Stromanbieter wechseln? Mit den folgenden Tipps ist das kein Problem und es lassen sich teilweise mehrere Hundert Euro im Jahr sparen. Der Tarifwechsel ist sogar kinderleicht möglich!
Inhaltsverzeichnis: Das erwartet Sie in diesem Artikel
Stromanbieter wechseln: Versorgung garantiert
Die Ängste vieler Verbraucher sind groß und so schrecken sie vor der Möglichkeit zurück, den Stromanbieter wechseln zu können. Vor allem haben sie Angst, dass sie plötzlich gänzlich ohne Strom dastehen und weder Heizung noch elektrische Geräte funktionieren. Doch diese Angst ist unbegründet, denn sollte beim Wechsel etwas schiefgehen, springt der örtliche Grundversorger ein.
Die Schritte beim Stromanbieter wechseln sind einfach: Verbraucher suchen sich den günstigsten Anbieter aus und beauftragen diesen. Er übernimmt die Kündigung beim alten Versorger und der Strom fließt reibungslos weiter. Es ist nicht zu spüren, dass ein Anbieterwechsel vorgenommen wurde! Mit einer Ausnahme: Wer einen Blick auf seine Stromrechnung bzw. auf den Kontoauszug wirft, wird feststellen, dass der Anbieter- oder Tarifwechsel in jedem Fall finanziell spürbar ist.
Sollte es zu einem Fehler bei der Übertragung an den neuen Anbieter kommen, so wird die Ersatzversorgung genutzt. Der Grundversorger (das ist der Anbieter mit den meisten Kunden in der Region des Auftraggebers) liefert solange den Strom, bis der neue Anbieter dazu in der Lage ist.
Der Netzbetreiber schreibt den Verbrauch bis zu sechs Wochen rückwirkend dem neuen Vertragspartner zu, kostenlos wird der Strom natürlich nicht geliefert. Treten dabei Mehrkosten auf, die der Verbraucher nicht zu verantworten hat, übernimmt diese der neue Anbieter, der nicht pünktlich liefern konnte.
Beim Stromanbieter wechseln sind folgende Fristen wichtig:
- Abschluss neuer Stromvertrag: binnen zwei Wochen
- Anmeldung beim Netzbetreiber: drei Wochen
- Zeit bis Beauftragung eines neuen Anbieters: drei Monate
- Kündigungsfrist Grundversorgung: zwei Wochen
- mögliche Dauer Grundversorgung: unbegrenzt
Grund- und Ersatzversorgung sind nicht dasselbe: Die Ersatzversorgung tritt nur ein, wenn es mit dem Anbieterwechsel schiefgelaufen ist und eine Versorgungslücke überbrückt werden soll. Wird binnen der genannten drei Monate kein neuer Anbieter beauftragt, tritt der Grundversorger ein.
Wichtig: Grund- und Ersatzversorgung bieten die teuersten Tarife überhaupt, wie jeder Stromrechner belegen kann. Hier sollten Verbraucher so schnell wie möglich wieder heraus.
Stromanbieter wechseln: So viel lässt sich sparen
Ob nun günstige Preise für Ökostrom oder für Gewerbestrom gesucht werden: Wichtig ist in jedem Fall, den Stromrechner zu nutzen. Dieser errechnet anhand der Daten, die zum aktuellen Verbrauch und zur Versorgungsregion eingegeben werden, wie hoch eine mögliche Ersparnis ist.
Eine Preisgarantie gibt es nie, doch der Vergleich zeigt zumindest einen wichtigen Anhaltspunkt für den Wechsel. Stromverbrauch, Tarifauswahl und eventuelle weitere Preisfestlegungen sind ausschlaggebend für die Summe, die letzten Endes monatlich für die Stromversorgung gezahlt werden muss.
Die Bundesnetzagentur geht davon aus, dass ein durchschnittlicher Haushalt im Monat etwas mehr als 2500 Kilowattstunden verbraucht. Ein Einfamilienhaus mit fünf Personen kann auch zwischen 5000 und 6000 Kilowattstunden liegen, was natürlich auch von der Menge und Energieeffizienz der genutzten elektrischen Geräte abhängig ist. Für den Vergleich wird der Verbrauch herangezogen, der zum aktuellen Zeitpunkt erkennbar ist bzw. der mit der letzten Stromabrechnung genannt wurde.
Interessant ist, dass Kunden mit einem allgemein niedrigen Stromverbrauch im Verhältnis höhere Preise zahlen, denn der Grundpreis muss in jedem Fall berücksichtigt werden. Dieser ist für jeden Verbrauch gleich, beim Mehrverbrauch sind es die Arbeitsleistungen, die ins Gewicht fallen. Wie viel genau sich im Einzelfall sparen lässt, ist nicht festzustellen.
Bei einem Stromvergleich kann bei entsprechend hohem Verbrauch zwischen 5000 und 10000 Kilowattstunden im Jahr allerdings herauskommen, dass mehrere Hundert Euro gespart werden können, wenn der aktuell günstigste Anbieter gewählt wird. Um die höchstmögliche Ersparnis zu finden, ist ein Stromrechner tatsächlich hilfreich, denn er ermittelt aus den eingegebenen Daten kostenlos den besten Anbieter.
Video: Stromanbieter: Wann lohnt der Wechsel
Das Märchen vom Bonus
Es ist nicht schwer, den Stromanbieter wechseln zu können. Dennoch sollten Verbraucher bei der Tarifauswahl einige Punkte beachten. Häufig wird zum Beispiel mit einem Bonus geworben. Auf den ersten Blick erscheint dieser attraktiv, wird doch ein Einkaufsgutschein für einen Onlineshop, eine Prämie als Auszahlung oder eine Gutschrift auf einen oder mehrere Monatsbeträge geboten.
Bei genauerem Hinsehen zeigt sich aber, dass die Ersparnis hier nur sehr begrenzt bis teilweise gar nicht vorhanden ist. Die Grundgebühr ist bei diesem Anbieter hoch, oft kostet die einzelne Kilowattstunde mehr als bei anderen Anbietern ohne Bonus. Dieser lockt demzufolge die Verbraucher an, einen neuen Vertrag abzuschließen. Doch wer den Bonus gegen die Mehrkosten aufrechnet, erkennt schnell, dass er hier deutlich mehr bezahlt!
Ein derartiges Lockmittel ist teilweise auch die gebotene Preisgarantie. Sie wird für ein halbes oder für ein Jahr gegeben, danach werden die Preise neu verhandelt. Das kann gut gehen, muss aber nicht. Das Prinzip ist dabei mit der Zinsbindung bei einem Kredit vergleichbar: Ist diese abgelaufen, werden die Zinsen neu festgelegt und können um einiges höher sein als zum Zeitpunkt des Vertragsschlusses.
Bei der Preisgarantie ist das ähnlich. Wer dann noch feste Laufzeiten hat, muss nach Ende der Preisgarantie teilweise so viel mehr bezahlen, als hätte es diese Vergünstigung gar nicht gegeben und als wäre der Betreffende in seinem alten Vertrag geblieben. Auch hier gilt: Natürlich arbeitet kein Anbieter kostenlos oder vergibt Vergünstigungen, von denen er selbst nicht profitiert! Die Kunst besteht darin, über den Stromrechner den Anbieter zu finden, der die fairsten Bedingungen für beide Seiten bietet.
Was gibt es beim Wechsel des Stromanbieters noch zu beachten?
Wer den Stromanbieter wechseln möchte, hat es eigentlich einfach. Eigentlich, denn ein paar Fallstricke lauern eben doch auf den Verbraucher. Der Stromrechner zeigt an, welcher Anbieter der beste ist und auch, welche Tarifauswahl im Idealfall getroffen wird. Hier lohnt sich ein genaues Hinsehen, um herauszufinden, wie hoch die Ersparnis wirklich ist.
Vielleicht muss auch gar nicht der bisherige Anbieter gekündigt werden? Teilweise ist ein Tarifwechsel ausreichend, denn es werden immer neue Stromtarife geboten, die zum Zeitpunkt des ursprünglichen Vertragsschlusses vielleicht noch nicht bestanden. Zu beachten ist also, dass auch der eigene Anbieter eine durchaus günstige Wahl sein kann und sich durch einen Tarifwechsel eine hohe Ersparnis erreichen lässt.
Es ist sinnvoll, beim alten Anbieter um eine Löschung der Daten zu bitten. Manche Stromversorger nehmen keine Kunden mehr an, wenn sie feststellen, dass diese bereits einmal zum Kundenstamm gezählt haben und nun wieder zurückkehren wollen. Mit gelöschten Daten kann ein alter Kundenbestand kaum nachvollzogen und schon gar nicht wirklich belegt werden.
Auch die folgenden Punkte sind neben den einzelnen Details im Vertrag zu beachten, wenn jemand den Stromanbieter wechseln möchte:
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Laufzeiten
Laufzeiten von bis zu einem Jahr sind ideal. Längere Laufzeiten nur vereinbaren, wenn die Tarifauswahl wirklich einmalig günstig ist.
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Preisgarantie
Wie oben bereits angesprochen wurde, ist eine solche Garantie nicht zwingend eine gute Idee. Sie sollte sich bis maximal zu dem Zeitpunkt erstrecken, zu dem der Vertrag wieder gekündigt werden kann.
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Kündigungsfrist
Wer den Stromanbieter wechseln möchte, will das nach einem neuerlichen Vergleich im nächsten Jahr vielleicht noch einmal machen. Die Kündigungsfrist ist daher wichtig und sollte nicht zu lang sein. Maximal ist ein Monat akzeptabel.
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Automatische Verlängerung
Viele Verträge verlängern sich nach dem Ende der ursprünglichen Laufzeit automatisch um ein Jahr. Das ist viel zu lange! Die automatische Verlängerung sollte sich auf höchstens einen Monat belaufen.
Mit einem derart gestalteten Vertrag genießen Verbraucher alle Freiheiten. Sie können den Stromanbieter wechseln und tappen dabei nicht in die Preisfalle, denn sie haben spätestens nach einem Jahr die Möglichkeit, den Vertrag erneut zu kündigen.
Gut zu wissen: Die Anbieter können ihre Verträge nicht freiweg und ohne jegliche Regelungen gestalten. Auch sie müssen gesetzliche Vorgaben beachten: Die erste Vertragslaufzeit darf nur bis maximal zwei Jahre dauern, die Kündigungsfrist muss auf längstens drei Monate festgelegt werden. Die automatische Vertragsverlängerung ist höchstens um ein Jahr möglich. Andere Laufzeiten und Fristen werden ab und zu vereinbart, sind aber gesetzlich nicht zulässig!
Derartige Verträge können widerrufen werden. Übrigens besteht auch für den Stromvertrag ein genereller Widerruf von zwei Wochen. Hier gilt das gesetzliche Widerrufsrecht. Kündigen oder widerrufen sollten Verbraucher am besten schriftlich, auch wenn vertraglich keine Formvorschrift vereinbart wurde. Die Allgemeinen Geschäftsbedingungen des Anbieters geben Aufschluss über die geforderte Form der Kündigung.
Video: Vorsicht Falle: Strompreise und ihre Anbieter
Nur wenige Schritte sind zum Wechsel des Stromanbieters nötig
Wer seinen Stromanbieter wechseln möchte, muss dafür nicht viel tun. Zuerst sollte der eigene Stromverbrauch bekannt sein, denn auf Basis dieser Daten lässt sich ein Strompreisvergleich durchführen. Mithilfe des Stromrechners ist der Vergleich binnen Sekunden erledigt und es erscheint eine Liste der günstigsten Anbieter.
Nun lässt sich der Stromanbieter in wenigen Schritten wechseln. In der Regel ist die Beauftragung eines neuen Anbieters per Klick möglich: Der Kunde klickt einfach auf den Link im Strompreisrechner und gelangt zum Wechselangebot. Hier werden gewünschtes Datum des Wechsels sowie der eigenen Verbrauch und die persönlichen Daten eingetragen. Fertig! Alles andere übernimmt der neue Anbieter. Er kündigt den Vertrag beim alten Versorger und kümmert sich darum, dass alles reibungslos abläuft. Dieser Wechselservice ist kostenlos.
Der neue Versorger schickt dann per E-Mail oder Post den geschlossenen Vertrag, der noch unterschrieben und zurückgesandt werden muss. Teilweise ist der Vertragsschluss auch per Internet möglich, hier muss keine separate Unterschrift mehr geleistet werden. Zum Wechseltermin erhält der Kunde noch einmal eine Bestätigung, dass er fortan vom neuen Anbieter mit Strom versorgt wird. Das ist alles!
Der größte Aufwand beim Stromanbieter wechseln besteht darin, die Details der Angebote zu vergleichen. Denn wie bereits gesagt wurde, ist der Endpreis nicht alles. Fristen, Laufzeit und eventuelle Prämien und Boni beeinflussen ebenfalls die Entscheidung für oder gegen einen Anbieter und sollten sorgfältig gegeneinander abgewogen werden.
Tipp: Der Strompreis- und Anbietervergleich ist eine gute Möglichkeit, den eigenen Stromverbrauch genauer unter die Lupe zu nehmen. Muss dieser so hoch sein oder bieten sich Einsparmöglichkeiten? Eventuell zeigen sich bei genauerem Hinsehen kleine Stromfresser, die bislang nicht beachtet wurden, am Ende des Jahres aber doch mit einem nicht unerheblichen Kostenpunkt zur Stromrechnung beitragen.
Bildanchweis:©Shutterstock-Titelbild: yelantsevv -#01: guruXOX -#02: Phovoir _
1 Kommentar
Ich habe eine PV-Anlage mit einem Speicher der sonnen GmbH. Diese hat meine sonnenFlat home zum 31.08.2022 gekündigt.
Nun bin ich auf der Suche nach einer neuen Lösung.
Könne Sie mir bitte weiterhelfen und eine Möglichkeit nennen, wie ich -evtl. auch ohne StromCloud- weiterverfahren kann?
Die Eckdaten sind:
Leistung PV-Anlage – 7,32 kWp
sonnen-Batterie-Kapazität – 6,0 kWh
jährl. Produktion – 8.133 kWh
Anmeldung – 18.07.2018