Je länger, je lieber? Zumindest bei der Lebensdauer von Lichtquellen und Leuchtkörpern trifft diese Aussage voll zu. Da rentieren sich auch höhere Anschaffungskosten!
Lebensdauer von Leuchtkörpern: Nachlassende Helligkeit oder komplette Dunkelheit?
Die verschiedenen Leuchtkörper reagieren unterschiedlich, wenn das Ende ihrer Nutzlebensdauer naht. Vielen ist der leichte Knall mit Bildung einer kleinen Rauchwolke bekannt: Die Glühlampe ist durchgebrannt. Eigentlich war es nur das Glühfädchen, doch dieses ist nun entzwei und die Lampe reagiert auf den Versuch, sie einzuschalten, nur noch mit andauernder Dunkelheit.
Andere Leuchtquellen hingegen leuchten weniger hell, der Fachmann spricht dabei vom Degradieren. Vor allem bei LEDs ist die sogenannte Bemessungslebensdauer bekannt, die beschreibt, wann der Lichtstrom auf den vom Hersteller angegebenen Wert sinkt.
Dieser Wert wird mit „L“ angegeben. Ein Beispiel: Auf der Verpackung steht „L80“. Das bedeutet, dass das Ende der Lebensdauer der LED-Lampe erreicht ist, wenn diese noch 80 Prozent ihres Neuwertes besitzt.
Festzuhalten bleibt damit, dass es sowohl die Degradation als auch den Totalausfall der Leuchtkörper gibt, beide sorgen dafür, dass die Lampen nicht mehr wie gewohnt angeschaltet und genutzt werden können. Ein Austausch der Leuchtmittel ist nötig.
LED-Lampen als Marathonläufer?
Wenn es um Lichtquellen und ihre Nutzungsdauer geht, werden gern LEDs hervorgehoben. Sie seien die Marathonläufer unter den Leuchtmitteln. Der Grund: Der Wolfram-Glühfaden der oben bereits beschriebenen Glühlampe reißt nach stetigem Dünnerwerden irgendwann durch. Das geschieht auch bei der Halogenlampe. Die Energiesparlampe ist irgendwann am Ende ihrer Kräfte, weil durch das Licht eine Gasentladung stattfindet, wodurch Erdalkalioxide abgebaut werden. Die LED-Lampe hingegen wird entweder durch den alternden Chip unbrauchbar, der dann ausfällt, oder durch eine defekte Vorschaltelektronik. Beide Fälle treten erst nach langer Nutzungsdauer der LED-Lampen auf, wodurch sie sich den Namen „Marathonlampen“ durchaus verdient haben.
Bei Glüh-, Halogen- und Energiesparlampen zählt immer die mittlere Lebensdauer. Diese wiederum ist ein Maß für die Hälfte der Lampen, die bis zu der angegebenen Zeit ausgefallen sind. Bei einer LED-Lampe wird die Betriebszeit genannt, die bis zum Zeitpunkt reicht, bis zu dem die Hälfte der LED-Lampen funktionieren oder es geht um den Zeitpunkt, zu dem der durchschnittliche Lichtstrom nur noch 70 Prozent beträgt.
Neben der Leuchtdauer ist auch die Schaltfestigkeit für Leuchtkörper wichtig. Damit werden die Schaltzyklen benannt, die ein Leuchtkörper im Durchschnitt überstehen kann. Als Faustregel gilt hierbei, dass eine Lampe so oft angeschaltet werden können sollte, wie ihre Lebensdauer angegeben wurde.
Geht es um Lampen für Treppenhäuser oder Flure, sollte die Lebensdauer natürlich deutlich höher sein, denn hier werden Lampen naturgemäß weitaus öfter an- und ausgeschaltet. Bei Glühbirnen wird davon ausgegangen, dass sie eine Schaltfestigkeit von rund 1000 Zyklen besitzen, Energiesparlampen warten hier mit Werten von rund 5000 Schaltzyklen auf. LED-Lampen sind dank ihres Chips unempfindlich gegen das Ein- und Ausschalten, daher können sie zwischen 5.000 und 10.000 Schaltzyklen mitmachen. Bei ihnen liegt die Defektanfälligkeit eher in der Vorschaltelektronik.
Übersicht über die gängige Lebensdauer: Wer hält am längsten durch?
Die Lebensdauer von Leuchtmitteln ist sehr verschieden, allerdings auch immer davon abhängig, ob zum einen äußere Einflüsse mitwirken und ob die qualitative Fertigung ausreichend war.
Die folgende Übersicht zeigt einmal, wie lange die verschiedenen Leuchtmittel halten:
Leuchtkörper | Mittlere Nutzlebensdauer | Nutzlebensdauer bei Nutzung von rund 2,7 h pro Tag |
Glühlampen | 1000 Stunden | 1 Jahr |
Halogenlampen (Hochvolt) | 2000 Stunden | 2 Jahre |
Halogenlampen (Niedervolt) | 4000 Stunden | 4 Jahre |
Halogenlampen (IRC) | 5000 Stunden | 5 Jahre |
Entladungslampen | 6000 Stunden | 6 Jahre |
Leuchtstofflampen | 18000 Stunden | 18 Jahre |
Kompaktleuchtstofflampen | 5000 bis 15000 Stunden | 5 bis 15 Jahre |
LED-Lampen | 10000 bis 50000 Stunden | 10 bis 50 Jahre |
Wie sich daraus erkennen lässt, sind die Unterschiede zwischen den verschiedenen Leuchtkörpern teils sehr groß. Die Anzahl der Betriebsstunden wird immer nur als mittlerer Wert angenommen, dementsprechend sind natürlich Ausreißer nach oben und nach unten üblich. Auch bei Leuchtmitteln gibt es sogenannte „Montagsmodelle“, die bereits kurz nach der Installation defekt sind und keine angemessene Leuchtdauer erreichen.
In dem Fall handelt es sich aber in der Regel um einen Garantiefall, der dem Verkäufer bzw. dem Hersteller vorzustellen ist. Allerdings sind die Grenzen für eine Garantieregelung sehr eng, denn die angegebenen Werte sind kein Muss.
Verschiedene Faktoren können die mittlere Lebensdauer der Leuchtmittel stark beeinträchtigen, unter anderem spielen die erwähnten Schaltzyklen und die Umgebungstemperatur mit hinein. Sicher ist aber, dass ein Defekt, der direkt nach der Installation auftritt, durchaus ein Garantiefall ist, denn hierbei dürfte jede Art der Beleuchtung meilenweit von der angegebenen Leuchtdauer entfernt sein.
Lebensdauer der Beleuchtung verlängern
Die Anzahl der Betriebsstunden, die Leuchtkörper durchschnittlich erreichen, kann unter Berücksichtigung verschiedener Faktoren durchaus aktiv verlängert werden. Für LED-Lampen gilt beispielsweise, dass diese bei einer kühlen Umgebungstemperatur montiert werden sollten. Das heißt, sie dürfen nicht in einem gut beheizten Raum installiert werden, wenn sie möglichst lange halten sollen. Außerdem wird die Leuchtdauer davon beeinflusst, ob sich die LED-Leuchtmittel in direkter Umgebung von Heizkörpern oder Flächen, die durch die Sonneneinstrahlung erwärmt werden, befinden.
Werden die LED-Lampen mit Kleinspannung betrieben, sollten sie mit einem LED-Netzteil eingesetzt werden. Der Grund: Alle anderen Transformationen sind in der Lage, Spannungsspitzen auszusenden, die wiederum einen negativen Einfluss auf die Lebensdauer der LED-Lampen haben. Des Weiteren ist eine Konstantstromquelle empfehlenswert, die wiederum mit einem LED-Treiber funktioniert. Damit wird dafür gesorgt, dass der Strom gleichbleibend fließt, Spannungsspitzen werden konsequent vermieden.
Ebenfalls wichtig: Ist die Luft sehr feucht oder mit Chemikalien angereichert, kann sich das ebenfalls negativ auf die Lebensdauer der LED-Lampen auswirken. Außerdem sollten LED-Lampen auch einen äußeren Schutz erfahren, dieser erhöht die Leuchtdauer noch einmal.
Auch die Lebensdauer von Kompaktleuchtstofflampen kann erhöht werden. Unter dieser Bezeichnung kennt der Volksmund Energiesparlampen, die allerdings sehr empfindlich auf die Anzahl der Schaltzyklen reagieren. Wird dieses Leuchtmittel über eine Sofortzündung betrieben, ist sie besonders gefährdet. Erkennbar ist die Sofortzündung daran, dass keine zeitliche Verzögerung zwischen Einschalten und Aufleuchten der Lampe entsteht. Die Lebensdauer wird damit signifikant kürzer, in Versuchsreihen reduzierte sie sich mit jedem Einschalten um eine bis zwei Stunden.
Werden solche Lampen in Fluren und ähnlich stark frequentierten Räumen genutzt, ist ihre Leuchtzeit extrem kurz. Dann herrscht die lange Lebensdauer nur auf dem Papier, die Praxis kann mit den versprochenen Werten nicht mithalten.
Als Fazit ergibt sich aus diesen Betrachtungen, dass es zu den heute üblichen LED-Lampen keine wirkliche Alternative gibt. Sie sind langlebig und unempfindlich. Sie sind allerdings auch teurer in der Anschaffung, was jedoch angesichts der langen Lebensdauer kein Problem darstellt. Sie amortisieren sich rasch und kosten im Endeffekt gesehen um einiges weniger als die konventionelle Glühlampe, die vor allem durch die Notwendigkeit des häufigen Wechselns glänzt.
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