Industrial Möbel: Das steckt hinter dem Trend

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Industrial Möbel stellen derzeit einen der angesagtesten Wohntrends dar. Auch diejenigen, die nicht in New York, Hamburg oder Helsinki wohnen, können sich den Fabrikcharme in Haus holen.

Moderne Industrial Möbel: Das ist dabei Trend

Ganz klar: Industrial Möbel sind im Trend und sie stellen sich als besonders stylish dar. Charakteristisch ist hier die nüchterne, kühle bis herbe Atmosphäre, die sich durch sichtbares Mauerwerk und viel Glas, Stein und Stahl ergibt. Alles wirkt ein wenig, als würde sich der Mensch in einer Fabrik befinden, die eben erst stillgelegt wurde. Natürlich ohne den Schmutz und den Lärm, den eine solche Fabrik normalerweise verursacht.

Zurückgeblieben sind nur schicke und hochwertige Industrial Möbel für eine offene Raumgestaltung in Wohnungen , die das Exterieur des Hauses noch einmal unterstreichen. Denn eines ist klar: Exterieur und Interieur gehen hier am besten Hand in Hand. Dennoch ist es auch möglich, nur den Innenbereich mit Industrial Möbeln zu gestalten, selbst wenn das Äußere des Gebäudes eine derartige Einrichtung nicht vermuten ließe.

 Der Trend zum Industrial Style ist gar nicht so neu, er ist vielmehr wieder neu aufgelegt worden. ( Foto: Adobe Stock- artjafara_)

Der Trend zum Industrial Style ist gar nicht so neu, er ist vielmehr wieder neu aufgelegt worden. ( Foto: Adobe Stock- artjafara_)

Der Ursprung de Industrial Styles

Der Trend zum Industrial Style ist gar nicht so neu, er ist vielmehr wieder neu aufgelegt worden. Schon in den 1960er Jahren gab die Künstlerbewegung Anlass zu einer eher nüchternen, kalten und klaren Einrichtung. Der Grund war allerdings nicht, dass die Künstler sehr spartanisch leben wollten. Sie konnten sich viel mehr aber nicht leisten und zogen daher in leer stehende Fabrikhallen und Lagergebäude.

Auch Garagen und Werkstätten wurden zu Ateliers umgebaut und ließen viel freien Raum für die Fantasie der Künstler. Erst heute hat sich der Industrial Style zu einem der beliebtesten Wohnstile gemausert, bietet er doch Platz und eine Art Aufgeräumtheit, die angesichts der ständigen Hektik und der Vielzahl an Eindrücken, die tagtäglich auf den Menschen einstürmen, als erholsam angesehen werden kann.

Wichtig ist, den Industrial Style nicht zu weit zu treiben. ( Foto: Adobe Stock- 4th Life Photography)

Wichtig ist, den Industrial Style nicht zu weit zu treiben. ( Foto: Adobe Stock- 4th Life Photography)

Das macht den Industrial Style aus

Viele beliebte Einrichtungsstile haben ihre ganz persönlichen Eigenschaften, die sie leicht identifizierbar werden lassen.

Auch der Industrial Style wird durch bestimmte Eigenschaften gekennzeichnet:

  • offene Raumgestaltung
  • hohe Decken
  • Stahl-Glas-Wände zur Strukturierung
  • übergroße Fenster im Fabrikhallenstil
  • viel Licht
  • oft unverputzte Wände und freiliegende Rohre
  • alte Böden
  • Industrial Möbel

Vor allem Industrial Möbel aus Holz und Metall sind hier eine Besonderheit, erinnern sie doch teilweise eher an eine Werkstattausstattung als an wirkliche Möbel zum Wohnen. Man denke hier nur an das Beispiel des Esstisches, der mit Kurbeln links und rechts versehen ist, damit er sich in der Höhe verstellen lässt. Ein romantisches Möbelstück ist dies ganz sicher nicht! Deutlich wird hier wieder die Liebe zum wenig Perfekten, zum Unvollkommenen und Unvollendeten. In der Wohnung muss nichts perfekt sein und doch ist die Einrichtung genau so ideal, wie sie ist.

Die wichtigsten Elemente des Industrial Styles im Überblick

Wichtig ist, den Industrial Style nicht zu weit zu treiben. Das heißt, dass die Wohnung keine Ansammlung von Möbelstücken sein darf, die scheinbar wahllos zusammengewürfelt wurden. Die Bezeichnung „Industrial Style“ hat nicht umsonst das Wort „Style“ in sich. Die offenen Räume müssen erhalten bleiben, es herrscht eine durchdachte Grundordnung.

Chaos ist hier fehl am Platze. Wichtiger sind dafür logische Stilelemente, die sich auf den ersten Blick als unverzichtbar für die gesamte Einrichtung präsentieren und dazu noch bestimmungsgemäß genutzt werden können. Nichts ist hier überflüssig und kann einfach ausgetauscht werden.

Industrial Möbel kommen ganz ohne jeden Schnickschnack und ohne Schnörkel aus. ( Foto: Adobe Stock-Christian Hillebrand_)

Industrial Möbel kommen ganz ohne jeden Schnickschnack und ohne Schnörkel aus. ( Foto: Adobe Stock-Christian Hillebrand_)

Ein Blick auf Industrial Möbel

Alles beginnt mit den passenden Industrial Möbeln. Moderne Möbel im Industrial Style wirken nicht gemütlich oder einladend. Sie sind kalt, herb und versprühen eine rauen Charme, der nichts mit kuscheliger Bequemlichkeit zu tun hat. Umso wichtiger ist es, dass die gesamte Einrichtung stimmig ist, denn ansonsten ist ein Wohlfühlen kaum möglich.

Industrial Möbel kommen ganz ohne jeden Schnickschnack und ohne Schnörkel aus. Sie sollten aber mit anderen Designerstücken gemixt werden, damit der Charme einer Kfz-Werkstatt ein wenig abgemildert wird. Ein zentraler Punkt ist hierbei die Wiederverwertung anderer Dinge. So kann eine alte Trittleiter zum Blumenregal werden, ein Spind hingegen wird als Küchenschrank weiterleben. Alte Lebensmittelkisten können Sideboard oder Couchtisch werden, die alte Zinkwanne wird zum stylishen Waschbecken im Bad. Möbel, die zu Industrial Möbeln kombiniert werden, sollten unbedingt klare Linien aufweisen und sich keinesfalls als verspielter Gegenpart verstehen.

Moderne Industrial Möbel werden idealerweise mit Industrielampen ergänzt. Ein romantischer Kronleuchter wäre hier keinesfalls stimmig! Einst konnten diese Leuchten ganze Hallen erleuchten, sie zeichnen sich durch ihre Größe und ihr Volumen aus. Wer mag, verzichtet ganz auf eine wirkliche Lampe und lässt stattdessen Glühlampen von der Decke baumeln. Eine Standleuchte zum Lesen ergänzt das Beleuchtungskonzept, das ebenso karg ausfällt wie die gesamte übrige Wohnungseinrichtung.

Ein Tipp: Um der Wohnung zum wirklichen Industriecharme zu verhelfen, bietet sich vor allem Metall an. Dieses findet sich in Form von Stahl, Eisen oder Aluminium wieder und wird für geschweißte Stühle, Arbeitsplatten in der Küche, freie Rohrleitungen und ähnliches verwendet. Auch die Treppenkonstruktion darf aus Metall sein. Matte Lackierungen sind dabei zu bevorzugen, auch Metall, das bereits leichten Rost angesetzt hat, folgt dem typischen Industrial Style. Gold oder Messing haben hier nichts zu suchen, auch Silber wäre fehl am Platze.

 Die Möbel machen einen Großteil des Einrichtungskonzepts im Industrial Style aus. ( Foto: Adobe Stock-4595886 )

Die Möbel machen einen Großteil des Einrichtungskonzepts im Industrial Style aus. ( Foto: Adobe Stock-4595886 )

Ein Blick auf die weiteren Merkmale des Industrial Styles

Die Möbel machen einen Großteil des Einrichtungskonzepts im Industrial Style aus. Doch sie können nur richtig wirken, wenn auch das Ambiente stimmt. Das heißt, die übrigen Elemente dieses Wohnstils müssen stimmig sein und unterstützen damit die Wirkung der Möbel.

Im Einzelnen kommt es auf diese Aspekte an:

  • Offene Räume

    Im Industrial Style geht es um neuen Freiräume und darum, sich nicht einschränken zu müssen. Warum sollte der Wohnraum dann mit Möbeln zugestellt werden? Vielmehr sind einige wenige Möbel ausschlaggebend für den Stil. Wohnen, Schlafen und Kochen werden teilweise in einen einzigen Raum verlegt, der Grundriss der Wohnungen im Industrial Style ist sehr offen. Auch in kleinen Räumen ist dieser Eindruck möglich, wenn lediglich auf ein paar ausgewählte Möbelstücke und wenige Highlights gesetzt wird.

  • Unverkleidete Böden

    Fabrikhallen besitzen keine Fußböden, die mit Parkett oder Laminat verkleidet sind. Dementsprechend ist auch der Industrial Style darauf ausgelegt, fugenlose Böden zu präsentieren. Graue Natursteinfliesen sind ebenso möglich wie massive Dielen, wenn kein Estrich- oder Betonboden gewünscht ist. Die Frage ist hier immer, ob der betreffende Boden auch in einer Fabrikhalle liegen könnte. Ist die Antwort darauf „Ja“, dann ist der Boden für den Industrial Wohnstyle geeignet.

  • Keine bunte Welt der Farben

    Farben gehören nicht zum Industrial Style und sind auch bei den Möbeln eher selten zu finden. Der Style setzt vor allem auf Grau, Anthrazit, Schwarz und Weiß, wobei Schwarz und Weiß nicht zu sehr dominieren dürfen. Sie würden ansonsten eher auf den Bauhausstil hinweisen, was nicht gewünscht ist. Wer es lieber farbig mag und dem Stil dennoch treu bleiben möchte, setzt auf Industriegrün, Petrol und Knallrot. Wichtig ist, dass die Farben eine hohe Sättigung aufweisen, damit sie ein idealer Kontrast zu dem üblicherweise vorherrschenden Grau sein können.

  • Keine aufwendige Deko

    Ganz wichtig: Deko hat im Industrial Style nichts verloren. Wer sie aber mag und unbedingt einige Wohnaccessoires hinstellen möchte, sollte auf große Deko-Objekte achten. Zahnräder und Blechschilder sind hierbei besonders beliebt. Auch Leuchtreklamen passen perfekt zu diesem Wohnstil. Im eigentlichen Wohnbereich sollten die Reklametafeln aber besser keine blinkenden Elemente haben, das würde die Ruhe nach einem anstrengenden Tag stören.

    Hier ist besser auf dauerhaft leuchtende Reklametafeln zu setzen, die in das Beleuchtungskonzept mit eingebunden werden können. Wichtig ist auch hier wieder bei allen Deko-Objekten, dass sie vor allem auf Metall und wenig Farbe setzen sollten.

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