LED Leuchtmittel gelten als sparsame und umweltfreundliche Alternative, um den Stromverbrauch zu senken. Gleichzeitig bieten sie aufgrund ihrer vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten und der kompakten Bauweise viel Flexibilität. Aber was tun, wenn eine LED Lampe flackert?
LEDs sind auf dem Vormarsch in deutschen Haushalten
Als die EU die althergebrachten Glühbirnen Zug um Zug verboten und aus dem Handel genommen hat, war die Aufregung groß. Obwohl die Glühlampen nach dem Edison-Prinzip schon immer aufgrund ihres hohen Energiebedarfs und der starken Wärmeabstrahlung als ineffizient galten, boten sie dennoch die angenehmste Lichtfarbe.
Leuchtstoffröhren oder kompakte Leuchtstofflampen für die Lampenfassung verbrauchen zwar weitaus weniger Energie, haben aber diverse Nachteile. Das größte Problem dürfte jedoch im Quecksilberanteil liegen, der die Energiesparleuchten zu einem Entsorgungsproblem macht. All diese Nachteile kann die LED Lampe ausgleichen, denn sie vereint viele Vorteile auf einmal.
Vorteile der LED-Beleuchtung:
- verbraucht wesentlich weniger Strom als andere Leuchtmittel
- schaltfest
- sehr langlebig
- gute Lichtausbeute, maximale Helligkeit steht sofort nach dem Einschalten zur Verfügung
- je nach Modell dimmbar
- Änderungen der Farbcharakteristik möglich
- angenehme Lichtfarbe
- geringe Umrüstkosten
- kann problemlos entsorgt werden
Aber selbst LED Lampen sind nicht perfekt. Wenn eine LED Lampe flackert, kann das sehr unterschiedliche Ursachen haben. Häufig liegt es an einem Qualitätsproblem beim Hersteller, etwa bei der Verwendung minderwertiger Komponenten oder schlechter Verarbeitung. In vielen Fällen kann man sich aber auch selbst helfen, wenn die LED Lampe flackert, denn es kann durchaus auch an einem falschen oder defekten Trafo liegen. Speziell bei der Umrüstung von Halogen auf LED kann man feststellen, dass die LED Lampe flackert. Es gibt verschiedene Symptome und Ursachen, die dieses Phänomen erklären.
Wenn die LED Lampe flackert: Wie funktioniert die Leuchte eigentlich?
Zunächst muss man die Funktionsweise der Leuchtdioden verstehen, die sich hinter dem englischen Begriff „light emitting diode“ (LED) verstecken. Anders als bei herkömmlichen Glühbirnen oder Leuchtstofflampen gibt es keinen Hohlkörper aus Glas, der implodieren könnte. Tatsächlich sind LEDs sehr einfach in Aufbau und Funktionsweise. Vereinfacht gesagt, wird elektrische Energie in Licht umgewandelt, indem der Strom durch Halbleiter fließt. Das Halbleitermaterial ist aus zwei Schichten aufgebaut, zwischen denen die Elektronen im Betrieb fließen können. Die Energie der Elektronen wird in Form von Lichtblitzen abgegeben, die durch eine der beiden Halbleiterschichten entweichen können.
Wie stark das Licht ist, hängt von der Stromstärke ab. Je mehr Strom durch die LED fließt, desto stärker ist das Licht. Bei der Lichtfarbe sind sie immer auf eine Farbe festgelegt, deswegen bezeichnet man sie auch als monochromatische Lichtquellen. Früher gab es vor allem rote und grüne LEDs, später kamen gelbe, orangefarbene und schließlich auch blaue hinzu, die in allen möglichen Elektrogeräten als Signalgeber verbaut wurden. Heute findet man sie fast überall, von der Hausautomation bis hin zum Mobiltelefon. Gerade in der Hausautomation ergeben sich viele Kostenvorteile bei der Umrüstung z. B. im Außenbereich, denn eine LED Leuchte verbraucht nun einmal weniger als Halogenflutlicht und ist deutlich langlebiger.
Neben dem geringen Strombedarf zeichnet sich die LED durch die sehr kompakte Bauweise aus. Zudem erzeugt sie kaum Hitze, weswegen sie auf sehr kleinem Raum in großer Zahl verbaut werden kann. Um mehrfarbiges Licht zu erzeugen, werden rote, blaue und grüne LEDs nach dem RGB-Prinzip gemischt. Dadurch kann fast jede beliebige Farbe und Intensität erzeugt werden. Erst dieses Prinzip macht die Nutzung der LED in modernen Fernsehgeräten möglich. Auch bei der Helligkeit wurden Fortschritte gemacht. Moderne LED-Beleuchtung kann so hell sein, dass sie sich sogar für Scheinwerfer von Autos eignet.
Wie stelle ich fest, ob die LED Lampe flackert?
Wenn eine LED Lampe flackert, ist das physikalisch gesehen lediglich ein sehr schnelles Ein- und Ausschalten in hoher Frequenz. Je nachdem, wie schnell diese Schwankungen ablaufen, nehmen Menschen ein Blinken, Flimmern oder Flackern wahr. Das ist beispielsweise der Fall bei Neonröhren oder alten Röhrenfernsehern, die aufgrund der 50-Hertz-Frequenz des Wechselstroms flackern.
Menschen nehmen dieses Flimmern nicht immer bewusst wahr, dabei kann es sich auf die Stimmung auswirken oder sogar Migräne oder Übelkeit erzeugen. Ist es nicht sicher, ob die LED Lampe flackert, kann man sich mit einem einfachen Trick behelfen, wie man in folgendem Video sehen kann:
Video: LED-Flimmern oder -Flackern einfach erkennen! | Stadtwerke Düsseldorf
Hierzu nimmt man die Kamera des Smartphones und betrachtet eine eingeschaltete LED-Beleuchtung durch das Display. Das Kameraauge kann ein Flimmern durch die eigene Bildwiederholfrequenz sichtbar machen. Das ist beispielsweise der Grund, warum bei Film- und Videoaufnahmen alter Röhrenmonitore oft nur ein Flimmern zu sehen ist.
Je nach der Frequenz, in der eine LED Lampe flackert, zeigen sich Störeffekte wie schwarze Balken oder ein deutliches Flimmern auf dem Handydisplay. Dazu müssen Sie übrigens kein Foto oder Video aufnehmen – schauen Sie sich einfach durch die Handyoptik an, ob die LED Lampe flackert.
Woran liegt es, wenn die LED Lampe flackert?
Hat man nun festgestellt, dass die LED Lampe flackert, stellt sich die Frage nach der Ursache. Oft stellt man das Blinken oder Flackern nach einem Wechsel des Leuchtmittels fest.
Die häufigsten Fehlerquellen sind:
- Dimmer
- Niedervolt Trafo
- defektes Leuchtmittel
Was kann man tun, wenn die LED Lampe flackert?
Sobald die LED Lampe flackert, sollte man sich mit der Funktionsweise vertraut machen. Handelt es sich um einen Hochvolt-Ersatz (also um eine Leuchte, die direkt mit 230 V am Lampensockel betrieben wird) oder um ein Leuchtmittel, das über einen Niedervolt Trafo betrieben wird? Letzteres ist zum Beispiel der Fall bei LEDs, die Halogenlampen ersetzen sollen, welche mit 12 V arbeiten. Speziell die Niedervolt LED benötigt eine stabile Eingangsspannung.
Alte Trafos für Halogenlampen sind diesen Anforderungen oft nicht gewachsen, was dazu führen kann, dass die LED Lampe flackert. Aber auch, wenn die Eingangsspannung ausreicht, kann die Mindestlast am Trafo unterschritten werden. Elektronische Transformatoren benötigen häufig eine solche Mindestlast am Ausgang.
Hat man an einem Trafo früher z. B. 3 Deckenstrahler mit 20 Watt betrieben (also zusammen 60 Watt), genügen für die gleiche Lichtausbeute 3 LED Lampen mit 3 Watt völlig. Somit haben wir aber nur eine Leistungsaufnahme von 9 Watt, die für ältere Niedervolttrafos zu gering ist. Sie sprechen erst ab Leistungen von etwa 50 Watt korrekt an. In der Folge kann es sein, dass die LED Lampe flackert oder gar nicht erst leuchtet. Man könnte nun alte und neue Leuchten mischen, um die geforderte Ausgangslast zu erhalten, doch besser ist es, einen LED-Trafo anzuschaffen.
Oft sorgt der Dimmer dafür, dass die LED Lampe flackert
Die Helligkeit einer LED zu dimmen, ist technisch gesehen komplexer als bei anderen Leuchtmitteln. Dimmer müssen daher ebenfalls auf die Eigenheiten von LED Leuchten abgestimmt sein. Viele LEDs lassen sich überhaupt nicht dimmen, daher sollte man schon beim Kauf darauf achten, dass sie als dimmbar gekennzeichnet sind. Außerdem muss der Dimmer auch auf LED-Beleuchtung ausgelegt sein, was bei älteren Modellen in der Regel nicht der Fall ist.
Hier sind wir wieder beim gleichen Mindestlast-Problem, das sich bei den Trafos bemerkbar macht. Prüfen Sie also zunächst, ob die LED sich wirklich dimmen lässt und tauschen Sie es ggf. aus. Ansonsten liegt es vermutlich am Dimmer. Aktuelle LED-Dimmer beheben das Problem.
Wenn die LED Lampe flackert, kann das Leuchtmittel defekt sein
Manchmal liegt ein Defekt an der LED Lampe selbst vor. Insbesondere bei Modellen, die man 1:1 gegen alte Glühlampen mit Fassung austauschen kann, kommt dies vor. Alle 230-Volt-LED-Leuchtmittel haben ein kleines Netzteil verbaut, das bei Billigprodukten häufig als Fehlerquelle identifiziert wird.
Wenn eine LED Lampe flackert, tauschen Sie sie zunächst gegen eine andere baugleiche aus. Ist das Problem behoben, liegt es höchstwahrscheinlich am Leuchtmittel. Ein Flackern kündigt dann das baldige Ende der Lebensdauer der LED an. Bleibt das Problem bestehen, kann auch ein Problem mit der Stromversorgung vorliegen. Stromschwankungen an 230-Volt-Anschlüssen können aber nur durch qualifizierte Elektriker geprüft und behoben werden.
Fazit: Nur selten liegt ein Defekt vor, wenn die LED Lampe flackert
Nur ein geringer Prozentsatz der Beleuchtung ist wirklich defekt, wenn die LED Lampe flackert. Meistens liegt es an sekundären Effekten durch den Einsatz nicht geeigneter oder defekter Trafos. Besonders häufig fallen Dimmer durch Fehlfunktionen auf, die nicht für das Dimmen von LED Beleuchtung ausgelegt sind.
Natürlich muss auch die LED selbst dimmbar sein. Minderwertige Produkte von Billigherstellern können ihr vorzeitiges Ende der Betriebsdauer durch Flackern oder Flimmern ankündigen. Seltener liegt es an Stromschwankungen im Hausnetz, die von einem Experten behoben werden sollten.
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1 Kommentar
Badbeleuchtung. Im gedimmten Zustand kein Flimmern. Bei aufdrehen zur vollen Lichtstärke starkes Flimmern.
Dimmer : Unitec Phasenanschnittdimmer 3-110W, 230V
Leuchtmittel : LED Dimmbar 6 Stück je 6,5 Watt,230 V
Andere Zimmer mit LED und normalem Kippschalter flackern nicht