Der Garten ist ein Rückzugsort vom hektischen Alltag. Hier kann jeder die Seele baumeln lassen, sich an den selbst gezogenen Pflanzen erfreuen und die Natur genießen.
Rückzugsort neu gestalten?
Der eigene Garten ist ein Refugium, als solches wird dieser persönliche Rückzugsort gern bezeichnet. Das Wort stammt aus dem Lateinischen und bedeutet auch Zufluchtsort. Genau das ist der Garten, denn hier grünt und blüht es, es gibt versteckte Sitzplätze und die Möglichkeit, die Welt da draußen einfach auszublenden.
Ein Refugium ist damit der persönliche Schutz- und Sicherheitsbereich, eine Möglichkeit, sich zurückzuziehen und die Augen vor der Welt zu verschließen. Dabei lässt sich in jedem Garten ein separater Rückzugsort einrichten, der vom Rest des Gartens abschnitten ist und eine Oase oder ein kleines Idyll innerhalb des eigenen Grüns darstellt.
Dort lassen sich zum Beispiel mithilfe der im Handel erhältlichen Schaumstoffzuschnitte für neue Polster oder Kissen ganz individuelle Sitzgelegenheiten schaffen. Hecken begrenzen die Sitzbereiche und wer hier entspannen möchte, ist vor neugierigen Blicken möglicher Nachbarn geschützt. Solche Ecken bieten sich auch für Leseratten an, die völlig ungestört ihrem neuesten Schmöker frönen wollen.
Oft wird der Garten im Zuge der Grundstücksgestaltung nach dem Hausbau bzw. nach der Fertigstellung des Wohngebäudes angelegt. Wohl überlegt werden Pflanzen platziert und Hecken gepflanzt, junge Bäume und Sträucher werden gesetzt. Doch das i-Tüpfelchen fehlt und so ist irgendwann der Zeitpunkt gekommen, den Rückzugsort im Garten neu zu gestalten.
Wichtig ist hier ein Bereich, in dem das Entspannen wirklich möglich ist. Der nicht vor Augen führt, dass das Unkraut schon wieder gejätet werden muss und der auch nicht direkt neben dem Spielplatz liegt. So können auch Väter einen ungestörten Mittagsschlaf am Wochenende halten und die Kleinen dennoch draußen toben. Ideal ist somit die Möglichkeit, sich völlig in das Refugium zurückzuziehen oder doch zwischen abgeschiedenem Eckchen und komplett einsehbarem Gartenteil zu wechseln.
Rückzugsort mit Sichtschutz ausstatten
Oft genug wird angenommen, dass es nicht nötig sei, den separaten Rückzugsort im Garten mit einem Sichtschutz auszustatten. Doch warum eigentlich nicht? Warum muss der ganze Garten komplett einsehbar sein? Wer eine kleine Oase schaffen will, sollte den Zweck der Gartennutzung bedenken.
Geht es darum, lediglich Gemüse selbst anzubauen oder eine Rasenfläche für die Kinder zu schaffen? Oder wollen sich die Hausbewohner im Garten wohlfühlen, Stress ausblenden und vielleicht eine geschützte Ecke für ihren Sport oder ihr Hobby haben? Wer schon einmal Yoga unter freiem Himmel ausprobieren konnte, wird sich garantiert für einen Rückzugsort im Garten entscheiden, an dem er sich ganz dem Fühlen und Atmen hingeben kann.
Wo nur die Vögel zwitschern und die üblichen Geräusche der Natur zu hören sind. Wo aber kein Nachbar und auch kein Familienmitglied die ganze Zeit daneben steht und zuschaut! Wer es schafft, sich einen solchen Rückzugsort zu errichten, wird sich einem Idyll sehr nahe fühlen.
Doch auch wenn es nur darum geht, im Garten in Ruhe lesen zu können, so ist ein Sichtschutz ideal. Perfekt sind Hecken, die eine kleine Bank begrenzen. Der Eindruck dieses Gartenteils variiert je nachdem, ob es sich um einen Garten im japanischen Stil handelt oder ob ein englischer Rosengarten daraus werden soll.
Von verspielt und verträumt bis modern und nüchtern lassen sich solche Orte gestalten, die zum persönlichen Rückzugsort werden, an dem jeder zum Atmen kommt und Stress ausblendet. Übrigens eignet sich ein Sichtschutz in ausreichender Höhe auch als Lärmschutz, hinter dem sich der Fahrzeuglärm der dahinter liegenden Straße leichter ausblenden lässt.
Video: Sitzkissen mit Reißverschluss selber nähen – Tutorial
Erst entwerfen, dann errichten
Viele Gartenbesitzer haben ein idealisiertes Bild im Kopf. Genau so soll der Garten am Ende aussehen! Doch wenn es dann an die Umsetzung der Idee geht, stellen sie fest, dass nicht genug Platz vorhanden ist. Dass die Abstände zwischen den festen Punkten im Garten anders sind als gedacht und dass die neuen Pflanzen keinen für sie passenden Standort bekommen können.
Daher gilt bei der Berücksichtigung aller Tipps zur Gartengestaltung, dass immer zuerst ein Entwurf vorhanden sein muss. Sehr zum Leidwesen vieler Gartenbesitzer gibt es nämlich sehr viele Tipps, die sich wunderschön umsetzen lassen. Nur leider nicht im eigenen Garten! Zu schattig, zu sonnig, zu klein, zu viele Pflanzen, die nicht herausgenommen werden sollen.
Es ist nicht leicht, sich ein eigenes Paradies zu schaffen! Daher ist es gut, sich vorher genügend zu informieren und sich dann aus verschiedenen Vorschlägen die besten zu wählen. Meist ist es der richtige Mix, der zum perfekten Ergebnis führt, denn selten passt ein Vorschlag eins zu eins auf einen anderen Garten.
Rückzugsorte im Garten gestalten: Die passenden Pflanzen finden
Für die Wahl der passenden Pflanzen ist zum einen der geplante Standort entscheidend. Ist es dort sehr sonnig und soll mit möglichst großen Pflanzen versucht werden, eine natürliche Beschattung zu erreichen? Ist der Boden sehr sandig, eher lehmig und bietet nur wenigen Pflanzen die optimalen Bedingungen? Sind große Hecken und Sträucher bereits vorhanden, die nur noch ergänzt werden müssen?
Die Auswahl der Pflanzen gehört in den Bereich der Detailplanung und stellt hier sicherlich die größte Anforderung. Wer Freude an seinem Rückzugsort im Garten haben will, muss den ausgesuchten Pflanzen möglichst optimale Standortbedingungen bieten können.
Sicherlich kann es auch zwischendurch nötig werden, Nach- und Neupflanzungen vorzunehmen, doch im besten Fall werden die Pflanzen so ausgesucht, dass sie nicht direkt dem Untergang geweiht sind und eingehen, weil der Standort der denkbar schlechteste für sie war.
Um das ganze Jahr über Freude an den Pflanzen zu haben, sind vor allem diese Pflanzen ideal:
- immergrüne Hecken wie Eiben oder Lebensbaum
- Bambus
- Rosen
- Wacholder
- Lavendel und Salbei
- Fächer-Ahorn
Wichtig ist, sich zu überlegen, ob der Garten eher grün oder bunt werden soll. Dass die meisten Pflanzen im Winter ihre Blätter abwerfen, dürfte weniger von Bedeutung sein, denn immerhin wird in der kalten Jahreszeit auch kaum jemand im Garten sitzen und in Ruhe ein Buch lesen wollen.
Vielmehr kommt es darauf an, dass die Pflanzen besonders zeitig beginnen zu treiben, denn angesichts der Tatsache, dass es hierzulande bereits im März warm genug ist, um die ersten Sonnenstrahlen draußen sitzend zu genießen, kommt einem zeitig grünenden und blühenden Rückzugsort eine besondere Bedeutung zu.
Einen Sitzplatz als Rückzugsort gestalten
Wer zwischendurch einfach mal alle fünf gerade sein lassen möchte, braucht eine Sitzecke im Garten. Das eigene kleine Paradies soll schließlich so gut wie möglich zu genießen sein! Besonders wichtig dabei: der bereits genannte Sichtschutz.
Er sorgt dafür, dass die Welt einmal nicht hereinschauen kann und dass der hier Sitzende selbst die Welt ausblendet. Außerdem ist es sinnvoll, beim Sitzen ein Dach über dem Kopf haben zu können. So kann die Leseecke sogar als solche genutzt werden, wenn es doch einmal regnen sollte.
Außerdem bieten Pergola, Markise und Sonnenschirm bei großer Hitze einen angenehmen Sonnenschutz. Sie bewirken zudem, dass die tollen Sitzpolster, die individuell gefertigt wurden, nicht bei jedem Schauer nach drinnen gebracht werden müssen.
Soll die geplante Sitzecke nicht nur zum Lesen, sondern auch zum Arbeiten genutzt werden sollen, ist ein Tisch wichtig. Dieser sollte groß genug sein, damit der Laptop darauf stehen kann, außerdem darf er nicht wackeln. Ebenso relevant ist ein passender Stuhl, der die richtige Höhe hat, um bequem am Tisch sitzen zu können.
Um die Sitzplätze im Garten gestalten zu können, bietet es sich zudem an, auf möglichst einladende Gartenmöbel zu setzen. Vielleicht sogar Outdoorsofas? Diese sind als Zwei-, Drei- oder Viersitzer erhältlich und aus wasserfestem Material. Die Sitzpolster müssen freilich weggeräumt werden, wenn ein Schauer droht! Passend dazu gibt es verschiedene truhenähnliche Gartenmöbel, in die die Polster einfach gelegt werden können und die absolut wasserfest sind.
Ein sehr kleiner Garten wäre mit einer kompletten Sitzecke, deren Boden auch noch mit witterungsbeständigen Materialien gepflastert ist, völlig überladen. Wer jedoch dennoch das Urlaubsgefühl genießen möchte, setzt am besten auf einen Hängesessel oder eine Hollywoodschaukel. Diese Sitzmöbel, die einige Zeit ein wenig aus dem Blickfeld der Gartenbesitzer verschwunden waren, haben heute wieder Hochkonjunktur.
Sie verwandeln den individuellen Rückzugsort im Garten im Handumdrehen zu einer Oase der Friedlichkeit und der Ruhe. Derartige Möbel können hervorragend mit mediterranen Pflanzen kombiniert werden und schon steht dem Urlaubsidyll nichts mehr im Wege.
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