Bauerngarten Blumen: Um ein typisches Bauengarten-Flair zu zaubern, muss man kein Gartenexperte sein. Mit den praktischen Tipps und Pflanzbeispielen geht das im Handumdrehen.
Inhaltsverzeichnis: Das erwartet Sie in diesem Artikel
Bauerngarten Blumen: Idylle im heimischen Garten
Bauerngärten verkörpern idyllische Naturerlebnisse und die pure Entspannung. Wenn Sie diese Atmosphäre auch im heimischen Garten aufleben lassen wollen, brauchen Sie kein großes Bauernhaus. Selbst ein Bereich mit kleiner Fläche kann mit den richtigen Ideen zur Traumoase werden.
Besonders beim Anlegen des Bauerngartens sollte man berücksichtigen, welche Stauden und Gehölze in der Region heimisch sind. Das angepasste Klima hält die Pflanzung robust und pflegeleicht. Außerdem: Als Nahrungs- oder Brutstätte für Tiere eignen sich einheimische Stauden am besten. Unsere Bienenmischung ist daher ein beliebter Anlaufplatz für die kleinen Insekten.
Foto-Ideen-Galerie „Meine schönsten Staudenbeete“
Im Laufe der Zeit hat sich die Definition der Bauerngärten verändert. Ursprünglich sprach man dabei oft von Beeten mit Dahlie oder Tränendem Herz, die aus fernen Ländern stammen. Inzwischen haben sich die Stauden unseren Klimaverhätnissen angepasst, aber auch die regionalen Pflanzen der Idee des Bauerngartens.
Darunter sind zum Beispiel das Veilchen, die Feuerlilie, die Narzisse oder Akelei. Auch Schneeglöckchen oder Vergissmeinnicht passen gut dazu. Insgesamt rund 300 Blumen können für das Staudenbeet im Bauerngarten Stil genutzt werden. 5 davon sind für mich persönlich besonders wichtig.
Bauerngarten: Die 5 Must-Have Blumen
Bauerngarten Blumen zeichnen besonders eine Fülle an leuchtenden Farben und üppigen Blütenrispen aus. Ob sonniger, halbschattiger oder schattiger Standort – Bauerngarten Blumen halten so einiges aus und schmücken über einen langen Zeitraum das Beet.
Aus dem Staudenmix Bienenmischung sind fünf Stauden für die Gartenexperten ganz besonders bedeutend. Allerdings kann natürlich auch nach Belieben ausgetauscht oder erweitert werden. Das richtige Bauerngarten-Flair ist nun mal auch eine persönliche Angelegenheit.
Eines der Must-Haves ist in jedem Fall die Rose, genauer gesagt die duftende Kletterrose, die sich an Obelisken oder Bögen spielend hinauf rankt. Am Garteneingang in der Sonne sieht auch ein Rosenbogen besonders einladend und romantisch aus. Oder im hinteren Bereich des Gartens geben sie den Beeten etwas geheimnisvolles.
Außerdem sollte die Pfingstrose auf keinen Fall fehlen. Die üppigen Rot-, Rosa- und Weißtöne schmücken das Beet ab dem Frühjahr.
Ein Klassiker im blühenden Bauerngarten ist die reinweiße, duftende Madonnenlilie. Sie war früher aus den Gärten gar nicht wegzudenken. Besonders neben den üppigen Rosen oder dem Rittersporn wirkt sie majestätisch. Stockrose und Fingerhut gelten ebenfalls als typische Bauerngarten-Blumen.
Unterstützend sind noch viele weitere Blumen im Beet möglich. Beispielsweise sind Ziersalbei, Schafgarbe, Glockenblume, Margerite, Löwenmäulchen, Bartnelke oder Daniel eine tolle Wahl für ein harmonisches Gesamtbild.
Die richtige Beetvorbereitung, Planung und Umsetzung hier downloaden
Beetplanung
Tipps, Fotos und viele Infos gibt es hier zum Download. Wer nämlich einen tollen Bauerngarten schaffen will, sollte sein Beet vorab gut planen.
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Im Anschluss an die Planung, folgt die richtige Vorbereitung im Beet. Wie man hier am besten vorgeht und, dass es gar nicht so viel Arbeit sein muss, wird hier genauer erklärt: https://staudenmix.de/beetvorbereitung
Beetaufteilung
Was soll wo hin? Das ist die grundlegende Frage zur Beetaufteilung. Dass dabei natürlich ohne Pflanzplan einiges schief laufen kann, erklärt sich von selbst. Deshalb gibt es hier kostenlose Checklisten als Download: https://staudenmix.de/beetaufteilung
Beete einpflanzen
Manche Pflanzen brauchen etwas mehr Zuwendung als andere. Dass man beim Einpflanzen generell vorsichtig sein sollte, ist wohl selbstverständlich. Doch woraus es genau ankommt, ist hier nachzulesen: https://staudenmix.de/einpflanzen
Pflegetipps
Meine Checkliste mit Pflegetipps habe ich in vielen Jahren zusammengetragen. Jetzt habe ich sie Ihnen hier zum kostenlosen Download bereitgestellt: https://staudenmix.de/profitipps
Pflanzenpflegetipps
Aus der Vielzahl an Stauden habe ich ganz bewusst 5 ausgewählt, die ich hier näher vorstellen möchte. Für den Bauerngarten ganz typisch sind Veilchen, Tulpen, Sonnenhut, Glockenblume oder Schwertlilie. Diese können ergänzend zu den folgenden Stauden genutzt werden. So hat man rund ums Jahr eine tolle Blütenpracht im heimischen Garten.
Wasserdost: Traumhafter Sichtschutz
Mit dem beeindruckenden Blütendolden sticht der Wasserdost „Atroputpurem“ (Eupatorium fist.) besonders hervor. Seine Höhe von 180cm, sowie seine Vielseitigkeit machen ihn zu einem echten Gewinn für den Bauerngarten. Egal, ob an Teichrändern oder im Halbschatten lässt er sich als blickdichten Sichtschutz einsetzen.
Der straffe und aufrechte Wuchs des Eupatorium fist. beginnt im Juli und bleibt bis September/Oktober erhalten. Im Herbstbeet bietet der Wasserdost dann mit seinen puröpurroten Blüten einen tollen farblichen Kontrast.
Als Pflanzpartner für den Atroputpurem eignen sich unterschiedliche Herbstblüher und Gräser. Beispielsweise in Kombination mit der spätblühenden Schwertlilie locken sie Schmetterlinge, Bienen und andere Insekten als reichhaltige Nektarquelle an.
An einem halbschattigen Standort in nährstoffreichem, feuchtem und durchlässigem Boden ist der Wasserdost besonders gut aufgehoben. Ist der Platz für die pflegeleichte und robuste Staude sonniger, sollte sie regelmäßig gut gewässert werden. Ansonsten wächst sie mehrjährig, wobei im Herbst oberirdische Pflanzenteile absterben und im Frühjahr neu austreiben.
Weitere Pflegemaßnahmen:
- Durch sein dichtes Wachstum ein guter Sichtschutz.
- Pflanzung und Teilung (nach 4-5 Jahren) im Frühjahr.
- Erde im Frühjahr mit Kompost verbessern.
- Ausreichend gießen, vor allem bei Hitze.
- Verwelkte Blütendolden regelmäßig ausputzen.
- Abgestorbene Stängel im Herbst bodennah abschneiden.
Asiatische Duftnessel: Aromatischer Hingucker
Die Asiatische Duftnessel „Blue Fortune“ (Agastache rug.) zieht mit ihren langen blauen Blütenkerzen alle Blicke auf sich. Für Hobbygärtner ist sie auch besonders gut geeignet, da sie von Ende Juni bis September/Oktober durchgängig und ohne komplizierte Pflege blüht. Sie erreicht eine Höhe von bis zu 70cm und wächst aufrecht buschig.
Gemeinsam mit Stauden, wie der Kugeldistel, der Indiannessel, dem Sonnenhut, der Dahlie und verschiedenen Gräsern bildet die Agastache ein tolles Gesamtbild im Bauerngarten. Ihr aromatischer Duft kommt besonders bei wärmeren Temperaturen zum Vorschein und lockt Insekten aller Art auf zauberhafte Weise an.
In voller Sonne fühlt sich die Asiatische Duftnessel „Blue Fortune“ am wohlsten. Ein nährstoffreicher und gut durchlässiger Boden empfiehlt sich hierbei am besten. Im Topf blüht die Agastache rug. von Frühjahr bis Herbst, im Beet bevorzugt im Frühjahr. Sollte die Staude im Herbst gepflanzt werden, ist ein Winterschutz angebracht.
Weitere Pflegemaßnahmen:
- Bei der Pflanzung und im Frühjahr vor dem Austrieb den Boden mit abgelagertem Kompost verbessern.
- Vorsichtig gießen, Staunässe vermeiden.
- Duftnesseln säen sich selbst aus. Will man dies vermeiden, sollten die Blütenkerzen vor der Samenreife abgeschnitten werden.
- Interessante Strukturpflanze im Winterbeet, dann im zeitigen Frühjahr zurückschneiden.
- Teilung und damit Verjüngung der Staude im Frühjahr möglich.
Bronze-Fenchel: Kontraste setzen im Bauerngarten
Der Bronze-Fenchel (Foeniculum vulgare) bildet mit zart gelben Blüten und filigranem, bronzefarbenem Laub einen schönen Kontrast im Bauerngarten-Beet. Die Blütezeit geht von Juli bis in den September, wobei der Bronze Fenchel eine Höhe von bis zu 80cm erreicht. Als Pflanzpartner eignen sich unter anderem die Asiatische Duftnessel, der Purpursonnenhut oder der Salbei. Ergänzt mit Gräsern ergibt sich ein schönes Gesamtbild.
Auch der Foeniculum vulgare überzeugt Mensch und Insekt mit einem angenehm aromatischen Duft. Außerdem lassen sich die Blätter und Samen sogar zum Kochen vielseitig einsetzen, da der Bronze-Fenchel ein Gewürzfenchel ist.
Ein nährstoffreicher Boden und sonniger Standort reichen der Staude vollkommen aus. Die Auspflanzung sollte im Frühjahr entstehen und der Platz nicht zu schattig sein, da der Bronze-Fenchel sonst seine Farbe verliert. Samenstände sollten frühzeitig abgeschnitten werden, wenn vermieden werden soll, dass sich die Staude selbst aussäht.
Weitere Pflegemaßnahmen:
- Bei der Pflanzung mit Kompost versorgen.
- Regelmäßig gießen, Erde nicht austrocknen lassen.
- Zur Blütezeit benötigt der Bronze-Fenchel eventuell eine leichte Stütze.
- Aussaat im April mit gekauftem oder selbst gesammeltem Samen.
- Nach etwa 8 Wochen können die Pflänzchen in das Beet ausgesetzt werden.
- Kann in ausreichend großem Gefäß auch als imposante Kübelpflanze gezogen werden.
Hundskamille: Sommerlich gelber Dauerblüher
Die Hundkamille „Kelway“ (Anthemis tinct.) ist ein sommerlicher Dauerblüher, der von Ende Juni bis September/Oktober strahlend gelbe Blütensterne trägt. In Kombination mit der Höhe von bis zu 50cm setzt die Staude schöne Akzente im Bauerngarten. Besonders eignet sie sich für die Beeteinfassung oder Unterpflanzung bei hohen Stauden. Beliebte Pflanzbegleiter der Hundskamille sind die Kugeldistel, die Asiatische Duftnessel, der Purpursonnenhut oder der Salbei.
Neben ihrer horstbildenden Eigenschaft ist der buschig aufrechte Wuchs der Anthemis tinct. ein besonderes Merkmal. Auf filzartig behaarten Stängeln sitzen die gelben Blütenkolben und stehen über den gefiederten, dunkelgrünen Blättern. Auch hier zieht besonders der Duft der Staude Hummeln, Bienen und Schmetterlinge an.
In vergangenen Zeiten wurden mit dem Blütenfarbstoff der ehemals wilden Hundskamille Textilien und Wolle gefärbt. Heute bevorzugt sie einen gut durchlässigen, sandig-steinigen und eher trockenen Boden als Standort. Außerdem ist sie zwar winterhart, verträgt jedoch keine Winternässe, deshalb ist ein leichter Schutz empfehlenswert. Das Frühjahr eignet sich als Pflanzzeit am besten. Attraktiv wirkt die Hundskamille auch als Kübelpflanze zusammen mit Gräsern.
Weitere Pflegemaßnahmen:
- Benötigt keinen bis sehr wenig Dünger.
- Verträgt Trockenheit, sparsam gießen.
- Vermehrung durch Teilung im Frühjahr.
- Rückschnitt im Herbst nach der Blüte.
- Schöne Schnittblume für bunte Sträuße, hält sich lange.
Majoran: Gewürzkraut und Heiler
Was in keinem Bauerngarten fehlen sollte, ist die Heil- und Gewürzpflanze Majoran (Origanum vulgare). Von Juni bis August trägt der Majoran weiße und manchmal rosafarbene Blüten. Außerdem kann man ihn natürlich toll zur Zubereitung von Speisen einsetzen.
Die zarten Blüten des Origanum vulgare sind auch bei Bienen und Schmetterlingen beliebt. Insgesamt erreicht die Kräuterpflanze eine Höhe von etwa 50cm. Besonders eignet sie sich als Beeteinfassung, zwischen Blumen oder natürlich im Kräuterbeet. Der buschig verzweigte Wuchs des Majoran wird ergänzt von grau-grünen Blättern mit unzähligen Duftdrüsen.
Als Standort eignet sich für den Origanum vulgare ein sonniges, wingeschütztes Plätzchen. Der Boden sollte gut durchlässig und nährstoffreich sein. Wird der Majoran im Herbst bodennah abgeschnitten und gut abgedeckt, kann er sogar den Winter überstehen. Im Frühjahr treiben die kleinen Blüten dann langsam wieder aus. Bei Aussaht bietet sich ein Zeitpunkt ab Mitte März dafür an.
Weitere Pflegemaßnahmen:
- Bei der Pflanzung mit etwas Kompost versorgen.
- Verträgt Trockenheit gut, wenig gießen.
- Erde ab und zu hacken, damit der Boden locker und wasserdurchlässig bleibt.
- Die Blätter können den ganzen Sommer über zum Würzen verwendet werden.
- Das Würzkraut kann auch gut getrocknet werden.
Bildnachweis: alle Bilder Eva & Christoph Hokema