Der Dr. Klein Trendindikator Immobilienpreise (DTI) für das 1. Quartal 2023 zeigt einen Anstieg der Minuszeichen bei den Immobilienpreisen in der Region Nord/Ost. Insbesondere im Norden der Region sind die Preise rückläufig, während sich in Berlin und Dresden der Preisrückgang etwas gemäßigter gestaltet. Interessanterweise gibt es in einigen Teilen dieser Städte sogar einen leichten Anstieg der Preise für Wohneigentum.
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Immobilienpreise in Hannover weiter im Abwärtstrend – Geduld gefragt für Käufer
Im ersten Quartal 2023 zeigen sich auf dem Immobilienmarkt in Hannover signifikante Preisrückgänge. Ein- und Zweifamilienhäuser verlieren dabei -4,38 Prozent an Wert, während Eigentumswohnungen um -4,94 Prozent günstiger werden. Andreas Brendel, der als Spezialist für Baufinanzierungen bei Dr. Klein in Hannover tätig ist, kommentiert die aktuelle Situation in der niedersächsischen Landeshauptstadt und weist darauf hin, dass Immobilienkäufer in dieser Zeit besonders geduldig sein sollten.
Wie entwickeln sich die Immobilienpreise?
Höchster Preisrückgang im Vergleich: Hannover an erster Stelle
Der Immobilienmarkt in Hannover zeigt in den ersten drei Monaten des Jahres 2023 Anzeichen eines leichten Preisrückgangs. Häuser verzeichnen einen Rückgang von -4,38 Prozent, während Wohnungen um -4,94 Prozent im Vergleich zum Vorquartal gesunken sind. Trotzdem ist zu beachten, dass dieser Rückgang nicht flächendeckend ist, da Immobilien in einigen Gegenden der Stadt dem allgemeinen Trend widerstehen und keine signifikanten Preisverluste erleben.
Andreas Brendel, ein Spezialist für Baufinanzierung bei Dr. Klein in Hannover, liefert einen detaillierten Einblick in den aktuellen Wohnungs- und Häusermarkt in Hannover. Er hebt hervor, dass der Preis für Immobilien in beliebten Stadtteilen wie Hannover-Zoo oder Südstadt für potenzielle Käufer nicht mehr die Hauptrolle spielt, da dort weiterhin zu überhöhten Preisen verkauft wird. Jedoch hat es in den letzten Monaten eine verstärkte Korrektur der Preise um bis zu 20 Prozent bei Immobilien außerhalb der Top-Lagen gegeben. Diese Entwicklung ermutigt Kaufwillige dazu, selbstbewusste Angebote abzugeben und den Preis zu verhandeln. Laut Brendel ist die Goldgräberstimmung am Immobilienmarkt definitiv vorbei.
Im Preisgefüge der Appartements in Hannover ist ein bemerkenswerter Rückgang zu verzeichnen. Im ersten Quartal dieses Jahres zahlten Käufer im Durchschnitt 3.014 ? pro Quadratmeter, was rund 320 ? pro Quadratmeter weniger als Ende des letzten Jahres bedeutet. Dieser Rücksetzer deutet auf eine deutliche Preiskorrektur hin, die sich auf den Immobilienmarkt in Hannover auswirkt.
Personen, die aufgrund der gestiegenen Zinsen und hohen Preise im letzten Jahr auf den Kauf einer Immobilie verzichtet haben, erhalten nun den Ratschlag von Andreas Brendel, am Ball zu bleiben und nicht zu früh aufzugeben. Es ist keine Seltenheit, dass nach einer Wartezeit von zwei Monaten plötzlich ein überraschender Anruf mit einem Verkaufsangebot eingeht. Der Hintergrund dafür ist, dass der Verkäufer das Objekt zu den gewünschten Konditionen auch anderswo nicht erfolgreich vermarkten konnte.
Preiswachstum verlangsamt sich: Eigentumswohnungen in Hamburg werden erschwinglicher
Zu Beginn des Jahres 2023 wurde ein noch drastischerer Rückgang der Preise auf dem Hamburger Wohnungsmarkt verzeichnet. Die Preise für Appartements in der Hansestadt sind im Vergleich zum ersten Quartal des Vorjahres um -11,53 Prozent gesunken. Trotz dieses Einbruchs bleibt die Preisspanne zwischen der günstigsten und teuersten Eigentumswohnung in Hamburg beachtlich. Käufer können eine Wohnung für 580 ?/qm erwerben, während der Quadratmeterpreis für die exklusivste Wohnung bei 17.792 ? liegt.
Preisentwicklung in Berlin verlangsamt sich trotz bremsendem Effekt
Im Vergleich zu Hannover und Hamburg vollzieht sich in der Hauptstadt der Rückgang der Immobilienpreise deutlich langsamer. Allerdings ist auch hier ein leichter Einbruch zu verzeichnen: Für Eigentumswohnungen zahlten Kaufinteressierte im vorherigen Quartal im Durchschnitt etwa 5.615 ? pro Quadratmeter, während es nun einen Rückgang von 275 ? pro Quadratmeter gibt. Bei Häusern zeigt sich ein ähnliches Bild, da Käufer im Mittel 126 ? pro Quadratmeter weniger ausgeben als Ende des letzten Jahres.
In Berlin kam es zu einer bemerkenswerten Drosselung der Immobilienpreise, bei der Wohnungen um 2,7 Prozent und Häuser um 2,24 Prozent im Vergleich zum Vorjahr sanken. Diese Entwicklung stellt den größten Rückgang seit dem Jahr 2007 dar, als der Dr. Klein Trendindikator Immobilienpreise erstmals Daten auswertete. Trotzdem gibt es nach wie vor eine starke Nachfrage nach hochwertigem Wohnraum, die einige Käufer dazu veranlasst, hohe Geldbeträge zu investieren. So wurde in Berlin die teuerste Eigentumswohnung zu einem Quadratmeterpreis von 13.855 ? verkauft, während das teuerste Haus sogar einen Quadratmeterpreis von 18.792 ? erreichte.
Preisstabilität in Dresden: Immobilienpreise bleiben unverändert
In Dresden ist die Preisentwicklung für Ein- und Zweifamilienhäuser im ersten Quartal 2023 vergleichsweise gering. Die Preise sind lediglich um 0,89 Prozent gestiegen, was bedeutet, dass Käufer im Durchschnitt weiterhin 3.086 ?/qm zahlen müssen.
Immobilienpreise im Fokus: DTI von Dr. Klein liefert quartalsweisen Index
Dr. Klein hat eine wegweisende Neuerung im Bereich der Immobilienpreisanalyse eingeführt: den DTI. Dieser quartalsweise erscheinende regionale Immobilienpreisindex verwendet tatsächlich gezahlte Kaufpreise als Grundlage für seine Berechnungen. Der DTI ermöglicht eine detaillierte Analyse der aktuellen Preisentwicklung in den jeweiligen Regionen. Zur Erstellung des DTI wird eine spezielle statistische Methode namens hedonische Regressionsanalyse angewendet, die darauf abzielt, den reinen Preiseffekt pro betrachtete Periode herauszustellen. Um die Daten für den DTI zu ermitteln, werden monatliche Transaktionsdaten der EUROPACE-Plattform genutzt, einem unabhängigen Marktplatz für Immobilienfinanzierungen in Deutschland. Interessanterweise werden etwa zwanzig Prozent aller Immobilienfinanzierungen für Privatkunden in Deutschland über diesen Marktplatz abgewickelt. Der DTI basiert auf einer beeindruckenden Anzahl von etwa 35.000 Transaktionen pro Monat mit einem Gesamtvolumen von knapp 8 Milliarden Euro.