Viele Spielsachen und schnell entsteht im Kinderzimmer ein Chaos kaum überschaubaren Ausmaßes. Während die Kinder es lieben, ihre Sachen kreuz und quer auf dem Boden zu verteilen, kommt irgendwann die Ansage der Eltern: Zimmer aufräumen. Jetzt. Sofort. Keine Ausreden!
Auch ich habe es gehasst und mich so gut es eben ging und vor allem solange es eben ging, dagegen gewehrt. Bis meine Mutter irgendwann zu ganz drastischen Methoden griff und alle Schränke mitsamt allen Schubladen mitten im Kinderzimmer ausleerte und mir nichts anderes übrig blieb, als das Chaos zu beseitigen.
Inhaltsverzeichnis: Das erwartet Sie in diesem Artikel
Mit diesen zehn Tipps gibt es gar keine Unordnung
1. Vom Hänschen und vom Hans
„Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmer mehr.“ Das bekannte Sprichwort lässt sich auch gut auf das Zimmer aufräumen anwenden. Wer nämlich schon früh zu Ordnung und Sauberkeit erzogen wird, lässt es später gar nicht erst soweit kommen, dass vor lauter Spielsachen der Boden des Kinderzimmers nicht mehr zu sehen ist. Meist ist es dann auch nur eine Frage der Zeit bis sich das Chaos auch auf andere Räume überträgt.
Werden Kinder dagegen schon ganz früh angehalten, ihre Sachen nach dem Spielen auch wieder weg zu räumen, sollen sie auch im Haushalt ein bisschen mithelfen und nach dem Essen zum Beispiel das benutzte Geschirr (vielleicht nicht unbedingt das teure Meißner Porzellan) in die Küche bringen, lernen sie, dass es dazu gehört, benutzte Sachen auch wieder dahin zu räumen, wo sie hingehören. Das kann man schon früh auch spielerisch mit einbinden, so dass es sogar Spaß macht.
2. Lieber kurz und schmerzlos als lang und nervig
Das Zimmer aufräumen sollte zudem regelmäßig geschehen. Und zwar nicht nur im Wochentakt oder gar Monatstakt. Am besten täglich. Sogar mehrmals täglich. Jedes Mal, wenn mit etwas gespielt wurde und die Kinder damit fertig sind, sollte es weggeräumt werden. Dabei muss natürlich mit gutem Vorbild vorangegangen werden und nicht mehr genutzte Bücher, Zeitschriften, DVDs, Spiele und so weiter kommen zurück an ihren Platz.
Das erspart am Ende nicht nur Nerven, sondern auch Kräfte. Denn ein richtig unordentliches Zimmer aufräumen kann schnell mal zu einer stundenlangen Arbeit ausarten. Und wenn es täglich nur zehn bis fünfzehn Minuten sind. Das Ergebnis wird sich sehen lassen.
3. Eine Truhe schafft Stauraum
Eine große Truhe kann dann helfen, wenn ganz schnell Ordnung geschafft werden muss, weil sich die Oma oder die Tante ganz kurzfristig angekündigt haben. Truhe auf, Spielsachen rein und schon wirkt es auf den ersten Blick zumindest ordentlich und aufgeräumt. Dass das natürlich keine Lösung ist, die wirklich Ordnung schafft, sollte dabei klar sein, denn das Chaos wird so nur verlagert. Also unbedingt auch anschließend die Zeit nehmen und die Sachen, die in der Truhe verschwunden sind, dahin räumen, wo sie hingehören. Hätte ich nur damals schon sowas gehabt…
4. Alle Kinder einbeziehen
Vor allem, wenn sich mehrere Kinder ein Zimmer teilen, kann es schnell dazu führen, dass einer keine Lust hat und den anderen aufräumen lässt. Hier sollte man lieber einschreiten, sonst sind wir wieder bei Hänschen und Hans. Denn es gilt: „Viele Hände schaffen ein schnelles Ende.“ Es geht einfach schneller, wenn alle zusammen anpacken. In Aussicht gestellte Belohnungen (dazu später mehr) motivieren die Kinder, die Unordnung gemeinsam zu bekämpfen.
5. Aller Anfang ist schwer
Macht man sich an das Zimmer aufräumen, kann es sein, dass man von der puren Menge, die sich da überall verteilt, schnell erschlagen wird und völlig konzept- und planlos vorgeht. Aber das muss nicht sein. Vielmehr sollte man sich überlegen, wie man vorgeht. Am besten ist es da zu starten, wo sich in kürzester Zeit das beste Ergebnis erzielen lässt. In aller Regel ist das der Boden. Vor allem große Spielzeuge nehmen viel Platz weg und sind die ersten aufgeräumt, sieht auch das Zimmer schon ganz anders aus. Man sieht direkt den Fortschritt und dann auch irgendwann ein Licht am Ende des Tunnels.
6. Alles hat seinen Platz
Um ein Chaos gar nicht erst entstehen zu lassen, muss dafür gesorgt sein, dass alles auch seinen Platz hat. Die oben genannte Truhe sollte das nur im Ausnahmefall sein. Im besten Falle wird es nach jeder Benutzung direkt wieder dorthin zurück geräumt. Dass das unrealistisch, ja geradezu utopisch ist, werden viele Eltern wissen. Kontraproduktiv wird es aber vor allem dann, wenn beim großen Zimmer aufräumen Dinge an einen Platz gestellt werden, wo eigentlich andere hingehören.
Das verlagert das Chaos nur in den Schrank, denn dann wird auf abenteuerlichste Art und Weise versucht, die Sachen doch dort abzustellen und das Zimmer aufräumen wird kontraproduktiv. Daher gleich darauf achten, dass Spielzeug und Co an den richtigen Platz hinkommen. Ist der schon belegt, muss das, was schon drin ist, eben an seinen richtigen Platz gebracht werden.
7. Eigenes Ordnungssystem
Um Zwistigkeiten beim Zimmer aufräumen zu vermeiden, sollte man den Kindern ein eigenes Ordnungssystem zugestehen. Das sorgt für wesentlich mehr Akzeptanz und auch wenn es für die Eltern keinen Sinn ergeben mag, sind die Kinder damit doch wesentlich motivierter. Am besten entwickelt man das Ordnungssystem gemeinsam mit den Kindern. Das kann sogar Spaß machen und so wird das Zimmer aufräumen nicht von nicht enden werdender Dauer und Qual. Ein eigenes Ordnungssystem sorgt auch dafür, dass das Kind gar nicht erst so viele verschiedene Spielzeuge ans Tageslicht fördert, weil es weiß, wo es suchen muss.
8. Ausmisten
In regelmäßigen Abständen sollte man mit kritischem Auge durch die Zimmer gehen und auch Sachen ausmisten. Denn je mehr Spielzeug und Besitz ein Kind hat, desto chaotischer wird es anschließend auch und das Zimmer aufräumen wird anstrengender und macht immer weniger Spaß.
Eine gute und bewährte Grundformel lautet wie folgt: Alles, was seit einem Jahr nicht benutzt wurde, kann weg. Das hört auch nicht erst bei Spielzeug auf, sondern beginnt schon bei der Kleidung. Von Kindersachen – und sind sie noch so süß – wo die Kleinen längst rausgewachsen sind, kann und sollte man sich trennen.
Vor allem Kindersachen sind oft noch in einem guten Zustand, so dass sich die Kleidung auch noch weiter verwenden lässt. Einfach im Bekanntenkreis umhören, ob jemand etwas brauchen könnte. Zur Not gibt es Plattformen wie Ebay Kleinanzeigen und Shpock, aber auch Communities wie Mamikreisel oder Facebook-Gruppen, wo nicht nur Kleidung, sondern auch gut erhaltene Spielzeuge weiterverkauft werden können.
Vielleicht behält man hier und da ein Erinnerungsstück, aber mehr braucht es eigentlich nicht. Mindestens einmal im Jahr alles wirklich kritisch unter die Lupe nehmen und gründlich ausmisten. Das schafft Platz und Platz schafft Ordnung und das Zimmer aufräumen fällt beim nächsten Mal schon weniger schwer.
9. Eine Belohnung wirkt Wunder
Kinder sind oft unmotiviert und gerade bei einer Strafandrohung kommt eher das Gegenteil vom Gewünschten heraus. „Zimmeraufräumen oder du bekommst Stubenarrest“, mag bei einigen wenigen funktionieren. Bei den meisten wird aber eher eine Verweigerungshaltung eingenommen, was am Ende sicher nicht zum Zimmer aufräumen führt.
Geschickter bringt man die Kinder zum Zimmer aufräumen und Beseitigen des Chaos, wenn Belohnungen ausgelobt werden. Das muss aber nicht immer sein und sollte schon gar nicht in der Form ausarten, dass man anschließend zusammen im Spielzeugladen ein neues noch größeres Spielzeug kauft, was kurz danach wieder für noch mehr Unordnung sorgt. Aber zusammen spielen, am Abend etwas länger aufbleiben und etwas vorgelesen bekommen oder ein Eis beim Italiener um die Ecke können schon Wunder wirken und zum Zimmer aufräumen motivieren.
10. Ein bisschen Chaos zugestehen
Dass der Tipp am Ende von jemandem kommt, der selber nicht die Ordnung in Person ist, ist ja klar. Aber man sollte Kindern auch ein klein wenig Freiheit zugestehen. Denn sie lieben das Chaos. Sie lieben es, mit verschiedenen Sachen zu spielen. Die Spielzeuge zu kombinieren. Mit dem Lego-Raumschiff über die Playmobil-Burg zu fliegen, von deren Turm oben eine Rapunzel-Barbie winkt. Und irgendwo muss der kleine Batman auch noch den Kampf gegen Darth Vader aufnehmen können.
Einfach nicht allzu streng sein, aber doch bestimmt, wenn es heißt, das Chaos im Zaum zu halten, so dass nicht das ganze Kinderzimmer zum Schlachtfeld von Rebellen und imperialen Sturmtruppen, Orks und Elben, Pokemon und Mensch-Ärgere-Dich-Nicht-Figuren wird.
Fazit
Das Zimmer aufräumen wird von vielen Kindern gehasst und oft machen sie es nur unter großen Protesten. Dabei kann man Kinder von kleinauf so erziehen, dass – zumindest eine gewisse – Ordnung in den Kinderzimmern zu halten ist.
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1 Kommentar
Aufräumen mag niemand wirklich gern. Jedoch ist es sehr wichtig immer Ordnung zu halten. Im Chaos kann man schlecht nachdenken und ist immer abgelenkt.
Mit besten Grüßen,
Hannah