Heizungsverbot: Welche sind ab 2024 verboten? Und ab 2026? Nach 2025 Gasheizung einbauen? Wird die Gasheizung verboten?

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Das Kabinett diskutiert derzeit das Heizungsverbot – einen Gesetzentwurf, der ein Verbot von Öl- und Gasheizungen ab dem 1. Januar 2024 vorsieht. Die geplante Änderung des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) wird nicht nur öffentlich diskutiert, sondern auch innerhalb des Kabinetts besprochen. Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) bestätigte, dass das Gesetz nun in den verschiedenen Ministerien diskutiert wird. Eine Zusammenfassung des Gesetzentwurfs, die zuerst von der Bild-Zeitung veröffentlicht wurde, gibt nun neue Details preis.

Was steht drin im Heizungsverbot?

Laut der Zusammenfassung sollen in Bestandsgebäuden auch neue Gasheizungen erlaubt sein – allerdings nur, wenn sie mit „grünen Gasen“ betrieben werden. Andere fossile Brennstoffe wie Öl und Kohle sollen ab dem genannten Datum jedoch durch das Heizungsverbot komplett eliminiert werden.

Habecks Pläne: Heizungsverbot für Öl- und Gasheizungen

Das Bundeswirtschafts- und das Bauministerium haben einen Referentenentwurf vorgelegt, der vorsieht, die Anzahl von Öl- und Gasheizungen in Deutschland schrittweise zu reduzieren. Der Plan sieht vor, dass ab dem Jahr 2024 keine neuen Öl- oder Gasheizungen mehr installiert werden dürfen. Bis zum Jahr 2045 soll dann ein vollständiges Verbot für solche Heizsysteme gelten.

Stattdessen sollen Haushalte auf Heizsysteme setzen, die zu mindestens 65 Prozent aus erneuerbaren Energien Wärme erzeugen. Mit dieser Maßnahme sollen die CO2-Emissionen reduziert werden und der Klimawandel bekämpft werden. Die Regierung hofft auch, dass die Umstellung auf klimafreundlichere Heizsysteme dazu beitragen wird, den Ausbau erneuerbarer Energien in Deutschland zu fördern.

Infografik: Meinungen zur Richtigkeit des Heizungsverbots 2024 – Umfrage zeigt vielfältige Ansichten (Foto: Schwarzer.de)

Infografik: Meinungen zur Richtigkeit des Heizungsverbots 2024 – Umfrage zeigt vielfältige Ansichten (Foto: Schwarzer.de)

Was sind grüne Gase?

Grüne Gase sind eine Gruppe von Gasen, die als klimaneutral gelten, da sie keine zusätzlichen Treibhausgasemissionen verursachen. Laut dem Branchenverband BDEW werden alle Gase, die nicht mehr CO₂ ausstoßen, als zuvor aus der Atmosphäre entnommen wurde, als grüne Gase definiert. Zu diesen grünen Gasen zählen beispielsweise Biogas, Biomethan oder synthetische Gase wie grüner Wasserstoff.

Biogas
ist ein erneuerbares Gas, das aus organischen Materialien wie landwirtschaftlichen Abfällen, Lebensmittelresten oder Gülle gewonnen wird. Bei der Verbrennung von Biogas wird nur so viel CO₂ freigesetzt, wie zuvor bei der Photosynthese von Pflanzen aufgenommen wurde. Daher ist Biogas als grünes Gas anerkannt.

Biomethan
wird aus Biogas hergestellt, indem Verunreinigungen wie Kohlendioxid, Schwefelwasserstoff oder Feuchtigkeit entfernt werden. Das resultierende Gas hat einen höheren Methangehalt als Biogas und kann als Brennstoff in der Industrie oder als Biokraftstoff verwendet werden. Auch Biomethan gilt als grünes Gas, da es aus erneuerbaren Quellen stammt und keine zusätzlichen Treibhausgasemissionen verursacht.

Grüner Wasserstoff
wird durch Elektrolyse von Wasser mit erneuerbarem Strom erzeugt. Dabei wird Wasserstoff aus Wasser gewonnen, ohne dass zusätzliche Treibhausgasemissionen entstehen. Grüner Wasserstoff kann als Brennstoff in der Industrie, im Verkehr oder zur Stromerzeugung verwendet werden.


Infografik: Entspricht Ihre aktuelle Heizung Ihren Wünschen? (Foto: Schwarzer.de)

Infografik: Entspricht Ihre aktuelle Heizung Ihren Wünschen? (Foto: Schwarzer.de)

 

Was kostet eine neue Heizung?

Was kostet eine neue Heizung?
Neues Heizsystem Kosten für Anschaffung und Installation
Öl- & Gasheizung
Gas-Brennwertheizung circa 5000 bis 8000 Euro
Öl-Brennwertheizung circa 6000 bis 10.000 Euro
Hybridheizungen
Hybridheizung mit Wärmepumpe circa 20.000 Euro
Hybridheizung mit Solar circa 15.000 bis 20.000 Euro
Holzheizung mit Solar circa 25.000 bis 35.000 Euro
Wärmepumpe
Luft-Wasser-Wärmepumpe circa 10.000 bis 18.000 Euro
Sole-Wasser-Wärmepumpe circa 14.000 bis 25.000 Euro
Alternativen
Holzheizung circa 15.000 bis 20.000 Euro
Solarthermieanlage circa 5.000 bis 10.000 Euro
Elektroheizung circa 200 bis 900 Euro

Grafik: Erdgas dominiert deutschlandweit als führender Energieträger. (Foto: Schwarzer.de)

Grafik: Erdgas dominiert deutschlandweit als führender Energieträger. (Foto: Schwarzer.de)

 

Häufige Fragen zum Heizungsverbot

Welche Heizungen sind ab 2024 verboten?

Öl- und Gasheizungen sind ab 2024 verboten! Die Schlagzeile vom Anfang März hat für Verunsicherung unter Eigenheimbesitzern, Vermietern und Mietern gesorgt: Werden Öl- und Gasheizungen ab 2024 verboten? Die Nachricht über das Heizungsverbot hat viele Menschen alarmiert, da Heizungen oft eine teure und langfristige Investition darstellen. Die Verbraucherzentrale NRW berichtet, dass seit Bekanntgabe der Pläne das Telefon dort nicht still steht.

Konkret bedeutet das, dass es in Zukunft strengere Anforderungen an die Effizienz von Heizungen geben wird. Ab 2026 müssen neue Heizungen einen Anteil von 65% erneuerbarer Energien nutzen, um gefördert zu werden. Diese Anforderung gilt jedoch nur für Neubauten und für den Austausch alter Heizungen. In Bestandsgebäuden können Öl- und Gasheizungen weiter betrieben werden, solange sie die aktuellen Anforderungen erfüllen. Das heißt, dass ältere Heizungen nach und nach ausgetauscht werden müssen, wenn sie nicht mehr den Anforderungen entsprechen.

Für Mieter bringt das Heizungsverbot, dass Vermieter verpflichtet sind, ineffiziente Heizungen auszutauschen. Hierfür können sie eine Modernisierungsumlage verlangen, die jedoch auf die Miete umgelegt werden kann. In vielen Fällen kann die Modernisierung auch dazu führen, dass die Miete erhöht wird.

Die Infografik erklärt die Funktionsweise einer Hybridheizung, die aus erneuerbaren und konventionellen Energiequellen besteht. (Foto: Schwarzer.de)

Die Infografik erklärt die Funktionsweise einer Hybridheizung, die aus erneuerbaren und konventionellen Energiequellen besteht. (Foto: Schwarzer.de)

 

Welche Heizungen sind ab 2026 verboten?

Neue Ölheizungen sind ab 2026 verboten – sofern es sich nicht um Hybridheizungen handelt, die einen Mindestanteil von 65% erneuerbaren Ernergiequellen nutzen. Bis zum Ende des Jahres 2025 ist es weiterhin erlaubt, Ölheizungen zu installieren und in Betrieb zu nehmen. Dies bedeutet, dass Eigentümer von Immobilien noch bis dahin die Möglichkeit haben, Ölheizungen als Wärmequelle zu nutzen.

Kann ich nach 2025 noch eine Gasheizung einbauen?

Nach 2025 kann ich keine Gasheizung mehr einbauen, es sei denn, es handelt sich um eine Hybridheizung mit mindestens 65% Anteil erneuerbarer Energieträger. Ab dem Jahr 2025 wird es in Deutschland also praktisch verboten sein, Öl- oder Gasheizungen als alleiniges Heizgerät in neuen sowie Bestandsgebäuden einzubauen. Diese Änderung wird im Gebäudeenergiegesetz (GEG) festgeschrieben und steht im aktuellen Koalitionsvertrag.

Konkret bedeutet das Heizungsverbot, dass in neuen Gebäuden keine Öl- oder Gasheizungen mehr installiert werden dürfen. Bei Bestandsgebäuden müssen Öl- und Gasheizungen, die älter als 30 Jahre sind, bis spätestens 2026 durch umweltfreundlichere Alternativen ersetzt werden. Für Heizungen, die zwischen 1991 und 2005 eingebaut wurden, gilt eine Frist bis 2030. Heizungen, die zwischen 2006 und 2019 installiert wurden, müssen bis 2035 ersetzt werden. Für Heizungen, die nach 2019 eingebaut wurden, gibt es keine Frist, da diese bereits höhere Emissionsstandards erfüllen.

Die Alternative zur Öl- oder Gasheizung ist in der Regel eine Wärmepumpe, die aus der Umwelt Energie gewinnt, oder eine Solarthermieanlage, die Sonnenenergie zur Heizung nutzt. Auch Brennstoffzellenheizungen, Holzheizungen und Fernwärme können eine umweltfreundliche Alternative darstellen.

Gibt es Ausnahmen vom Heizungsverbot?

Die Verwendung fossiler Brennstoffe zur Heizung von Gebäuden trägt maßgeblich zum Klimawandel bei. Aus diesem Grund hat die Regierung beschlossen, traditionelle Heizsysteme zu verbieten. Allerdings sind die Anbieter von Fernwärmenetzen von diesem Verbot ausgenommen, solange sie einen Transformationsplan zur Klimaneutralität vorlegen. Hierbei müssen sie erklären, wie sie in Zukunft auf den Einsatz fossiler Brennstoffe verzichten werden. Obwohl diese Anbieter damit eine Chance bekommen, ihren Beitrag zum Klimaschutz zu leisten, bleibt unklar, ob diese Pläne tatsächlich umgesetzt werden können. Es bleibt abzuwarten, ob die Anbieter den Wandel erfolgreich bewerkstelligen und die Klimaneutralität erreichen werden.

Die Aussage von Wirtschaftsminister Habeck zeigt einmal mehr, dass auch politische Entscheidungsträger nicht immer in der Lage sind, ihre eigenen Forderungen in die Tat umzusetzen. Obwohl Habeck als Verfechter der Energiewende bekannt ist, lebt er in einer Stadt, deren Fernwärme zu einem überwiegenden Teil aus fossilen Brennstoffen erzeugt wird. Die Tatsache, dass er trotzdem von dieser Energieversorgung profitiert, wirft ein schlechtes Licht auf seine Glaubwürdigkeit als Klimapolitiker und lässt Zweifel aufkommen, ob er wirklich konsequent für den Ausstieg aus den fossilen Energien eintritt.

Die Hauptstadt Deutschlands, Berlin, steht im Hinblick auf die Energieproduktion vor einer großen Herausforderung. Derzeit werden 77 Prozent der Fernwärme mit Erdgas produziert, während 15 Prozent aus Steinkohle stammen. Lediglich acht Prozent der Energie stammen aus erneuerbaren Energien. Hierbei handelt es sich um das Heizkraftwerk Moabit, welches Holzschnitzel als Brennstoff verwendet. Allerdings ist zu beachten, dass der Anteil erneuerbarer Energien auch die Verbrennung von Müll einschließt, die zwar notwendig, aber alles andere als umweltfreundlich ist.

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