Handwerksberufe mit Zukunft: Fachkräfte dringend gesucht!

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Auf der Suche nach Handwerksberufen mit Zukunft finden sich auf dem Markt zahlreiche Jobs, die durchaus anspruchsvoll sind und die gängigen Vorurteile gegenüber dem Handwerk widerlegen. Von wegen „einfacher Handwerksjob“!

Aktuelle Handwerksberufe mit Zukunft: sicher in die neue Zeit

Vor der Berufswahl stellt sich die entscheidende Frage: Wo möchte ich künftig stehen? Nicht nur das zu erwartende Gehalt sowie die Erfüllung persönlicher Interessen und Stärken ist maßgeblich für die Entscheidung, welcher Beruf gewählt wird. Auch die Frage, ob es künftig genügend Jobangebote in dem gewählten Beruf geben wird und ob langfristig gesehen eine finanzielle Unabhängigkeit zu erreichen ist, bleibt maßgeblich. Eines ist aber klar: Nicht jeder muss studieren, um einen Beruf mit Zukunft zu finden und ein gutes Gehalt zu bekommen.


Das macht einen Job zukunftssicher

Ehe es um Handwerksberufe mit Zukunft geht, muss erst einmal geklärt werden, wann ein Job überhaupt zukunftssicher ist. Zum einen geht es bei der Beantwortung der Frage darum, einzuschätzen, ob der Beruf für die Gesellschaft wichtig ist.

Brauchen die Menschen die gewählte Tätigkeit überhaupt? Und werden sie sie auch noch in vielen Jahren benötigen? Jobs in krisensicheren Branchen haben natürlich Zukunft, hier geht es unter anderem um die Energie- und Wasserversorgung.

Da im Zuge der Digitalisierung viele Berufe weniger gefragt sind oder gänzlich wegfallen, haben es zum Beispiel Angestellte in der Buchbranche oder bei klassischen Verlagen schwerer.

Hier lassen sich kaum Prognosen dazu aufstellen, ob und wie lange ein Verlagsjob noch gefragt sein wird.

Um einzuschätzen, ob ein Beruf zukunftssicher ist, spielen auch die folgenden Punkte eine wichtige Rolle:

  • Ist der Bedarf an Nachwuchskräften langfristig hoch?
  • Wie steht es um die Aufstiegschancen in dem Beruf?
  • Ist das Gehalt hinnehmbar und gibt es Möglichkeiten der Steigerung?
  • Ist der Job durch die Digitalisierung bedroht, könnte er durch den Einsatz von KI wegfallen?
Beurteilt werden muss nicht nur die aktuelle Lage, sondern eben auch die künftige Entwicklung, wenn es um Handwerksberufe mit Zukunft geht.

Gleichzeitig sollte der gewählte Beruf in einer Branche liegen, die trotz Automatisierung und Digitalisierung vorhanden sein wird (siehe Wasser- und Energie, Versorgung mit Lebensmitteln, Medizin etc.).

Maler und Lackierer schwingen nicht nur den Pinsel, sondern sind Experten in Sachen Farben und Bausubstanzen. (Foto: AdobeStock - 132678478 stokkete)

Maler und Lackierer schwingen nicht nur den Pinsel, sondern sind Experten in Sachen Farben und Bausubstanzen. (Foto: AdobeStock – 132678478 stokkete)

Auf der Suche nach Handwerksberufen mit Zukunft sind auch Schweißer oder Konstruktionsmechaniker zu nennen. (Foto: AdobeStock - 533509495 Kyta Willets)

Auf der Suche nach Handwerksberufen mit Zukunft sind auch Schweißer oder Konstruktionsmechaniker zu nennen. (Foto: AdobeStock – 533509495 Kyta Willets)


Das sind die heute gefragten Handwerksberufe, die auch morgen noch wichtig sind

Der Mensch braucht ein Dach über dem Kopf. Damit werden Maurer ebenso nötig bleiben wie der Dachdecker Privat als gefragter Handwerksberuf. Menschen müssen essen, brauchen Wasser und Energie, müssen mit Informationen versorgt sein und brauchen Schutz.

Sie wollen sich fortbewegen, Maschinen nutzen und komfortabel leben. Damit bieten sich zahlreiche Berufsfelder, in denen es zukunftssichere Jobs gibt. Zu den beliebtesten Handwerksberufen mit Zukunft gehören:

  • Metallbauer

    Der Metallbauer ver- und bearbeitet Metall, entwickelt Konstruktionen und stellt wichtige Bauteile für Gebäude her. Spezialisierungen sind möglich, sodass aus diesem Bereich unter anderem die Karosseriebauer für die Automobilbranche stammen. Die Ausbildung dauert rund dreieinhalb Jahre, Verkürzungen sind bei entsprechender Eignung und Qualifikation möglich. Der Hauptschulabschluss ist in der Regel ausreichend. Nach der Ausbildung ist eine Weiterbildung möglich, auch der Abschluss der Meisterschule mit anschließendem Start in die Selbstständigkeit ist denkbar.

  • Anlagenmechaniker

    Ein Anlagenmechaniker kümmert sich um Installations- und Reparaturarbeiten an Rohren, Kesseln und Tanks. Die Bezeichnung ist nur ein Überbegriff, denn es gibt verschiedene Themenbereiche, auf die sich ein Anlagenmechaniker spezialisieren kann. Die Ausbildung ist auf dreieinhalb Jahre ausgelegt, die mittlere Reife wird gefordert. Die Weiterbildung zum Techniker oder Fachwirt ist ebenso möglich wie der Erwerb des Meisterbriefs und eine selbstständige Tätigkeit. Auch ein anschließendes Studium kann absolviert werden.

  • Maler und Lackierer

    Maler und Lackierer schwingen nicht nur den Pinsel, sondern sind Experten in Sachen Farben und Bausubstanzen. Sie können sich auf Außen- oder Innenarbeiten spezialisieren, angestellt oder selbstständig arbeiten. Die Ausbildung selbst dauert drei Jahre, der Hauptschulabschluss ist genügend.

    Weiterbildungen zum Fachwirt oder zum Malermeister sind möglich. Dieses Handwerk hat Zukunft, denn auch in wirtschaftlich schlechten Zeiten wollen die Menschen in schönen Räumen leben und legen Wert auf den Erhalt ihrer Immobilien.

  • Tischler

    Holz ist ein natürlicher Werkstoff, aus dem sich nicht nur Möbel, sondern auch Kunstwerke fertigen lassen. Tischler sind auf Baustellen und in Möbelhäusern, in Designstudios und bei Küchenherstellern tätig. Sie können im Bereich Kundenberatung arbeiten oder bilden sich zum Fertigungsplaner oder Fachbauleiter weiter. Die Ausbildung dauert drei Jahre, der Hauptschulabschluss wird vorausgesetzt. Wer den Meisterbrief bekommt, kann auch als Restaurator tätig werden oder legt noch ein Studium nach.

    • Schweißer

      Auf der Suche nach Handwerksberufen mit Zukunft sind auch Schweißer oder Konstruktionsmechaniker zu nennen. Sie fügen Bauteile, Anlagen und Konstruktionen aus Stahl zusammen.

      Dabei wenden sie die jeweils passende Schweißtechnik an. Nach der dreieinhalbjährigen Ausbildung ist es möglich, einen Lehrgang zum Schweißfachmann zu belegen.

      Auch die Ausbildung zum Schweißwerkmeister ist möglich, sie dauert noch einmal zwei Monate.

      Ebenso kann ein technisches Studium aufgenommen werden.

Ob Neubau oder Bestandsimmobilie ein dichtes Dach ist wichtig. (Foto: AdobeStock - 181505210 Halfpoint)

Ob Neubau oder Bestandsimmobilie ein dichtes Dach ist wichtig. (Foto: AdobeStock – 181505210 Halfpoint)

Diese Handwerksberufe mit Zukunft sind nur eine kleine Auswahl an Tätigkeiten, die auch morgen noch gefragt sein werden.

Ebenfalls zu nennen sind diese Berufe:

      • Industrieelektriker
      • Fachkraft für Abwassertechnik
      • Mechatroniker
      • Technischer Systemplaner
      • Industriemechaniker
      • Fachkraft für Energiewirtschaft
      • Maurer
      • Dachdecker
      • Fliesenleger


So entwickeln sich Handwerksberufe mit Zukunft

Die Suche nach qualifizierten Nachwuchskräften hält an und viele Unternehmen leiden unter dem Fachkräftemangel. Sie haben volle Auftragsbücher und müssen Kunden auf Monate im Voraus vertrösten, um deren Wünsche zu erfüllen. Interessant ist, dass einige der gefragten Berufe im Handwerk noch aus vergangenen Zeiten stammen und schon immer als Handwerksberufe mit Zukunft galten. Beispiele dafür sind Bäcker, Mechaniker, Steinmetze oder Elektroniker.

Diese Berufe werden zwar durch die Digitalisierung beeinflusst, dennoch gehören sie zu den Jobs, die auch künftig noch gefragt sein werden. Hinzu kommt, dass Handwerker angeblich zufrieden mit ihrem Job sind, auch wenn Einzelne die Ergebnisse derartiger Umfragen nicht bestätigen wollen. Allerdings liegt das selten am Inhalt ihrer täglichen Arbeit als vielmehr an der anhaltenden Überlastung durch zu viele Aufträge und zu wenige Fachleute.

Interessant ist zudem, dass das Vorurteil, dass Handwerker „‘nen Appel und ein Ei“ arbeiten würden, nicht zutreffend ist. In vielen Berufen überschreitet das Jahreseinkommen locker die 40.000-Euro-Marke. Das gilt vor allem im Bereich Metallbau.

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Kann die Digitalisierung der Zukunftssicherheit etwas anhaben?

Die Anforderungsprofile der Handwerksberufe haben sich seit dem Mittelalter, als viele dieser Berufe entstanden sind, natürlich geändert. Vor allem die Digitalisierung spielt hier mit hinein. Ein Beispiel ist der Elektroniker für Gebäudesystemintegration. Musste ein Elektroniker früher leidlich die Elektroinstallation eines Hauses verlegen und maximal noch die Klingel vom Hoftürchen bis ins Haus bringen, stellt sich heute die Frage nach dem Smart Home.

Smart Buildings, cleveres Energiemanagement und Elektromobilität sind Fachbereiche, mit denen sich der Elektroniker befassen muss. Der Elektroniker für Gebäudesystemintegration ist als Ausbildungsberuf erst zum Jahr 2021 neu geschaffen worden, woher haben seine Aufgaben Elektriker und Elektroniker übernommen. Doch das Aufgabenfeld ist mittlerweile so speziell, dass eine gesonderte Ausbildung nötig ist. Das wiederum bedeutet, dass solche Handwerksberufe mit Zukunft bestehen bleiben, sie verändern lediglich ihren Inhalt bzw. passen diesen auf aktuelle Herausforderungen an.

Während in den traditionellen Handwerksberufen wie dem Maurer oder Dachdecker nur wenige Veränderungen hinzunehmen sind, die darüber hinaus vor allem auf designtechnische „Modeerscheinungen“ zurückgeführt werden können, sind die Elektroberufe größeren Neuerungen unterworfen. Das wiederum bedeutet aber auch, dass der Fachkräftebedarf stetig steigt und dass auch die Anforderungen für eine Ausbildung gewachsen sind.

Teilweise wird die Fachhochschulreife oder das Abitur gefordert, um den Ausbildungsberuf ergreifen zu können. Das Handwerk 4.0 zeigt sich aber auch im Ausbau der digitalen Infrastrukturen. Mit all dem müssen diejenigen klarkommen, die sich heute für einen Beruf im Handwerk entscheiden. Gleichzeitig ist klar: Handwerksberufe mit Zukunft bleiben gefragt.

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