projekte auf die Allgemeinheit wirken würde.
Auch ein Le Corbusier, der mit seiner Brutalismus-Architektur zahlreiche Gegner vereinen kann, dachte zum Beispiel darüber nach, wie effizient man bauen kann. Konkret durch die Vereinheitlichung und serienmäßige Produktion der von ihm bevorzugten Stahlbeton-Skelettbauweise.
Viele der modernen Architekten verfolgen diesen Ansatz: Eine Architektur, die schlicht und rational ausfällt, aber den Menschen in ihrem Alltag unterstützt. Sei es durch gut geschnittene und Räume mit viel Licht und Helligkeit.
Wie düster wirkten doch viele Mietskasernen in den Jahren der Gründerzeit Ende des 19. Jahrhunderts. Zwar oftmals hübsch mit Stuck ausgestattet, aber für viele Bürger zu eng und zu dunkel gebaut. Das zu ändern, nahm sich im Prinzip jeder der hier vorgestellten Architekten zu Herzen.
Das macht große Architekten aus
Im Idealfall prägt also ein Architekt die Umgebung mit schön gestalteter Architektur. Aber er kümmert sich eben bei den ersten Skizzen auch um das Wohnumfeld und die Orte, wo die Menschen sich später aufhalten, arbeiten und leben werden.
Berühmte Architekten haben diesen ganzheitlichen Blick und arbeiten nicht mit Scheuklappen. Bei jeder Planung beachten sie also nicht nur zum Beispiel die Anzahl der Stockwerke oder das sture Ausführen der vom Auftraggeber geforderten Anforderungen. Das ist wichtig, keine Frage.
Aber die wirklich berühmten Architekten gehen selbstbewusst ihren eigenen Weg und lassen sich von klug gemeinten Ratschlägen nicht zu stark beeinflussen. Der gesellschaftliche und politische Widerstand gerade gegen diese modernen Bauformen war erheblich.
Nur wer bereit ist, auf die Menschen und die Umgebung einzugehen und zugleich seinen eigenen Stil von Architektur und Städtebau verwirklichen möchte, gehört zu den wirklich Großen seiner Zunft.
Berühmte Architekten, die noch heute unser Bild von Bauwerken prägen, gibt es noch einige. Nicht immer sind diese vom Namen bekannt, aber ihre Bauten machten in manchen Fällen ganze Metropolen auf der Welt berühmt. Was das für Bauten sind und wie die Erbauer heißen, klären wir im nächsten Abschnitt.
Berühmte Architekten: Bauwerke, die ganze Städte prägen
Die Oper von Sydney: Die größte australische Stadt bezaubert durch ein mildes sonniges Klima mit direktem Zugang zum Meer und einem einzigartigen Naturhafen. Architektonisch berühmt wurde dieser Ort aber erst durch den Bau der Oper.
Das Sydney Opera House wurde von 1959 bis 1973 errichtet und gehört inzwischen zum UNESCO-Welterbe. Ihr Erbauer ist der dänische Architekt Jörn Utzon. Die einzigartige Dachkonstruktion ragt 67 Meter in den australischen Himmel und wurde verkleidet mit 1.100.000 glänzenden weißen Fliesen aus Keramik. Ein Jahrhundertbauwerk!
Das Olympiastadion von München: Natürlich hat die bayerische Landeshauptstadt noch mehr Attraktionen. Weltrang in der modernen Architektur erlangte sie aber erst mit dem zur Olympiade 1972 errichteten Olympiastadion, in dem damals nicht nur die wichtigsten Wettkämpfe stattfanden.
Auch der deutsche Rekordmeister im Fußball, FC Bayern München, trug hier bis zur Eröffnung der Allianz-Arena im Jahre 2005, seine Heimspiele aus. Architekt war der Stuttgarter Günther Behnisch (1922-2010) mit Partnern. Was macht das Olympiastadion zu einem Hingucker?
Es ist das luftige Zeltdach. Es soll Transparenz und Offenheit signalisieren und damit eine bewusste Abkehr von monumentalen düsteren Gebäuden darstellen, die vor allem in der Nazi-Ära Hochkonjunktur hatten. Ein Stadion für die liberale Zeit der 70er Jahre und das Beispiel für ein modernes München.
Eiffelturm Paris: Eines der bekanntesten Gebäude auf der ganzen Welt und auch der Architekt Gustave Eiffel ist kein Unbekannter. 1887 bis 1889 zum 100. Jahrestag der Französischen Revolution errichtet, bietet sich Besuchern auf den 57,6, 115,7 sowie 276,1 Metern hoch gelegenen Aussichtsplattformen ein faszinierendes Panorama.
Der Turm selbst ragt 324 Meter in den Himmel. Freilich nicht die einzige Sehenswürdigkeit der Weltmetropole an der Seine, aber ganz sicher die am höchsten Gelegene. Gustave Eiffel war übrigens ein renommierter Brückenbauer.
Egal, ob es sich um den Pont Eiffel in Portugal handelt oder den Souleuvre-Viadukt in der Normandie. Aber das Highlight, was ihn unsterblich macht, ist eben dieser riesige elegant geschwungene Turm im 7. Arrondissement nahe der Seine auf dem Marsfeld, wo müde Touristen und Einheimische wunderbar entspannen können.
Selber ein Architekt werden? Die wichtigsten Adressen für die Baumeister von Morgen
Berühmte Architekten gibt es nicht wie Sand am Meer. Die Besten unter ihnen wurden hier vorgestellt. Wer jung ist, Freude an schönen Gebäuden findet und auch vielleicht selbst Ideen für Häuser im Kopf hat, sollte über ein Architekturstudium nachdenken.
Anbei noch eine wichtige Adresse rund um das Thema. Geeignet auch für Hobby-Architekten und Städteplaner, die einfach nur schöne Architektur genießen wollen. Aber auch für mögliche Jung-Architekten, die sich für dieses Studienfach interessieren.
VERBAND DEUTSCHER ARCHITEKTEN e.V. – VDA
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