Die eigenen vier Wände sind der Ort, an dem man unvergessliche Augenblicke erlebt, bei einem Film weint oder sich nach einem harten Arbeitstag entspannt. Deshalb ist es so wichtig, dass man sich darin rundum wohl fühlt.
Allerdings kann sich der persönliche Geschmack wandeln und schon braucht es eine Veränderung der Einrichtung, um den Wohlfühlfaktor wieder herzustellen. Die aktuellen Wohntrends für das Jahr 2018 können Unentschlossenen dabei helfen, ihren neuen Einrichtungsstil zu finden.
Inhaltsverzeichnis: Das erwartet Sie in diesem Artikel
Jeder Mensch ein anderer Typ
Psychologen sagen, dass die Einrichtung die Persönlichkeit des Bewohners widerspiegelt.
Dies sind die häufigsten Typen:
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Funktionalität:
Manch einer favorisiert klare Linien und gerade Formen. Für diese Menschen steht Funktionalität an erster Stelle. Sie fühlen sich nur wohl, wenn alles farblich aufeinander abgestimmt ist und keine Unruhe entstehen kann. Das bedeutet allerdings nicht, dass man auf Individualität verzichten möchte. Sie wollen ein gehobenes Design, welches zwar einheitlich ist, aber dennoch individuell zusammengestellt werden kann. Viele Möbelhäuser wie XXXLutz bieten daher ihren Kunden verschiedene Sets derselben Marke an, aus denen man wählen kann.
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Gemütlichkeit:
Viele Menschen wollen es gemütlich haben. Sie kombinieren alte und neue Möbel miteinander, arbeiten mit verschiedenen Farben und lassen viel ihrer Persönlichkeit in ihre Einrichtung fließen: Sie haben viele persönliche Gegenstände wie Bilder, Bastelarbeiten oder Accessoires in ihren Schränken oder auf den Regalen stehen. Sie liebe es, Kissen und Decken auf das Sofa zu legen, um sich am Abend ganz bequem hineinkuscheln zu können. Das bedeutet allerdings nicht, dass sie sich klaren Linien verweigern. Diese Menschen legen durchaus Wert auf Funktionalität, der Wohlfühlcharakter steht allerdings klar im Fokus.
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Chaos:
Es gibt eine Gruppe von Menschen, denen die Einrichtung im Grunde egal ist. Es interessiert sie nicht, ob etwas farblich zusammenpasst – gekauft wird, was gefällt. Accessoires sind enorm wichtig, weil man sich nur wohlfühlt, wenn man schönen Dingen umgeben ist. Oft wirken diese Wohnungen etwas überladen.
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Wie entstehen Trends?
In der Mode geben uns die Designer vor, was wir in der kommenden Saison toll finden sollen. Das trifft sicherlich nicht immer unseren Geschmack und ist sogar teilweise nicht einmal straßentauglich. Wie sieht es aber bei Möbeln und Einrichtungsstilen aus? Wie entstehen hier die Trends?
Jeder richtet sich nach seinem eigenen Geschmack ein, der durch Prägung in der Kindheit, durch Erinnerungen und eigene Erlebnisse sowie durch besondere Momente beeinflusst wird. Wir richten uns das ganze Leben lang ein und finden unseren eigenen Stil. Dennoch gibt es Trendforscher, die sich über das heutige Wohnen Gedanken machen und darüber, wie es in Zukunft aussehen könnte. Gerade jetzt geht der Trend hin zu einem funktionalen Wohnen, das dennoch nichts an Gemütlichkeit vermissen lässt. Diese Trendforscher unterteilen ihre Erkenntnisse in Mikro- und Makrotrends, wobei die großen Strömungen eher Letzterem und damit dem Mainstreaming zuzuordnen sind. Sie ziehen sich über viele Jahre. Mikrotrends hingegen bilden sich in eigenen Nischen und finden ihren Platz bei wenigen Personen.
Die neuen Einrichtungstrends: Für jeden Geschmack etwas dabei
Die Möglichkeiten, die eigene Wohnung neu einzurichten, sind in diesem Jahr sehr vielseitig: Das Pantone-Institut hat Ultra-Violet zur neuen Trendfarbe ausgerufen. Retro-Möbel verleihen den eigenen Räumlichkeiten einen Hauch von Nostalgie und Menschen mit einem grünen Daumen können sich über den Urban Dschungel-Stil freuen.
Wohntrend Eins: Shabby Chic
Der richtige Einrichtungsstil für Romantiker und Liebhaber von Vintage. Die auf alt getrimmten Möbel lassen die Herzen der Retro-Freunde höher schlagen.
Dieser Stil glänzt unter anderen durch:
- Kratzer
- Abgeblätterten Lack
- Abnutzungserscheinungen
Besonders gut kommt er zur Geltung, wenn man die Möbel mit sanften Pastell- oder Pudertönen kombiniert. Naturmaterialien sorgen für zusätzliche Harmonie – besonders Holz ist ideal für Shabby Chic. Ein bisschen Kitsch (idealerweise mit floralen Mustern) darf übrigens auch nicht fehlen.
Wohntrend Zwei: Smart Living
Die Technik hält schon lange Einzug in deutsche Wohnungen. Daher ist es nicht verwunderlich, dass multifunktionale Möbelstücke aktuell absolut im Trend liegen. Sie glänzen durch besondere Extras wie integrierte Beleuchtung, optimalere Sitzeinstellungen für mehr Ergonomie oder zusätzlicher Stauraum. Im Mittelpunkt des Trends steht ganz klar die erweiterte Funktionalität gepaart mit moderner Technik. Es ist möglich, dass Tablet oder Smartphone direkt am Sofa aufzuladen und durch wenige Tastendrucke das Licht aus- oder anzustellen. Der Smart Living-Stil ist nicht auffällig, sondern eher schlicht. Damit der Raum nicht steril wirkt, bieten sich farbenfrohe Accessoires wie Kissen oder Teppiche an.
Wohntrend Drei: Urban Dschungel
Wer keinen eigenen Garten hat, kann sich den Dschungel einfach in die eigene Wohnung holen. Denn Grün ist Trend und Pflanzen sollte man sowieso immer zu Hause haben. Diese kommen in Kombination mit Holzmöbeln sehr gut zur Geltung und verhelfen der Wohnung zu einem nachhaltigen Charakter. Mit dem Urban Dschungel-Trend werden Indoor und Outdoor geschickt vermischt – wer braucht schon einen Garten, wenn man den Urwald im eigenen Wohnzimmer haben kann?
Wohntrend Vier: Das Zuhause als Oase der Ruhe
Die eigenen vier Wände sind unser Rückzugsort von der Gesellschaft da draußen, vom teils nervigen Job oder der ewig tratschenden Nachbarin. Hier kann uns keiner was, hier fühlen wir uns sicher und geborgen. Der Trend in 2018 geht verstärkt dahin, das Zuhause als persönliche Oase zu sehen, in der wir von allem Unerwünschten geschützt sind. Trotz der Tatsache, dass das vernetzte Zuhause derzeit in Mode ist und Smart Living für viele Menschen dazugehört, wollen wir daheim die Möglichkeit der Selbstbestimmung haben. Wir schalten „Alexa“ aus, wenn wir ungestört sein wollen und nicht auf eventuelle Schlüsselwörter achten möchten. Wir wollen abschalten, es uns bequem machen. Das zeigt sich auch in der Einrichtung des Badezimmers, das mehr und mehr die Züge eines Spass annimmt. Der Whirlpool für die Badewanne ist längst Standard, dazu kommen riesige, weiche Handtücher, Düfte und Pflanzen, die uns in eine andere Welt versetzen. Die Fliesen sind individuell gefärbt – die langweilige Nasszelle ist Schnee von gestern.
Wohntrend 5: Mystik kontra Minimalismus
Die einen lieben es minimalistisch und richten ihre Wohnung nach dem Vorbild der Designer ein: Hier ein Stuhl, dort ein Tisch, ein Kissen und mehr nicht. Fertig ist das Wohnzimmer. Eventuell findet noch der Fernseher an der Wand Platz, dann ist es aber genug. In 2018 werden jedoch mehr und mehr Menschen von diesem Stil abrücken und einem Gegentrend folgen, der für Mystik in den eigenen vier Wänden sorgt. Alles wird geheimnisvoller und überhaupt voller wirken, der Fokus liegt auf Gemütlichkeit und sogar Opulenz. Dafür kommen samtige Materialien für Kissen und Vorhänge zum Einsatz, Möbel sind aus schwerem und dunklem Holz gefertigt. Die gute, alte Ledercouch kommt wieder groß in Mode und überhaupt wird alles daran gesetzt, dass eine Verbindung aus Gemütlichkeit, Eleganz und Mystik geschaffen wird. Minimalistisch kann es noch zugehen, doch es kommt vor allem auf die Auswahl der Möbelstücke an, die natürlich besser zur Geltung kommen, wenn sie nicht komplett „zugestellt“ sind. Zudem ist es die Dekoration, die den feinen Unterschied macht. Edelsteine können gut platziert werden, Kissen und kleine Wandteppiche dürfen nicht fehlen. Ein bisschen erinnert der Stil an 1001 Nacht, wenngleich das Smart Home natürlich dennoch integriert sein kann.
Wohntrend: Eine runde Sache
In 2018 läuft alles rund! Vielleicht nicht wirklich alles, doch im Bereich des Wohnens gewinnt der Kreis zunehmend an Bedeutung. Dabei sehen Trendforscher die runde Form in esoterisch angehauchten Hintergründen als bedeutend, stehen sie doch für die Wiedergeburt, für eine geschlossene Gemeinschaft und für nicht enden wollende Energie. Schöne Bedeutungen, die wir uns als Trend für 2018 zunutze machen wollen. Wer kann nicht ein wenig Energie um sich herum brauchen oder freut sich, in einer geordneten und geschlossenen Gemeinschaft zu leben? Umgeben wir uns mit Dingen, die der Zeit des Cocoonings fremd waren, und finden uns in Gesprächen mit Freunden, in der Gesellschaft der Familie und geborgen in unserem eigenen Kreis aus lieben Menschen wieder. Besonders auffällig wird dieser Trend bei neuen Hotelkonzepten, denn hier wird neuerdings alles auf eine „runde Karte“ gesetzt. Die Lobby ist rund, hier kann sich niemand verstecken und die Hotelgäste treffen an diesem Ort tatsächlich aufeinander. Das schnelle Leben und unsere rasante Gesellschaft werden entschleunigt, Stress gerät ins Hintertreffen. Auch wenn sich das nicht alles durch die geschickte Platzierung eines runden Kissens hinbekommen lässt, so ist es doch ein guter Anfang, um sich auf das Leben vorzubereiten, das von nun an rund laufen wird. Individualität wird zur Inspiration für die ganze Familie, die sich die nötige Kraft für den Alltag in den eigenen vier Wänden holt – womit wir wieder bei der Energie wären, für die runde Gegenstände stehen
Wohntrend: Die Natur hereinlassen
Wie vorab schon erwähnt, findet sich beim Urban Dschungel Living eine Vielzahl von Pflanzen wieder und ersetzt allen Stadtbewohnern den fehlenden Garten. Doch der Wohntrend geht noch weiter und dreht sich nicht nur darum, im Leben endlich grüner zu werden! Generell wollen wir mehr Natur in unser Leben lassen, weniger Kunststoffe verwenden und die Umwelt schützen. Niemand muss deshalb gleich zum „Öko“ werden, doch der Trend zu mehr Natur in den eigenen vier Wänden lässt sich wunderbar mit anderen Trends kombinieren. Mystik, Pflanzen, runde Sachen – diese und weitere Trends können mit der Natur verbunden werden, denn hierbei geht es vor allem um Farben und Materialien.
Holz ist ein gefragter Rohstoff für Möbel, nicht nur in 2018! Recycelbare Materialien werden verwendet, neue Formen kommen auf den Markt. Gerade sind Pilze sehr angesagt und moderne Lampenschirme erinnern an die Kappen von Pilzen. Womit wir wieder bei der runden Form wären. Naturtöne und natürliche Formen sind angesagter denn je und die großen Designer entwickeln diese stetig weiter. Derzeit sind beispielsweise alle Grüntöne besonders angesagt, auch die Farben von Salbei und Minze sollten sich in jedem Zuhause wiederfinden.
Dazu kombinieren wir am besten knallige Farben, die in der Designersprache als Colourpops bezeichnet werden. Rot oder Gelb kommen hier zum Einsatz und lassen aus der üblichen Dekoration einen tollen Hingucker werden. Bei mehreren gelben Tupfen auf einem Kissen bekommen wir rasch den Eindruck, auf eine Wiese mit Butterblumen zu blicken. Trendforscher gehen derzeit davon aus, dass sich dieser Trend hin zur Natur auch in den kommenden Jahren halten und sogar noch verstärken wird.
Wohntrend: Sehnsucht nach Haptik stillen
Wir haben täglich Smartphone und Tablet in der Hand, die mit einer aalglatten Oberfläche bestechen und möglichst keinen Kratzer oder gar Unebenheiten auf der Oberfläche haben dürfen. Doch genau aus diesem Grund sehnen sich viele Menschen nach einer gewissen Haptik, wollen etwas in der Hand haben, das eine Struktur aufweist. Dieser Trend geht mit dem Shabby Chic einher, wo Kratzer und unebene Oberflächen an der Tagesordnung sein dürfen.
Moderne Fußböden für 2018 bestehen aus einem Holzparkett, das die typischen Unebenheiten des Holzes aufweisen darf. Teppiche sind grob strukturiert, die Kissen auf dem Sofa aus Samt, der in beide Richtungen zu streichen ist. Die Sehnsucht nach etwas, das sich in der Hand halten lässt und bei dem wir das Gefühl haben, wirklich etwas festzuhalten, nimmt in dem Maße zu, wie sich viele Oberflächen an eine gewisse Glätte und Ebenheit anpassen.
War es lange Zeit Trend, dass Oberflächen glatt und glänzend sein sollten (Stichwort Klavierlack), so sollen sie heute lieber etwas zerkratzter, griffiger und angenehmer wirken. Das sorgt für mehr Gemütlichkeit in den eigenen vier Wänden und dafür, dass wir uns endlich wieder wohlfühlen. Insgesamt ergibt sich damit eine Kombination aus glatter und rauer Haptik, aus griffigen Oberflächen und solchen, wo Dinge und äußere Einflüsse scheinbar abperlen.
Bildnachweis:©Shutterstock-Titelbild: Svet_Feo 1
2 Kommentare
Vielen Dank für den interessanten Beitrag. Das sind wirklich tolle Tipps und super Beispiele.
Es hilft, wenn man mal Internet nach verschiedenen Einrichtungsstilen recherchiert.
Mit besten Grüßen,
Berna
Vielen Dank für die vielen tollen Tipps. Das Schwierige ist es ja erst einmal einen Stil zu finden, der einem gefällt. Es gibt ja so viele Möglichkeiten.
Beste Grüße,
Tobias