Zweifellos zählt das Badezimmer zu den wichtigsten Räumen in einer Wohnung bzw. einem Haus. Hier verbringt man viel Zeit, zumal das Bad immer mehr zum zweiten Wohnzimmer wird. Mit welchen Tipps man das auch in kleinen Bädern schafft, verraten wir Ihnen heute.
Inhaltsverzeichnis: Das erwartet Sie in diesem Artikel
Auch ein kleines Badezimmer lässt sich schön dekorieren
Großzügig gestaltete Wasch- und Toilettenräume mit ansprechendem Ambiente, das durch hochwertige Badaccessoires aufgewertet wird, kannte man früher nur aus Magazinen und TV-Berichten über reiche Menschen. Tatsächlich werden aber immer mehr Bäder mittlerweile zu Wohlfühloasen ausgebaut. Um das Bad ansprechend zu dekorieren, muss man längst nicht immer einen riesigen Aufwand betreiben.
Selbst kleine Nasszellen lassen sich mit einigen guten Tipps entscheidend aufwerten. Sogar Mieter, die an der eigentlichen Badeinrichtung und den Installationen ohne Zustimmung des Vermieters nichts ändern können, haben die Möglichkeit, ihr kleines Bad schön zu dekorieren.
Unser Tipp: So kommen Sie ohne Bohren im Badezimmer aus
Eins der häufigsten Schönheitsmakel im Badezimmer sind schlecht verputzte Löcher, die erkennen lassen, wo früher mal ein Handtuchhalter war. Um das zu vermeiden gibt es Alternativen zu den eingebohrten und verdübelten Standardprozeduren.
Hack: Badklebehaken verwenden
Mit Klebehaken im Badezimmer ist dieses Problem passé. Sie funktionieren mit speziellem Kleber, weswegen die Bohrmaschine und die Dübel getrost im Werkzeugkoffer bleiben dürfen:
Träume im Badezimmer: Was möchten die Deutschen?
Je nach Mentalität ist die Badezimmer- und Toilettenkultur in den verschiedenen Ländern höchst unterschiedlich, das gilt besonders für das Dekorieren. In Deutschland setzt man meist auf die Funktionalität, die zwischen Toilette, Dusche bzw. Wanne und dem unvermeidbaren Spiegelschrank mit Handtuchhalter zu herrschen hat.
Barrierefreiheit im Bad wird übrigens immer wichtiger, denn wer auch im Alter in den eigenen vier Wänden bleiben möchte, kann dies in der Regel nur dann umsetzen, wenn er die Treppe zum Schlafzimmer ebenso bewältigen kann, wie den Gang zu Toilette und Dusche. Wenn man bedenkt, dass es oft bauliche Gründe sind, die einen Umzug im Alter erfordern, macht es Sinn, sich frühzeitig mit dieser Thematik zu befassen.
Zumindest hinsichtlich der Dusche sehen das inzwischen die meisten Deutschen ebenso. In einer Forsa-Umfrage von 2017 gaben die Befragten folgende Antworten:
75 % möchten eine bodenebene Dusche
68 % bevorzugen ein helles Ambiente
62 % möchten sowohl Platz für eine Dusche als auch für eine Wanne haben
57 % möchten die Badaccessoires und Produkte optisch aufeinander abgestimmt wissen
55 % bevorzugen Badeinrichtung und andere Produkte aus hochwertigen Materialien
Weiß man, wie man sich das Traumbad vorstellt, sollte man aber auch eine Bestandsaufnahme vornehmen, denn die gehört selbstverständlich zu einer vernünftigen Badezimmerplanung: Was stört die Deutschen an ihrem aktuellen Badezimmer am meisten?
43 % wollen ein größeres Bad
33 % fühlen sich durch Kalkablagerungen gestört
30 % möchten mehr Ablageflächen im Bad
28 % empfinden die Barrierefreiheit als unzureichend
22 % finden den Pflege- und Reinigungsaufwand in ihrem Bad zu hoch
Tipp 1: Sorgfältige Badezimmerplanung muss sein
Bevor man sich nun daran macht, das Bad mit unseren Tipps zu verschönern und zu dekorieren, sollte man etwas Zeit in die Badezimmerplanung investieren. Das gilt sowohl für den großen Umbau mit allen Schikanen inklusive neuer Installationen als auch für das kleine Umdekorieren.
Nehmen Sie zunächst die Maße Ihres Badezimmers, damit Sie wissen, wie viel Platz Sie zur Verfügung haben und wie dieser am besten genutzt werden kann. Messen Sie insbesondere die Abstände von Wänden zu Wanne, Waschbecken, Toiletten, Wasserkästen und Armaturen ab. Sie müssen dafür kein Architekt sein – Hauptsache, die Zahlen stimmen am Ende.
Denken Sie bei allen Tipps immer daran, dass man die fest verankerten Bestandteile im Badezimmer nicht einfach verschieben kann – solange man keine größeren Umbaumaßnahmen ins Auge fasst, die aber ohnehin dem Fachmann überlassen werden sollten. Sollten Sie beim Erstbezug oder Umbau Ihre Badausstattung neu planen und dekorieren, bedenken Sie diesen Faktor: Einmal installiert, können Sie die Wanne nicht mehr verschieben. Neue Leitungen kann man zwar prinzipiell immer verlegen, doch das ist teuer und aufwändig. Für das einfache Dekorieren hat man es zum Glück etwas leichter – denn hier lässt sich vieles auch ganz ohne Sanitärfachbetrieb erledigen.
Tipp 2: Wer sagt, dass Eckwannen im Badezimmer stets in der Ecke stehen müssen?
Sehr beliebt sind freistehende Badewannen und Eckbadewannen. Wussten Sie, dass das eine das andere nicht ausschließt? Auch eine Eckwanne kann man wirkungsvoll mitten im Raum platzieren und dekorieren, auch wenn das zunächst merkwürdig klingt. Der Vorteil liegt im geringeren Platzbedarf zur Eckseite hin, der dann effizienter genutzt werden kann. Generell ist eine freistehende Wanne weder teurer noch aufwändiger zu realisieren als eine wandseitig montierte Wanne.
Tipp 3: Waschbecken müssen nicht nur gut aussehen, sondern auch funktional sein
Man findet eine Vielzahl sehr ansprechender Waschbecken, mit denen man Badezimmer einrichten kann. Sehr beliebt sind etwa die freistehenden, an große Salatschüsseln erinnernden, Behälter. Wer sich für ein derartiges Badezimmer entscheidet, sollte aber auch die Funktionalität der Waschbecken testen, denn nicht alles, was gut aussieht, ist im Alltag auch praktisch. So verfügen die Schüsseln selten über Ablagemöglichkeiten, haben nicht genug Raum, um sich mal mit dem Kopf unter den Wasserhahn zu begeben oder schränken die Bewegungsfreiheit am Waschtisch ein.
Es gilt: Je mehr Platz im Badezimmer verfügbar ist, umso besser lassen sich „unpraktische“ Waschbecken installieren, denn hier kann man die erwähnen Nachteile durch große Waschtische kompensieren, für die allerdings der Platz vorhanden sein muss. Das gilt auch für asymmetrische Formen: Passen diese Badaccessoires wirklich in Ihre Räume? Sind die Aussparungen an der richtigen Seite?
Tipp 4: Ein kleines Badezimmer zu verschönern, macht am meisten Spaß
Wer viel Platz zur Gestaltung besitzt, hat es natürlich einfacher als jemand, der nur über ein sehr kleines Badezimmer verfügt. So gibt es inzwischen bequeme Badezimmermöbel, die aus dem Waschbereich ein richtiges Zweitwohnzimmer samt Sitzgruppe und Tisch machen können. Für kleinere Bäder sind gute Tipps jedoch am wichtigsten, denn hier muss man mit wenig viel erreichen – und das gelingt oft auf beeindruckende Weise. Man kann kleine Bäder und Toilettenräume optisch vergrößern, wenn Wandgestaltung und Bodengestaltung mit ähnlichen Belägen realisiert werden.
Knallige Farben und Muster können hilfreich sein, von der Enge abzulenken. Man kann Fliesen übrigens auch im Nachhinein lackieren. Häufig fehlt es gerade in den kleinsten Bädern an einem Fenster, die Belüftung findet dort über einen Ventilator in der Wand statt. In solchen Räumen ohne Tageslicht ist es noch wichtiger, eine schöne Beleuchtung zu wählen, die Akzente auf die Badaccessoires setzen kann. Multifunktionsmöbel sparen ebenfalls Platz und lassen sich oft auf kleinstem Raum integrieren.
Tipp 5: Das Problem der fehlenden Ablagen im Badezimmer
Ein Großteil der üblichen Tipps für die Wandgestaltung bezieht sich auf fehlende Ablagen und Ideen, wie man Ordnung im Bad halten kann. Das hat nicht nur ästhetische Gründe: Je ordentlicher das Bad ist, desto leichter lässt es sich komplett reinigen. Offene Wandregale sind für Kosmetika und die üblichen, täglich benötigten Accessoirs ideal, da man sie ansprechend präsentieren kann, neigen aber bei Nichtbenutzung dazu, Staubfänger zu werden. Ein geschlossener Wandschrank ist hingegen besser, wenn man Tipps zum Verstauen vieler kleiner, einzelner Utensilien benötigt.
Generell wirken helle Farben auch bei den Badmöbeln vergrößernd auf die Optik. Verschenkt wird häufig der Raum unter den Waschbecken. Moderne Unterschränke passen unter Standard-Waschbecken, es gibt aber natürlich auch maßgefertigte Lösungen. Dekorieren kann man übrigens auch mit Tabletts, Seifenschalen, Seifenspendern und mehr, die im Design aufeinander abgestimmt sind und zum jeweiligen Benutzer passen. Hierfür gibt es unzählige individuelle Lösungen.
Tipp 6: Optisch ansprechende Armaturen mit guter Funktionalität wählen
Armaturen muss man nicht mehr von der Stange kaufen. Achten Sie auf die gewünschte Funktionalität sowie eine stimmige Optik, wenn Sie Ihr Badezimmer einrichten. Einer unserer Tipps lautet: Achten Sie auf die Farbe! Armaturen gibt es längst nicht mehr nur verchromt. Alle Farbtöne und Lacke sind inzwischen denkbar, von Kupfer- und Goldoptik ganz zu Schweigen, passend zu Fliesen und anderen Installationen. Aber die schönste Optik nutzt nichts, wenn die Funktion im Alltag nicht passt. Vergessen Sie auch nicht den Reinigungsaufwand und die Beständigkeit der Materialien gegen Reinigungsmittel.
Tipp 7: Lichtquellen im Badezimmer richtig setzen
Nicht nur in fensterlosen Bädern ist das richtige Licht entscheidend. Im Bad benötigt man ebenso eine sehr helle Ausleuchtung, damit man sich im Spiegel gut erkennen kann, ohne geblendet zu werden. Gleichzeitig soll eine weiche Beleuchtung beim Baden der Entspannung dienen. Deckenstrahler sind heute Standard, doch es gibt auch Lösungen mit Wandleuchten und flexiblen LED-Installationen.
Wichtig ist, dass alle elektrischen Installationen für Badezimmer geeignet sind (Schutzart IPX4).
Tipp 8: Multimedia im Badezimmer wird Realität
Es muss nicht unbedingt der große Flachbildschirm im Bad sein – auch das gibt es natürlich. Aber etwas stimmungsvolle Musik oder ein Video vom Tablet möchten die meisten beim Baden dann schon erleben. Auch die Nachrichten am Morgen müssen sein. Schlechter Radioempfang und der elektrische Anschluss von Geräten sind im Badezimmer aber oft ein Problem, weil es an Steckdosen mangelt. Das Smartphone kann zwar Musik spielen und ist häufig wasserdicht, besitzt aber keinen guten Klang.
Die Lösung: Bluetooth-Lautsprecher mit Akkus. Diese können überall frei platziert werden und erfordern keinen Installationsaufwand. In Verbindung mit Smarthome-Komponenten lassen per Sprachassistent sogar Heizung, Licht und andere Dinge bequem aus der Wanne heraus steuern.
Fazit: Das Dekorieren des Badezimmers ist ein individuelles Abenteuer
Man kann die Tipps unendlich fortführen. Wichtig ist, auf Ideen zu kommen, die der eigenen Individualität entsprechen. So vielfältig Badezimmer in Form, Größe und Ausstattung sind, so zahlreich sind die Tipps zur Dekoration. Bevor man jedoch beginnt, sollte unabhängig vom Ausmaß der Arbeiten immer eine sorgfältige Badezimmerplanung erfolgen, damit am Ende alles passt. Trauen Sie sich, unkonventionelle Farben und Muster auszuprobieren. Ein schönes Bad muss nicht teuer sein – und Raum zum Dekorieren ist wortwörtlich in der kleinsten Hütte.
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1 Kommentar
Hey
Ein Badezimmer ist heute mehr als ein Raum für Körperpflege. Ein Badezimmer wird zu einer Wohlfühloase wenn man es entsprechend dekoriert und gestaltet.
Kompliment, in diesem Beitrag wird eindrucksvoll dargestellt wie schön ein Badezimmer aussehen kann.
Sicher kommt es auch auf die Größe an die man zur Verfügung hat. aber auch aus dem kleinsten Raum lässt sich mit den richtigen Dekoartikeln, Amaturen und Fließen etwas ganz Schönes machen.
Viel Spaß dabei