Strom sparen rückt wieder in den Fokus: Die Tage werden immer kürzer, der erste Frost bildet sich auf den Wegen und herbstlicher Regen läutet die kalte Jahreszeit ein.
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Strom sparen: So geht es auch in der kalten Jahreszeit
Warm uns Herz wird Verbrauchern am Ende des Jahres wohl vor Energie nicht – vor allem bei den ständig steigenden Preisen für Öl, Gas und Strom.
Diese Kostenfaktoren drücken auf die Geldbörse – besonders im Winter, wo mehr Wärme in den eigenen vier Wänden benötigt wird und der Blick auf den Heizzähler regelrechte Schwindelanfälle hervorruft.
Dabei können Verbraucher in der kalten Jahreszeit selbst dafür sorgen die Energiekosten zu senken und somit am Monatsende mehr Geld in der Familienkasse zu haben – mit einfachen Spartipps für den Haushalt: „Dagegen hilft nicht einfach Konsumverzicht, sondern intelligenter Konsum: sparsam, kostenbewusst und nachhaltig“, fasst Roman Leuthner, Finanzexperte und Sachbuchautor zusammen.
Spartipps für den Haushalt
Stromanbieter wechseln? Auf Ökostrom umstellen oder nur noch Energiesparlampen verwenden? Weniger Wasser verbrauchen? Vor allem beim Stromverbrauch können Verbraucher mit wenigen Handgriffen große Einsparungen erzielen: „Wer im Alltag alle Möglichkeiten zum Stromsparen nutzt, kann im Jahr zwischen 70 und 150 Euro sparen, ohne auf wichtige Helfer im Haushalt verzichten zu müssen“, schätzt Fachbuchautor Leuthner.
Dabei sorgen schon kleinste Veränderungen für ein Plus im Portemonnaie: Wenn die Herdplatte nur ein bis zwei Zentimeter größer als der Topf ist, wird bis zu 30 Prozent der anfallenden Wärme verschenkt. Um diese Energie zu nutzen, sollten Verbraucher deshalb stets Kochgeschirr wählen, das zur Größe der Herdplatte passt.
Zudem sollte stets ein Deckel auf den Kopftopf gelegt werden – ohne Deckel wird dreimal mehr Strom verbraucht. Beim Backen kann bequem aufs Vorheizen verzichtet werden, zwanzig Prozent Energie werden dadurch gespart.
Neukauf von effizienteren Geräten spart Strom
Neben vielen kleinen Spartipps sollten Verbraucher jedoch auch über die Ausstattung ihrer Wohnung nachdenken und notfalls größere Veränderungen in Angriff nehmen – der Neukauf effizienter Geräte reißt zuerst ein Loch in die Haushaltskasse, zahlt sich jedoch langfristig aus.
Die Stromkostenersparnis von besonders effizienten Kühlschränken mit Vier-Sterne-Fach gegenüber einem Modell mit höherem Verbrauch summiert sich in fünfzehn Jahren auf mehr als 300 Euro, rechnet Haushaltsexperte Roman Leuthner vor.
Insbesondere, wenn eine Reparatur ansteht, ist der Kauf eines neuen Gerätes meist lohnender. Bei der Anschaffung eines neuen Kühlschrankes entscheidet die Kühlfachgröße über den Energiebedarf der kommenden zehn bis fünfzehn Jahre – zwischen zehn und fünfzig Liter Inhalt werden pro Person in einem normalen Haushalt etwa benötigt.
Ein Blick lohnt sich auch auf die Sterne-Zahl des Gefrierfaches: Hat der Kühlschrank ein Fach mit drei Sternen, verbraucht er im Vergleich zu einem Modell ohne Gefrierfach etwa 30 Prozent mehr Energie.
Aufbau der Wohnung entscheidet über die Höhe der Heizkostenrechnung
Um den Geldbeutel zu schonen, sind manchmal auch umfangreiche Eingriffe in den Wohnalltag nötig – denn der Aufbau der Wohnung entscheidet über die Höhe der Heizkostenrechnung.
So sollte der Kühlschrank zum Beispiel nicht neben der Heizung, dem Herd oder in der prallen Sonne stehen, sagt Antje Bedbur von der Verbraucherzentrale Norderstedt.
Jedes Grad mehr oder weniger in der direkten Umgebung des Kühlschrankes bedeutet, dass der Energieverbrauch des Kühlschrankes um sechs Prozent gesteigert wird.
Oft stehen Schränkchen und Regale überflüssigerweise vor Heizkörpern und treiben damit die Kosten in die Höhe. Generell gilt: Heizkörper sollten zu allen Seiten frei von Möbeln, Handtüchern oder anderen Gegenständen sein, um einen Wärmestau zu verhindern.
Und wenn Sie schon dabei sind, können Sie ja auch gleich noch auf der Fläche hinter der Heizung Wärme reflektierende Folie ankleben. Auch damit lassen sich rund sechs Prozent Heizenergie sparen.
Heizung nie ganz ausschalten
Gerade in der kalten Jahreszeit sollten Hausbesitzer genau überlegen, wo sie es in der Wohnung gerade warm haben wollen. Denn die wenigsten Verbraucher wissen: Der Großteil der jährlich anfallenden Heizenergie wird an den wenigen bitterkalten Wintertagen verbraucht.
Die Temperatur in kurzfristig unbenutzten Räumen kann auf 15 bis 16 Grad heruntergedreht werden – kälter sollte es allerdings nicht sein, weil sonst der Wohnraum zu stark auskühlt. Auch bei Räumen, die mehrere Tage nicht genutzt werden, reichen 15 Grad aus, länger leer stehende Räume können mit 12 Grad beheizt werden.
Radikalkuren helfen wenig: Die Heizung sollte nie ganz ausgeschaltet sein, denn die Kälte wandert über die Wände in andere Räume. Auch ein kräftiger Windstoß kann beim Sparen helfen – denn frische Luft wird wegen der Luftfeuchtigkeit schneller warm.
Grundsätzlich gilt: Trockene Luft lässt sich besser heizen als Luft mit hoher Luftfeuchtigkeit. Zudem sollten sich Verbraucher nach undichten Stellen umschauen – Ritzen und Spalten an Fenstern und Türen müssen gut abgedichtet sein, damit die kalte Luft von draußen nicht unangenehm in die eigenen vier Wände bläst und Heizenergie verloren geht.
Um herauszufinden, wo der Wind eine undichte Stelle gefunden hat, reicht an windigen Tagen meist ein einfaches Werkzeug aus: Eine Kerze.
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