Jeder, der sich schon einmal an einer Küchenmontage versucht hat, weiß, wie viel Planungsarbeit und Geld dahinter steckt. Das Küchenstudio lässt sich seine Leistungen gut bezahlen! Doch es geht auch anders.
Küchenmontage und Küchenplanung: Individuell von zu Hause aus
Sicher, das Küchenstudio bietet den Full-Service und rückt mehrmals mit Fachkräften an, um die Küche zu vermessen und den künftigen Besitzer von A bis Z zu beraten. Leider berichten viele dieser angeblich gut Beratenen davon, dass sie die hohen Ausgaben bereut hätte. Es ist nicht so, dass das Fazit immer lauten muss: „Außer Spesen nix gewesen!“, doch in vielen Fällen sind die Ausgaben für die Küchenplanung ungerechtfertigt hoch gewesen.
Ein Küchenstudio ist jedoch nicht dazu verpflichtet, seine Ausgaben offenzulegen, es stellt einfach die Rechnung, die der Kunde begleichen muss. Ob die Küche dann in jedem Punkt der eigentlich erträumten Variante entspricht, ist oft fraglich.
Doch es kann auch anders gehen! Full-Service und Küchenplanung leicht gemacht? Beides lässt sich miteinander vereinbaren, wenn die Küche von zu Hause aus geplant wird. Auf diese Art entsteht eine individuelle Küche, die den Wünschen des Kunden entspricht, bei der er aber weder auf eine ausreichende Beratung noch auf günstige Preise verzichten muss. Möglich wird das über die Nutzung eines Tools zur Eingabe der persönlichen Daten bzw. der Daten zur künftigen Küche.
Farbvorstellungen, Maße, Designwünsche etc. müssen angegeben werden. In einem Gespräch mit einem Berater werden letzte Fragen geklärt, danach wird das Anfrageformular an Küchenstudios in der Region verschickt. Am Ende hält der Bauherr bzw. künftige Neu-Küchenbesitzer drei visualisierte Angebote in den Händen und kann sich davon das günstigste aussuchen.
Die Lieferung der Küchenmöbel übernimmt der erfahrene Handwerker oder Küchenmonteur, der auch gleich die Küchenmontage erledigen kann. Die Planung und Beratung sind kostenlos möglich, ebenso werden natürlich die Angebote kostenlos verschickt.
Ratgeber Küchenmontage: Tipps zur individuellen Planung
Wer in einem leeren Raum steht, der später einmal die Traumküche beherbergen soll, ist oft überfordert. Wo muss ich anfangen zu messen, worauf kommt es an? Welche Höhen sollen die Möbel haben bzw. in welcher Höhe sollen die Hängeteile angebracht werden?
Sollte das nicht doch besser der Fachmann erledigen, der den Full-Service bietet und den Küchenmonteur gleich mitbringt? Die Antwort auf die letzte Frage lautet eindeutig: Nein! Jeder ist in der Lage, seine individuelle Traumküche zu planen, wenn dafür das entsprechende Tool genutzt wird.
Außerdem hilft der folgende Ratgeber mit den verschiedenen Tipps:
- Anregungen holen
Auch wenn die Küchenmontage durch den Handwerker bzw. Küchenmonteur durchgeführt werden sollte, kann jeder die Planung selbst erledigen. Doch dafür braucht es erst einmal genaue Vorstellungen davon, wie die spätere Küche überhaupt aussehen könnte. Hilfreich ist der Besuch in verschiedenen Küchenstudios, um sich Anregungen zu holen. Dort sind Küchen verschiedener Hersteller zu finden, mit unterschiedlichen Aufbauweisen und in diversen Größen. Die Möbel für die Kleinstküche beschränken sich oft auf die Arbeitsfläche, ein wenig Stauraum, Spüle und die wichtigsten Elektrogeräte. Für eine große Wohnküche hingegen bleibt der Kreativität viel Freiraum und es ist möglich, das eine oder andere Möbelstück zusätzlich zu integrieren. Eine kleine Sightseeing-Tour durch verschiedene Küchenstudios zeigt Stile einzelner Hersteller und auch Sonderlösungen für Küchen, deren Schnitt nicht dem Standard entspricht. - Maßnahmen vor der Küchenmontage
Schon so mancher Küchenmonteur stand ratlos vor der Vielzahl an verpackten Möbelstücken und musste sich fragen, wo um alles in der Welt er diese in die vorhandene kleine Küche einbauen sollte. Hier war wohl etwas mit der Küchenplanung schiefgelaufen! Damit das nicht passiert, kommt dem genauen Maß eine besondere Bedeutung zu. Alles muss exakt vermessen werden, denn schon ein Zentimeter zu viel kann dazu führen, dass die Möbel später nicht passen. Wenn die Arbeitsfläche auf 120 cm geschnitten wurde, tatsächlich sind aber nur 119 cm vorhanden, muss erst eine (meist teure) Anpassung vorgenommen werden. Wichtig sind beim Messen nicht nur die geraden Wände und Flächen, sondern auch eventuelle Schrägen, Türen, Fenster und andere „Hindernisse“, die sich bei der Küchenmontage als Problem erweisen können. Bei der digitalen Planung ist das besonders einfach, denn hier lassen sich die einzelnen Maße einfach aufnehmen und werden direkt bei der Planung angewendet. - Was wird für die Küchenmontage gebraucht?
Üblicherweise enthalten Ratgeber und Anregungen zur Planung vor allem Hinweise darauf, was bei der späteren Nutzung der Küche hilfreich und sinnvoll sein könnte. Doch es ist auch wichtig, sich selbst Gedanken zu machen und herauszufinden, was genau gebraucht wird. Welche Elektrogeräte sollen eingebaut werden? Was muss auf der Arbeitsfläche Platz finden und kann die Mikrowelle eventuell im Küchenschrank verschwinden? Wie groß muss der Kühlschrank sein und soll die Spüle ein oder zwei Becken haben? Es lohnt sich, in Gedanken den Alltag durchzuspielen und einmal genau darauf zu achten, welche Arbeiten wie in der Küche erledigt werden. Wäre es eventuell besser, wenn weitere Geräte zusätzlich vorhanden wären? Oder werden manche Dinge gar nicht gebraucht? Mithilfe des Onlineplaners können verschiedene Varianten mit mehr oder weniger Geräten und Möbeln durchgespielt werden, ehe die Endversion steht. - Reihenfolge der Geräte
Manch einer möchte eine Kochinsel mit integriertem Backofen und Spülbecken zentral in der Küche haben, andere legen Wert darauf, dass Herd und Backofen voneinander getrennt sind. Sollen alle Elektrogeräte in einer Reihe stehen oder in der Küche verteilt werden? Wichtig ist bei der Planung die Berücksichtigung vorhandener Steckdosen und damit der entsprechenden Wege der Kabel für die Geräte. Auch die eigenen Laufwege sollten bedacht werden, damit die Geräte effizient nutzbar sind.
- Große Arbeitsfläche planen
Wer schon einmal auf einer zu kleinen Arbeitsfläche eine Mahlzeit zubereiten musste, kann sich sicherlich daran erinnern, wie problematisch und anstrengend das sein kann. Alles muss ständig hin und her geschoben werden, damit ein Arbeiten möglich ist. Ähnlich dem Handwerker, der keinen Platz auf seiner Werkbank hat, um einen Kundenauftrag zu erledigen, ist es in der Küche einfach nur nervig, wenn alles beengt ist und die Arbeitsfläche zu wenig Platz bietet. Es spart jede Menge Arbeitszeit, wenn sich alles an Ort und Stelle erledigen lässt und nicht erst Zubehör und Zutaten quer durch die Küche geräumt werden müssen. Daher sollte neben dem Herd genügend Platz sein, um das Gemüse zu schnippeln, neben der Spüle sollte eine Möglichkeit zum Ablaufen des gewaschenen Obstes und Gemüses bleiben. Auch neben dem Kühlschrank ist eine Arbeitsfläche sinnvoll, hier können all die Dinge, die aus dem Kühlschrank entnommen oder in diesem gelagert werden sollen, abgelegt werden. - Stauraum nicht vergessen
Zum Full-Service gehört bei der Küchenplanung unbedingt der Hinweis auf den Stauraum. Oft werden zu wenige Schränke oder Hängeteile verbaut, damit die Raumwirkung großzügiger wird. Bei der späteren Nutzung der Küche zeigt sich dies als negativ, denn nachträglich ist es kaum möglich, zusätzlich Stauraum zu schaffen. Dann wird Geschirr gestapelt, Frischhaltedosen und Schüsseln ineinander gestellt und alles getan, um die Arbeitsmaterialien unterzubringen. Daher der Tipp: Wird in Gedanken die Anzahl der nötigen Schränke und Hängeteile festgelegt, sollten mindestens ein Schrank und ein Hängeteil zusätzlich eingeplant werden. Genügend Stauraum spart sogar Arbeitszeit, wenn kein langes Suchen nötig ist, um die passenden Utensilien zu finden.
- Höhen bei der Küchenmontage bedenken
So mancher Handwerker oder Küchenmonteur hat bei der Lieferung der Möbel bzw. bei der Küchenmontage schon die Bemerkung fallen gelassen, dass die Höhen nicht passen. Damit ist gemeint, dass die Möbel zu hoch oder zu niedrig geplant worden sind. Ergonomie spielt auch in der Küche eine Rolle! Es muss möglich sein, gerade an der Arbeitsfläche zu stehen und den Kocharbeiten nachgehen zu können. Wer sich ständig vor- oder herunterbeugen muss, wird bald Rückenschmerzen bekommen. Bei Personen zwischen 1,70 und 1,80 m Körpergröße wird eine Höhe der Arbeitsflächen von 90 cm empfohlen. Die Hängeteile sollten so hoch angebracht werden, dass die oberen Fächer noch zu erreichen sind (notfalls mithilfe eines Hockers, wenn dort nur selten benutzte Dinge gelagert werden sollen), dass sich aber niemand den Kopf stößt, wenn er auf der Arbeitsfläche unter den Hängeteilen arbeitet. Auch zu diesem Punkt sind kostenlos Tipps und Anregungen durch einen Ratgeber bzw. Berater zu bekommen. Doch auch nach der Lieferung ist es möglich, dem Küchenmonteur entsprechende Hinweise zu geben. Der Handwerker richtet sich nicht nur stur nach der Planung, sondern auch nach den Angaben vor Ort, die eventuell noch einmal besprochen werden müssen. Dass dies seine Arbeitszeit verlängert, dürfte allerdings klar sein. Daher ist es wichtig, sich über derlei Dinge vorab ausreichende Gedanken zu machen und sie bei der Planung mit einfließen zu lassen.
Weitere Tipps vor der Küchenmontage
Damit die Küchenmontage ein voller Erfolg wird und sich später der Küchennutzer an seiner Küche wirklich erfreuen kann, sollte zusätzlich zu den genannten Tipps vor der Planung auch beachtet werden, dass eine sinnvolle Beleuchtung nötig ist. Vor allem dann, wenn nicht ausreichend Tageslicht in die Küche fällt, muss ein helles, warmes Licht zuschaltbar sein. Doch auch in der kalten Jahreszeit wird es oft ganztags Licht in der Küche brauchen, um dort wirklich arbeiten zu können.
Es ist daher schon bei der Planung auf die ausreichende Grundbeleuchtung zu achten. Gutes Sehen verkürzt auch in der Küche die Arbeitszeit! Wichtig ist, dass die Schränke keine Schatten werfen, daher sind Unterbauleuchten zu empfehlen. Sie werden an die Hängeschränke angebraucht, was nach der Lieferung der Küchenteile und nach ihrer Montage möglich ist. Wurden diese Leichten nicht bereits im Rahmen der Küchenplanung bedacht, können sie auch nachträglich angebracht werden.
Ebenso wichtig: Steckdosen! Nichts ist ärgerlicher, als mit dem Stecker in der Hand dazustehen und eine freie Steckdose zu suchen. Abenteuerliche Konstruktionen mit Verteilern stören das geordnete Bild der neuen Küche. Besser ist es, die Anzahl der benötigten Geräte zu zählen und mindestens zwei weitere Steckdosen im Arbeitsbereich einzuplanen. Auch wenn sie nicht kostenlos sind, doch Steckdosen sind der falsche Punkt zum Sparen bei der Planung und Küchenmontage!
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