Immobilien auf Mallorca: Individueller Luxus statt billige Massenware

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Dass Mallorca einst eine Provinz des Römischen Reiches war, sieht man der Architektur der Gebäude immer noch an. Typischerweise wurden die Häuser in Stein gehauen, heute zeigen die Steinbogen, die Fenster und die Eingangsportale in vielen Orten noch das früher übliche Bild. Allerdings eher bei Luxusimmobilien.

Schwere Tore, steinerne Häuser

Die Verwendung von Stein war bis zum Anbruch des Mittelalters üblich, als es um den Hausbau auf Mallorca ging. Doch das Mittelalter brachte es mit sich, sich baulich neu zu orientieren und bis heute sind Eisen und sogar Kunststoff übliche Materialien. Diese sind allerdings deutlich weniger lange haltbar und erfordern teilweise alle drei bis vier Jahre Erneuerungen. An wenigen Orten jedoch ist das römische Erbe noch erkennbar und genau dort befinden sich die Immobilien, die von Maklern als Luxusobjekte zu Kaufpreisen von mehreren Millionen Euro angeboten werden.

Dort gibt es schwere Eisenportale, die ungebetenen Besuchern den Zugang zum Grundstück verwehren. Hinter den Portalen liegen gepflasterte Innenhöfe und Häuser, die nur auf den ersten Blick eher bescheiden wirken. Die Villen mit ihren großzügigen Zimmern, verglasten Fronten mit Blick zum Meer und mehr Zimmern, als eine durchschnittliche Familie braucht, besitzen meist sogar einen eigenen Swimmingpool, einen Wellnessbereich, ein Hammam und natürlich den obligatorischen Zugang zum Meer.

Derlei Immobilien werden gerade hoch gehandelt und bringen so viel Geld ins Land, dass die Experten schon davon sprechen, dass Immobilienkäufer aus Deutschland die Krise im Land vertreiben können.

Immer mehr Immobilienbüros spezialisieren sich auf solche Immobilien, bei denen mit dem Verkauf eine hübsche Provision zu erwarten ist. Und solche Objekte sind mehr als genug vorhanden! Viele Einheimische verkaufen ihre Häuser, weil sie sie sich auf Dauer nicht mehr leisten können. Andere möchten Mallorca gänzlich den Rücken kehren und suchen sich in anderen Gefilden neue Luxushäuser. Für die Immobilienmakler ist es durchaus lukrativ, zumindest ein Zweigbüro auf der Baleareninsel zu führen.

Viele Einheimische verkaufen ihre Häuser, weil sie sie sich auf Dauer nicht mehr leisten können. Andere möchten Mallorca gänzlich den Rücken kehren und suchen sich in anderen Gefilden neue Luxushäuser. Für die Immobilienmakler ist es durchaus lukrativ, zumindest ein Zweigbüro auf der Baleareninsel zu führen. (#01)

Viele Einheimische verkaufen ihre Häuser, weil sie sie sich auf Dauer nicht mehr leisten können. Andere möchten Mallorca gänzlich den Rücken kehren und suchen sich in anderen Gefilden neue Luxushäuser. Für die Immobilienmakler ist es durchaus lukrativ, zumindest ein Zweigbüro auf der Baleareninsel zu führen. (#01)

 

Bitte nehmen Sie doch einen Kredit auf!

Immobilienbüros nehmen auf Mallorca längst nicht alle Objekte in ihr Portfolio auf. Viele spezialisieren sich auf Angebote für erstklassige Immobilien, die erst ab einem Wert von mindestens 500.000 Euro beginnen. Das Kerngeschäft für manche Büros beginnt sogar erst bei Immobilien für einen Kaufpreis zwischen vier und fünf Millionen Euro. Bei derartigen Preisen ist es klar, dass die Käufer überaus persönlich und individuell behandelt werden – Service wird großgeschrieben.

Je teurer das Objekt, desto lukrativer der Verkauf für den Makler – ergo müssen die Anstrengungen erhöht werden, potenzielle Käufer zu tatsächlichen Käufern zu machen. Die Gruppe von Interessenten und Käufern, die mehr als 20 Millionen Euro auf den Tisch legen – in bar natürlich! – wächst in jüngster Zeit enorm. Hier sind es nicht die Käufer, die einen Kredit benötigen, um sich endlich den Traum von der Immobilie zu erfüllen. Vielmehr stehen die Banken Schlange, um ihre derzeit besonders zinsgünstigen Kredite irgendwie an den Mann oder an die Frau zu bringen.

Vor allem kommen die Käufer aus Deutschland, aus England, aus der Schweiz, aus Dänemark und aus Schweden. Teilweise stammt die Käuferschaft aus Spanien selbst, in letzter Zeit kommen auch Südafrikaner zu dieser Gruppe hinzu.

Immobilienbau: Bauwerte von mindestens 20 Millionen Euro

Der Trend zu den Immobilien, die mehr als 20 Millionen Euro kosten, ist ungebrochen. Allerdings begann eine diesbezügliche Nachfrage bereits vor drei bis vier Jahren, damals war der Markt jedoch mehr als eng. Die Nachfrage konnte nicht erfüllt werden, daher wandten sich viele Kaufinteressenten wieder ab. Nur, um jetzt erneut anzufragen – doch inzwischen hat sich der Immobilienmarkt gebessert.

Die Bauträger haben den Mangel eingesehen und sich vielerorts auf die alleinige Errichtung derart hochpreisiger Immobilien spezialisiert. Andratx ist ein Beispiel für einen Ort, in dem alles ohnehin schon teuer war – jetzt werden dort Immobilien auf Grund und Boden angeboten, dessen Preise jenseits von Gut und Böse liegen. Die Quadratmeterpreise liegen bei bis zu 27.000 Euro.

Noch sehen die Immobilienmakler die Gefahr einer Immobilienblase nicht, es wird nicht davon ausgegangen, dass die Preise so schnell wieder in den Keller gehen. Das Luxussegment ist ohnehin bisher von Preisstürzen verschont geblieben – als die Wirtschaftskrise am größten war, gab es hier minimale Einbußen, jedoch keinen wirklichen Einbruch. Seither geht die Entwicklung jedoch nur noch nach oben und die Preise wachsen munter weiter.

Noch vor rund 13 Jahren gab es rund um Andratx Villen für weniger als eine Million Euro zu kaufen. Heute beginnen diese erst bei 2,5 Millionen – die Nachfrage nach Gebäuden, die mehr als zehn Millionen kosten, steigt jedoch enorm. Gleichzeitig steigen aber auch die Verkaufsangebote. Dabei steigen auch die tatsächlichen Verkaufszahlen: Konnte ein Immobilienbüro bisher drei bis vier sehr hochpreisige Objekte im Jahr verkaufen, wird diese Marke wohl jährlich neu definiert.

„Häuschen“ für die Villen wohl eine leichte Untertreibung darstellt, denn es werden gern einmal 56.000 Quadratmeter Grund mit Bebauung für 12,5 Millionen Euro angeboten.(#02)

„Häuschen“ für die Villen wohl eine leichte Untertreibung darstellt, denn es werden gern einmal 56.000 Quadratmeter Grund mit Bebauung für 12,5 Millionen Euro angeboten.(#02)

 

Wechsel der Kundschaft auf Mallorca

Der Kundenkreis der Immobilienmakler bestand noch bis vor wenigen Jahren aus Unternehmern und Aufsichtsräten bzw. aus allgemein gut betuchten Menschen ab ca. 55 Jahren. Das hat sich im Laufe der letzten 15 Jahre deutlich geändert – heute begrüßen die Makler auch gern mal das Paar Mitte 30, welches sich den Traum von der Villa auf Mallorca erfüllen will. Ein zweistelliger Millionenbetrag als Kaufpreis? Kein Problem, die Leute, die im Internet oder als Investmentbanker ihr Vermögen gemacht haben, geben selbiges gern für das Traumhäuschen aus. Wobei „Häuschen“ für die Villen wohl eine leichte Untertreibung darstellt, denn es werden gern einmal 56.000 Quadratmeter Grund mit Bebauung für 12,5 Millionen Euro angeboten.

Mit unter den Käufern befinden sich auch Spitzensportler, die vor allem aus dem Fußball kommen. Früher einmal besuchten sie die Insel nur zum Feiern, heute wollen sie dort – zumindest zeitweise im Jahr – leben. Viele Makler freuen sich vor allem über die spontanen Besuche von Gästen der Insel. Meist sind es drei bis fünf am Tag – davon stammen interessanterweise mindestens zwei von Skandinaviern. Diese zeigen sich als neue Zielgruppe und scheinen das maritime Mittelmeerflair als Kontrast zur nordischen Kühle zu lieben.

Menschen mit einem normalen Einkommen können von den Immobilien auf Mallorca nur träumen. Die Preise sind jenseits des Möglichen und auch jenseits der üblichen Kreditwürdigkeit. Doch im internationalen Vergleich liegen die mallorquinischen Preise gar nicht so hoch – mehr geht immer. (#03)

Menschen mit einem normalen Einkommen können von den Immobilien auf Mallorca nur träumen. Die Preise sind jenseits des Möglichen und auch jenseits der üblichen Kreditwürdigkeit. Doch im internationalen Vergleich liegen die mallorquinischen Preise gar nicht so hoch – mehr geht immer. (#03)

 

Immobilienpreise: Mehr geht immer

Menschen mit einem normalen Einkommen können von den Immobilien auf Mallorca nur träumen. Die Preise sind jenseits des Möglichen und auch jenseits der üblichen Kreditwürdigkeit. Doch im internationalen Vergleich liegen die mallorquinischen Preise gar nicht so hoch – mehr geht immer. In Hongkong oder auch in Singapur wechseln die Immobilien für mehr als 200 Millionen Euro den Besitzer, solche Kaufpreise gibt es auf Mallorca noch nicht.

Wer bereit ist, so viel Geld auszugeben, orientiert sich eher in Richtung Frankreich und hier insbesondere in Richtung Süden. Auch Marbella ist beliebt und wird von gut betuchten Immobilienkäufern frequentiert. Angeblich befindet sich an der Côte d’Azur das teuerste Wohnhaus von ganz Europa. Es steht für eine halbe Milliarde Euro inseriert – bislang war der Verkauf aber noch nicht erfolgreich. Die Berichte diesbezüglich sind allerdings nicht ganz eindeutig. Einige sprechen davon, dass ein Milliardär aus Russland schon im Jahr 2008 diese Summe investiert und das Anwesen gekauft habe.

In Mumbai hingegen findet sich das Einfamilienhaus der spektakulärsten Art der Welt: Ein indischer Multimilliardär besitzt dort ein Gebäude, welches 173 Meter hoch ist, sechs Stockwerke besitzt und über eine Tiefgarage, eine Autowerkstatt und ein Kino mit 50 Sitzplätzen verfügt. Dazu kommen hängende Gärten, um dem Betonklotz ein wenig Grün zu verleihen, außerdem gibt es eine Kühlkammer und einen Landeplatz für den eigenen Hubschrauber. Dank der genannten Kühlkammer kann es dort sogar auf Knopfdruck schneien! Die Baukosten werden auf über eine Milliarde US-Dollar geschätzt.

Solche Objekte finden sich auf Mallorca verständlicherweise nicht, die derzeit dort befindlichen architektonischen Meisterwerke geben so etwas einfach nicht her. Wer zum Beispiel ein Objekt mit zwölf Zimmern oder mehr sucht, muss enttäuscht werden – Kinder, Nannys und Bedienstete würden in den momentan verfügbaren Immobilien keinen ausreichenden Platz finden. Die Makler hier stoßen damit an ihre Grenzen, wenn jemand derartige Zimmerwünsche äußert. Meist besitzen die Villen nur fünf bis sechs Zimmer, dafür aber jeden anderen Luxus, der mehr oder weniger sinnvoll ist.

Interessant ist, dass bei all dem Luxus und bei all der Moderne, die hier bei Neubauten verfolgt wird, immer noch ein wenig Ursprünglichkeit erhalten bleiben soll. So werden Olivenbäume in Vor- und Eingangshallen von Gebäuden gepflanzt, damit die Bewohner immer noch das Gefühl haben, dass sie sich auf Mallorca befinden. Der Baum wächst einfach aus dem Boden und geht schon mal mitten durch das Wohnzimmer.

Natürlich sind bei derartigen Gebäuden der eigene Kinosaal und der Fitnessraum schon beinahe verpflichtend – eine Mischung aus Luxus und Ursprünglichkeit wird hier gewünscht, die gut betuchten Käufer legen darauf den größten Wert. Sie wollen sehen, dass sie sich auf Mallorca befinden, ansonsten könnten sie ihr Geld auch in ein Haus in jedem x-beliebigen Land investieren.


Bildnachweis:©Shutterstock-Titelbild:Simon Dannhauer -#01: Pawel Kazmierczak -#02: nadtochiy -#03: Vladimir Kant

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