Moderne Gebäude sollen heutzutage möglichst große Glasfronten mitbringen. Die Räumlichkeiten sollen hell und offen sein, fließend ineinander übergehen. Gleichzeitig sollen Ruheinseln geschaffen werden, die dem Publikumsverkehr Rechnung tragen – zumindest bei öffentlichen Gebäuden. Bei Wohnräumen sieht es ähnlich aus, wobei individuelle Ruhelösungen auch nachträglich noch geschaffen werden können. Eine angenehme Akustik im Raum ist jedoch vielerorts das Problem.
Inhaltsverzeichnis: Das erwartet Sie in diesem Artikel
Die Raumakustik
Räume müssen klingen können, ohne dass das gesprochene Wort als Echo hallt. Die Raumakustik soll angenehm sein, nicht verfälschen oder schallen. Das ist architektonisch eine große Herausforderung und nicht ganz einfach umzusetzen. Besondere Maßnahmen für den Schallschutz oder für eine gute Akustik sind meist sichtbar und können sich sogar störend im Raum auswirken.
Die Firma Baswa aus der Schweiz bietet Architekten eine hervorragende Lösung, wenn sie auf der Suche nach akustischen Lösungen sind.
Die Baswaphon-Akustikplatten werden optisch nicht einmal wahrgenommen, bieten aber die Garantie, dass ein angenehmes Raumklima geschaffen wird. Glatte oder gewölbte Flächen können mit diesen Akustikplatten versehen werden. Dabei können nicht nur Wände fugenlos verkleidet werden, sondern die Platten eignen sich auch sehr gut zur Anbringung an der Decke.
Die Akustikplatten
Die Akustikplatten der Firma Baswa bestehen aus Mineralfasern, die mit einem speziellen Glasgranulat beschichtet wurden. Daraus ergeben sich Platten, die mit einem offenporigen Marmorputz versehen werden. Diese kann ein- oder zweischichtig aufgetragen werden.
Die Akustikplatten sind in unterschiedlichen Stärken erhältlich und variieren zwischen dreißig und siebzig Millimetern. Das gesamte System ist schallabsorbierend und sorgt in Gebäuden dafür, dass das akustische Klima angenehm wird.
Für den Einbau der Platten eignet sich Beton, allerdings sind auch abgehängte Konstruktionen denkbar. Bauherren und Architekten sind also vergleichsweise frei in ihrer Entscheidung, welche Untergründe zwingend vorhanden sein müssen.
Glatt und geschwungen (Video)
Die diesen Akustikplatten können natürlich gerade Wände verkleidet werden. Doch auch geschwungene Formen lassen sich nutzen, denn die Platten sind überaus variabel einsetzbar. Sie sind überdies mit Marmorsand beschichtet, was die Nachhallzeit reguliert.
Organisch-geschwungene Flächen, gerade Wände und Decken – für alles kann das System genutzt werden. Doch wie sieht es mit der farblichen Gestaltung aus? Auch hier haben Architekten umfassende Freiheiten, denn die Akustikplatten sind in diversen Farben erhältlich. Ausführbar sind sie gemäß NCS, RAL oder ähnlich dem Farbsystem von Le Corbusiers.
Video: Raumakustik verbessern ? 7 Tipps für den besten Sound im Homestudio // delamar
Weitere Forschung des Herstellers
Das Schweizer Unternehmen Baswa forscht auch weiterhin an akustischen Systemen. Derzeit geht es um die thermische Aktivierung dieser Systeme. Notwendig ist es hierfür, Kapillarrohrmatten zu integrieren. Diese wiederum führen Wasser und werden direkt unterhalb der Putzschicht verlegt.
Das System nennt sich Baswaphon Cool und kann ebenfalls sowohl für glatte als auch für geschwungene Wände und Decken eingesetzt werden. Die Platten sind nicht nur in der Lage, einen Raum zu kühlen, sie können ihn auch erwärmen! Gleichzeitig sind sie natürlich dazu geeignet, den Schall zu dämmen. Sie sorgen also rundum für ein gutes Klima, sowohl thermisch gesehen als auch akustisch.
Die Kühlleistung des Systems beträgt etwa 100 W/m², die Heizleistung liegt mit 117 W/m² sogar noch darüber. Die Schallwellen, die hier auftreffen, werden zu immerhin 65 Prozent absorbiert.
TAB-Systeme (Video)
Akustikplatten können auch im Rahmen eines sogenannten TAB-System eingesetzt werden. Dabei handelt es sich um ein Thermo-Aktives Bauteil-System, das oberhalb einer Betonaktivierung eingesetzt wird. Die thermische Energie wird hier übertragen, indem ein Aluprofil genutzt wird.
Dieses wiederum besitzt eine spezielle Form und ist gelocht. Außerdem ist das Profil mit Glaswolle versehen. Bereits werkseitig wird das Aluprofil in die Akustikplatten eingearbeitet, welche dafür wiederum porös sein müssen. Es gibt eine Absorberfläche, zu der die Wärme geleitet wird.
Die schallabsorbierenden Flächen können dabei passiert werden. Dieses System heißt Baswaphon Core und bietet einen Wärmedurchgang von 1,12 W/m². Die Absorption des Schalls liegt wie bei dem eben bereits beschriebenen System „Cool“ bei etwa 65 Prozent.
Die verschiedenen Systeme müssen nicht separat verwendet werden. Sie können auf einfache Art und Weise miteinander kombiniert werden, was allerdings durch zertifizierte Fachbetriebe erfolgen muss.
Wofür sind die Systeme geeignet?
Die Systeme des Schweizer Unternehmens eignen sich für alle Räume, in denen der Schall effektiv reduziert werden soll. Gerade öffentliche Gebäude bieten oft eine sehr unangenehme Akustik – bei Neubauten fragen sich nicht wenige Besucher bereits bei der Eröffnung, warum der Architekt hier keine schalldämmenden Vorkehrungen getroffen hat. Mit den beschriebenen Akustikplatten ist es aber möglich, den Schall soweit zu dämmen, dass normale Gespräche störungsfrei möglich sind.
Selbst im privaten Bereich bietet sich die akustische und thermische Regulierung durch Akustikplatten an. So können beispielsweise Hobby- und Übungsräume effektiv schallgedämmt werden und gleichzeitig eine bessere Klimatisierung erfahren.
Interessant ist so etwas beispielsweise für Kellerräume, die nicht über ein separates Fenster verfügen und daher oft nicht angenehm sind. Durch die Kühlung bzw. zusätzliche Heizung über die Akustikplatten bei gleichzeitiger Schalldämmung lässt sich das Klima aktiv zum Positiven beeinflussen.
Video: Timo Krämer zeigt Vegas Studio: Wie man die richtige Raumakustik bekommt
Die thermische Bauteilaktivierung
Die Verbindung der schalldämmenden Systeme mit einer Klimatisierung gehört in den Fachbereich der thermischen Bauteilaktivierung. Luft oder Wasser wird hier durch Rohrleitungen durch Wände und Decken geführt.
Die Bauteile aus Beton bieten erstklassige Eigenschaften für die Temperaturregulierung – warum sollen diese nicht ausgenutzt werden? Geht es darum, ein wirtschaftliches Gebäudekonzept zu entwickeln, sind diese Überlegungen ein fester Bestandteil der gesamten Gebäudeplanung.
Beton wirkt als Speichermasse – das ist das Prinzip, welches bei der thermischen Bauteilaktivierung ausgenutzt wird. Er nimmt also die Wärme aus der Luft oder aus dem Wasser auf und speichert diese. Die Wärme wird zwar wieder abgegeben, dies geschieht jedoch zeitlich versetzt.
Energieerzeugung und Abgabe der Energie sind daher phasenweise gegeneinander verschoben. Geht es nun um die thermische Aktivierung der Bauteile, so werden Rohrsysteme in Decken, Wände oder Böden integriert. Wasser oder Luft kann zirkulieren, der Beton wirkt als Kühl- oder Heizmedium.
Dabei müssen die ins System geführten Temperaturen nicht hoch sein, was den Unterschied zu einer wasserführenden Zentralheizung macht. Vor- und Rücklauftemperaturen sinken bei großflächigen Systemen.
Genau dies ist es, was bei den Akustikplatten von so großem Vorteil ist – sie sind ohnehin großflächig in einem Raum angebracht und bieten so eine hervorragende Möglichkeit, die thermische Aktivierung zu integrieren.
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