Auf jeden Menschen wirken die Grundelemente eines Kunstwerks, z.B. eines Bildes, völlig anders, ob Farbe, Form, Perspektive, Stil oder Komposition. Hier sind der eigene Geschmack und die subjektive Wahrnehmung entscheidend. Ebenso verhält es sich in der Architektur.
Grundelemente in der Architektur: Was bedeutet das eigentlich?
Zwar bedienen sich Architekten bestimmter Grundelemente der formalen Gestaltung, vor allem was Form und Fläche anbelangt. Dennoch hat das fertige architektonische „Produkt“ – ob Innen- oder Außenraum – eine völlig individuelle, ganz eigenen Wirkung auf jeden Betrachter. Eine einheitliche, objektive Wirkung existiert hier nicht, ein Umstand, der aber gerade auch dafür verantwortlich dafür ist, dass Kunst – gleich ob Malerei, Film, Musik oder Architektur – nie langweilig oder eintönig wird.
Farbe nicht nur in der Malerei ein Grundelement der formalen Gestaltung
Natürlich kommt vor allem in der Malerei der Farbe eine ganz besondere Bedeutung zu. Sie ist eines ihrer Hauptgestaltungsmittel und ohne Farbe wäre sie nicht denkbar.
Über diese lassen sich Stimmungen und Eindrücke transportieren, und jede Farbe zeichnet sich durch ihren ganz eigenen Charakter, Ausdruck sowie ihre Beziehung zu anderen Farben, aus. Sie stehen stets in Relation und Wechselwirkungen zu den sie umgebenden Farbtönen und Abstufungen, was einen erheblichen Einfluss auf die Gesamtkomposition eines Bildes – und damit auf die Wirkung beim Betrachter hat.
Während es eine der wichtigsten Aufgaben von Farbe ist, eine Einheit aus unterschiedlichen Kontrasten sowie eine harmonische Bildgestaltung zu erzeugen, so ist es die Hauptaufgabe von Architektur, Raum zu gestalten. Als Grundelemente der formalen Gestaltung von Räumen dienen Form und Fläche, heißt: in der Architektur stellen diese Elemente das Pendant zur Farbe beim Bild bzw. der Malerei dar.
Grundelemente der Architektur: Form und Farbe
In der Architektur versteht man unter „Form“, wie das Gebäude oder Bauwerk von außen auf den Betrachter wirkt, es geht also ganz allgemein um seine Erscheinung: die Struktur, die Gesamtheit sowie das Zusammenspiel all seiner Elemente und wie diese in Beziehung zueinander stehen. Die Form eines Bauwerks hängt in entscheidendem Maße davon ab, welche Funktion das Gebäude später einmal erfüllen soll.
Zudem Form-maßgebend: Textur und Stärke der verwendeten bzw. eingesetzten Materialien. Die Grundelemente der formalen Gestaltung eines Bauwerks, neben der Form u.a. auch noch der Grundriss, die Perspektive oder Proportion, hängen davon ab, als was das Bauwerk einmal fungieren soll: als öffentliches oder privates Gebäude, als repräsentatives oder rein funktionelles, wie etwa ein Industrie-, Verkehrs- oder Versorgungsbauwerk.
Ein wichtiger Punkt bei der Planung von Architektur ist neben jener Form schließlich auch die Farbe. Farben spielen daher längst nicht nur beim Malen oder in Kunstformen wie z.B. Film, eine Rolle – auch bei der architektonischen Arbeit ist die Farbe ein wichtiges Grundelement der formalen Gestaltung.
Farbe bedient sich dem aktuellen Zeitgeschmack, modischer Akzente und gegenwärtiger, künstlerischer Strömungen. Durch den gezielten Einsatz von Farbe und deren gezielter Komposition, auch und vor allem in der Architektur, werden Stimmungen transportiert und aktuelle Trends abgebildet – sowohl von außen durch die Fassade als auch im Inneren der Räume.
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